Pavlov ärgert die DEG erneut

Drittes Spiel - dritter Auswärtssieg. Wieder konnte der
Gastgeber im Straßenbahnderby zwischen der Düsseldorfer EG und den Krefeld
Pinguinen nicht gewinnen. Mit 2:1 (1:0/1:1/0:0) behielt das Team von Trainer
Igor Pavlov vor 8817 Zuschauern im Rather Dome die Oberhand und liegt damit
in der Viertelfinal-Serie nach dem Modus "Best Of Seven" mit 2:1 Siegen
vorne. Am Freitag geht es in Krefeld weiter - für die Pinguine mehr Fluch
als Segen? "Meine Mannschaft hat heute Herz und Charakter gezeigt", sagte
der Russe, der im Oktober 2006 als Trainer der Fishtown Pinguins Bremerhaven
der DEG im Pokal mit einem 9:2 schon einmal eine empfindliche Niederlage
beigebracht hat. "Es war nur eine Niederlage, die wir abhaken müssen", sagte
hingegen DEG-Trainer Harold Kreis. Eine gefährliche Analyse. Denn irgendwann
gibt es eine Niederlage zuviel...
Die DEG begann zwar wesentlich konzentrierter als im Heimspiel am
vergangenen Freitag, ließ aber just in einer ganz entscheidenden Phase des
ersten Drittels die absolute Entschlossenheit vermissen. Als nämlich
KEV-Verteidiger Jean-Francois Fortier auf der Strafbank saß, wären die
Düsseldorfer beinahe sogar in Rückstand geraten, doch Charlie Stephens
setzte den Puck bei einem Konter nach Zuspiel von Dusan Milo am Tor von
Jamie Storr vorbei. Dem ehemaligen DEG-Angreifer Stephens unterlief dabei
auch noch ein Foul, aber mit nunmehr zwei Spielern mehr auf dem Eis fiel den
Rot-Gelben noch weniger ein. Im Anschluss verflachte die Partie bis zur 17.
Minute. Da allerdings hätte Andreas Driendl nach feinem Pass von Michael
Endraß die Pinguine in Führung bringen müssen, doch dem Youngster versagten
frei vor Storr die Nerven. Die DEG hingegen wirkte nun viel zu verspielt. So
schoben sich Evan Kaufmann und Daniel Kreutzer den Puck mehrfach zu, anstatt
zu schießen. Bezeichnend, dass genau aus dieser Szene heraus im Gegenzug das
1:0 für Krefeld fiel. Roland Verwey zielte genau in den Winkel.
Und auch der zweite Abschnitt begann aus Sicht der DEG maximal suboptimal.
Denn während Adam Courchaine in der 22. Minute mit traumwandlerischer
Sicherheit das Lattenkreuz des Kastens von Scott Langkow traf, zielte
Richard Pavlikovsky im Gegenzug besser und brachte die Pinguine mit 2:0 in
Front. Die DEG war geschockt und brauchte lange, um sich zu erholen. Erst in
der 29. Minute lag der Anschlusstreffer in der Luft, doch Shane Joseph
vergab. In Dann ein dummer Bandencheck von Krefelds Sinan Akdag, wem dem
sogar ein türkischer Fernsehsender angereist war, gegen Ryan Ramsay. Und
diesmal klingelte es bei Scott Langkow. Einen Schuss von Brandon Reid
fälschte Ryan Caldwell minimal und damit unhaltbar zum 1:2 in der 33. Minute
ab. Kurz darauf hätte Reid in Unterzahl sogar ausgleichen können. Krefeld
verpasste es nun bei gleich drei aufeinander folgenden Überzahlsituationen
davon zu ziehen. Bazany, Holzer und Hedlund saßen bei der DEG nacheinander
auf der Strafbank. Die Halle kochte, die Düsseldorfer fighteten und pushten
sich. Der Lohn - sie retteten das 1:2 in die Kabine.
Die Partie war wieder offen. Das nächste Tor würde psychologisch enorm
wichtig sein. Doch wer würde es erzielen? Fortin hätte es für Krefeld machen
können, traf aber in der 47. Minute lediglich den Pfosten. Nur 60 Sekunden
später versiebte auf der anderen Seite Adam Courchaine aus aussichtsreicher
Position. Der ehemalige Duisburger hat bei seinen Schüssen in den Play-Offs
bisher die Streuung einer rostigen Schrotflinte. Und so fiel der
psychologisch wichtige Treffer hüben wie drüben nicht. Den Krefeldern war es
egal.
DEG - Krefeld 1:2 (0:1/1:1/0:0)
Tore: 0:1 (19.21) Verwey (Payer, Stephens); 0:2 (21.26) Pavlikovsky (Loyns,
Vasiljevs), 1:2 (32.32) Caldwell (Reid, Joseph/5-4)
Zuschauer: 8817
Strafzeiten: DEG 14 - Krefeld 14
Schiedsrichter: Roland Aumüller (Planegg-Würmtal) und Alfred Hascher
(Miesbach)
(von Thomas Schulz)