Passive Lions können Abwärtstrend nicht stoppen
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Drei Niederlagen in Folge sorgen in Frankfurt derzeit für schlechte Stimmung. Auffällig dabei, bei allen Spielen hatten die Hessen vor dem entscheidenden Gegentreffer eine rießen Chance, ehe sie einen individuellen Fehler begingen. Gegen Krefeld hatte Heerema den Führungstreffer auf dem Schläger ehe im direkten Gegenangriff Torhüter Gordon einen harmlosen Schuss zum 2:1 passieren ließ. Der Anfang vom Ende, Krefeld gewann 5:1. Im Heimspiel gegen die DEG führte man fünf Minuten vor Schluss 2:1, als Ward den Düsseldorfern den Ausgleichstreffer auflegte und Hahn wenig später per Eigentor das Siegtor für die Metro Stars erzielte. Im Wolfsburg stand es 1:1 und die Hessen ließen 90 Sekunden fünf gegen drei Powerplay ungenutzt. Selbst nach dem 2:1 Rückstand waren die Lions noch im Spiel bis Biron als letzter Mann die Scheibe vertändelte, was Papineau zum vorentscheidenden dritten Tor nutzte. Danach fehlte das Aufbäumen und wieder setzte es eine 5:1 Pleite.
In Wolfsburg hatte Trainer Chernomaz den leicht erkrankten Gordon auf die Bank gesetzt und Ower ins Tor gestellt. „Ower hat sehr gut gehalten, an ihm lag es am wenigsten“, stellte Manager Norris dem deutschen Goalie ein gutes Zeugnis aus. Vielmehr kritisierte Norris die Leistung seiner ausländischen Spieler. Chris Taylor beispielsweise ist seit Wochen ein Schatten seiner selbst. In Wolfsburg stand er bei drei Gegentreffern auf dem Eis. „Von unseren erfahrenen ausländischen Spielern muss mehr kommen. Sie müssen besser spielen“, nimmt auch Norris die Ausländer in die Pflicht. Vor allem das Defensivverhalten ist derzeit mangelhaft. Zu passiv, zu weit weg von den Gegenspielern lassen die Hessen eindeutig zu viele Torchancen zu. Das einstige Prunkstück, die starke Abwehr der Frankfurt Lions, ist zur großen Schwäche geworden. „Das ist genau das Problem. Wir haben ein Team, das stark ist, wenn alle aggressiv in die Zweikämpfe gehen und wenn wir als Mannschaft auftreten. Derzeit gehen viele einen anderen Weg“, kritisiert Norris.
Dass die Lions nur noch fünf Verteidiger und zehn Stürmer stellen ist für die sportliche Führung keine Entschuldigung. Zumindest zeichnet sich die Rückkehr von Jamie Wright ab. Wright soll kommende Woche wieder auf das Eis zurückkehren und bei optimalem Verlauf in 14 Tagen wieder spielen. Viel Zeit zum Nachdenken ist nicht, denn schon am Sonntag findet das nächste Spiel statt. Um 18.30 Uhr sind die Iserlohn Roosters zu Gast in Frankfurt. Spätestens nach der dramatischen Play-off Serie ist dieses Duell zu einem Spiel mit Derbycharakter gestiegen. „Dieses Spiel ist ein großer Charaktertest für jeden Spieler. Ich erwarte von jedem, dass er bereit ist und mit viel Einsatz und Leidenschaft spielt“, so Norris. Zwei Tage nach dem Iserlohn Spiel steigt dann das wahre Hessenderby gegen die Kassel Huskies. Der Vorsprung auf Platz sieben ist bereits auf fünf Punkte geschrumpft. Umso wichtiger, aus den beiden Heimspielen die optimale Punkteausbeute einzufahren, um nicht in Gefahr zu geraten, weiter nach unten durchgereicht zu werden. (Frank Meinhardt)