Panther zittern sich zum Sieg

Auf Grund der Niederlagen zuletzt konnte die Devise bei den Augsburger Panthern an diesem Abend nur lauten: Drei Punkte. Alles andere würde im Kampf um Platz 10 einen weiteren Rückschlag bedeuten. Allerdings war davon auszugehen, dass die Zielsetzungen bei den Gästen aus Wolfsburg nicht viel anders aussehen würden, da sie nur einen Rang hinter den Panthern in der Tabelle rangieren. Gejubelt haben am Ende die einheimschen Fans, auch wenn es noch einmal richtig eng wurde für ihre Mannschaft.
Trainer Paulin Bordeleau musste weiterhin auf Brock Radunske wegen seines Jochbeinbruchs verzichten, bei den Grizzlies fehlten sogar drei Stammkräfte. Bereits nach 81 Sekunden war Oliver Jonas im Wolfsburger Tor erstmals geschlagen. Rainer Suchan kam bei einem schnellen Konter unbedrängt an die Scheibe und brauchte sie dann nur noch einschieben. Nicht viel mehr Mühe hatte fünf Minuten später Jason Ulmer mit dem Ausgleich. Auch er kam völlig frei zum Schuss und ließ Patrick DesRochers keine Chance. Beide Mannschaften vermochten zu diesem Zeitpunkt nur wenig zu überzeugen, herausgespielte Chancen blieben hüben wie drüben Mangelware. Überlegt war dagegen die Aktion von Rhett Gordon, der durch Freund und Feind hindurch aus der Halbdistanz gezielt und flach in den Winkel schoss. So langsam kamen die Hausherren nun besser ins Spiel und konnten das auch in Zählbares umsetzen. Shane Joseph schloss eine Überzahlkombination zum 3:1 ab. Mit dieser etwas glücklichen Führung ging es dann auch in die erste Pause.
Doch bereits das nächste Powerplay der Panther zu Beginn des Mitteldrittels offenbarte die bekannten Schwächen in dieser Disziplin. Nicht eine wirkliche Chance sprang dabei heraus. Da man aber in der Folge viel Gelegenheit zum Üben hatte – regelmäßig wurde ein Gästespieler hinausgeschickt - klappte es schließlich doch. Als Fortin auf der Strafbank saß, konnte Roland Mayr auf 4:1 erhöhen. Ansonsten hatten die Gastgeber die Partie und den Gegner nun weitgehend im Griff, ohne allerdings glänzen zu können. Shane Joseph hatte bei einem Alleingang kurz vor Ende des Drittels den fünften Treffer auf der Kelle, doch blieb diesmal Jonas Sieger.
In doppelter Überzahl gelang den Gästen zu Beginn des letzten Drittels der Anschlusstreffer durch Tony Voce, vom Beginn einer Aufholjagd konnte dennoch nicht die Rede sein. Die Partie plätscherte eigentlich so dahin, denn die Panther verlegten sich überwiegend darauf, ab und an einen Konter zu starten. Dem Augsburger Publikum wurde erst mulmig, als Christoph Wietfeldt etwas mehr als zwei Minuten vor dem Ende etwas überraschend das 4:3 erzielte. Die Wolfsburger nahmen den Torhüter vom Eis, bekamen dann noch einmal Überzahl, aber es reichte letztlich nicht mehr zum Ausgleich. Die Fans feierten trotzdem, wobei den größten Beifall ein Besucher aus früheren Tagen bekam. Sergej Vostrikov, unvergessener Torjäger im Zusammenspiel mit seinem Sturmpartner Igor Maslennikov, war zu Gast im Stadion und wurde mit Gesängen gebührend begrüßt.
Wirklich zufrieden wirkte keiner der beiden Trainer nach dem Spiel. „Wir waren einfach nicht bereit und bissig genug im ersten Drittel“, so die Bilanz von Toni Krinner. „Das wurde zwar im Schlussabschnitt besser, doch ein gutes Drittel reicht einfach nicht.“ – „Der Sieg ist enorm wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft, auch wenn es am Ende noch einmal richtig eng geworden ist“, fasste es Paulin Bordeleau zusammen. „Kompliment an Wolfsburg, das nie aufgegeben hat.“ (mor)
Tore: (3:1 / 1:0 / 0:2)
1:0 (01:21) Suchan ( Murphy ; Fendt ) br>
1:1 (06:06) Ulmer ( Fortin ; Fibiger ) br>
2:1 (16:27) Gordon ( Mann ) br>
3:1 (19:45) Joseph ( Chartier ; Olimb ) 5:4 br>
4:1 (31:16) Mayr ( Buzas ; Fendt ) 5:4 br>
4:2 (46:21) Voce ( Fortin ; Ulmer ) br>
4:3 (57:42) Wietfeldt ( Regan ) br> br>
Zuschauer: 2458 br>
Strafzeiten: Augsburger Panther 22 + 10 Mann, Grizzly Adams Wolfsburg 16 br>
Schiedsrichter: Alfred Hascher, Miesbach