Pavlikovsky legte Hannover an die Leine
Trikotversteigerung bei den Pinguinen
Vier Sonntage hintereinander Auswärtsspiele im weiß-blauen
Freistaat, viermal strapaziöse Reisen für die personell und sportlich
angeschlagene Truppe von Chefcoach Martin Jiranek, das verheißt viel
zusätzlichen Stress. Doch zunächst stand das Heimspiel gegen die Niedersachsen
vor einer erneut dünnen Kulisse auf dem Programm, wobei Krefeld nach wie vor
auf die Verteidiger Dusan Milo und Benedikt Schopper verzichten musste. Bei den
Gästen von der Leine fehlten Nikolai Goc und Chris Herpberger.
Es war der Abend von Richard Pavlikovsky. Der Routinier und
Spaßvogel aus der Slowakei lieferte an der Seite des wieder in besserer Form
befindlichen Sinan Akdag eine Glanzpartie. An allen fünf Toren war der Mann mit
der Rückennummer 50 beteiligt. Fast im Alleingang legte er die Leinestädter an
die Leine. Im Mitteldrittel wurden die Weichen zum Sieg gestellt. Da dauerte es
nur wenige Sekunden, bis der Mann des Tages hinter dem Tor einen Angriff
einleitete, an welchem der gesamte erste Sturm beteiligt war. Auch die Entstehung
des 3:0 ging auf das Konto Pavlikovskys. Blitzschnell wanderte die Scheibe über
Kapitän Herberts Vasiljevs zu Boris Blank, der im Nachschuss erfolgreich war.
Beim 4:0, als nur drei Hannoveraner auf dem Eis waren, wartete Lynn Loyns cool
ab, legte sich die Scheibe quasi zurecht und düpierte den nach dem dritten
Gegentreffer für Levente Szuper eingewechselten Youri Ziffzer. Hannover erwies
sich als harmlos. Der unermüdliche Tore Vikingstad, Sachar Blank, Cousin des
zweifachen Krefelder Torschützen, und Martin Hlinka sorgten wenigstens für ein
bisschen Hektik vor dem von Scott Langkow erneut gut gehüteten Pinguin-Kasten.
15 Sekunden vor Ende des Mittelabschnitts nahm Scorpions-Chefcoach Hans Zach
bei 5:4-Überzahl eine Auszeit und Ziffzer vom Eis. Allerdings waren die
ungewohnten Bemühungen des ehemaligen Alpenvulkans nicht von Erfolg gekrönt.
Im ersten Drittel wurde nicht viel geboten. Die Torchancen
beider Teams waren an jeweils einer Hand abzuzählen. Krefeld hatte
überraschenderweise erst in Unterzahl gute Möglichkeiten, in Führung zu gehen.
Lynn Loyns und Patrick Hager verpassten einen Shorthander. Und als mit David
Cespiva erneut ein Vertreter der Hausherren in der Kühlbox schmorte, war es
Vasiljevs, der entschlossen zum Konter ansetzte, seine gute Technik ausspielte,
dann jedoch die Scheibe dem schlechter postierten Loyns passte, statt selber zu
schießen. Die Zach-Truppe hatte vor allen Dingen durch André Reiß (10. Minute),
Ben Cottreau (14.) sowie zweimal durch Tore Vikingstad die besten Möglichkeiten.
Das 1:0 fiel durch einen Schlagschuss in 5:3-Überzahl. Pavlikovsky forderte die
Scheibe von Lyons, bekam sie auch und donnerte das Spielgerät unhaltbar in die
Maschen. Glück hatte Krefelds Angreifer Patrick Hager, dessen Gesicht vom
Schläger Patrick Köppchens getroffen wurde. Nach kurzer Behandlungspause in der
Kabine war der torgefährliche Youngster wieder da.
Im Schlussdrittel fiel endlich das seit Saisonbeginn
ersehnte Tor, das sich die vierte Reihe aufschreiben lassen durfte. „Natürlich“
lieferte Pavlikovsky die Vorarbeit in Form eines wunderschönen Passes. Andreas
Driendl ließ Ziffzer mit einem Handgelenkschuss keine Chance. Zuvor kamen die
harmlosen Leinestädter zu ihrem Ehrentreffer.
Tore:
1:0 (15;41) Pavlikovsky (Loyns), 2:0 (20;16) Blank (Pavlikovsky, Vasiljevs),
3:0 (22;32) Blank (Pavlikovsky, Vasiljevs), 4:0 (32;17) Loyns (Pavlikovsky,
Hager), 4:1 (46;54) Festerling (Vikingstad), 5:1 (54;16) Driendl (Pavlikovsky).
– Zuschauer: 2.616. – Schiedsrichter: Piechaczek (Finning). - Strafminuten:
Krefeld 10, Hannover 10.