Panther weiter auf Erfolgskurs - 6:2 gegen lahme Adler

4681 Zuschauer waren, bis auf die rund hundert Adlerfans,
hellauf begeistert. Man kann also trotz (oder vielleicht sogar wegen) der neuen
Regelauslegung noch brillantes Eishockey spielen! Was DEL-Spitzenreiter
Ingolstadt am Freitagabend vor ausverkauftem Haus gegen Mannheim bot, war aller
Ehren wert. Dies musste selbst Gäste-Trainer Poss, an dessen Gesicht man den
Ärger über die deftige Niederlage unschwer ablesen konnte, neidlos anerkennen:
„Ingolstadt war sehr stark. Das war zweifellos die beste Leistung, die ich in
dieser Saison in der DEL gesehen habe.“
Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus. Die Panther
hatten im ersten Drittel noch einige Mühe mit der strengeren Regelauslegung und
waren fast zehn Minuten in Unterzahl. Doch in dieser Phase zeigte sich bereits
die gravierende Schwäche der Adler: Ihr Überzahlspiel war so harmlos, dass
Goalie Jimmy Waite kaum einmal in Gefahr geriet. Und die Führung der Gäste in
der 18. Minute kam daher auch eher zufällig zustande. Schiedsrichter Aumüller wurde in dieser Phase zum Buhmann
der Fans, obwohl man ihm beim besten Willen keinen Fehler ankreiden konnte. Er
hielt sich nur konsequent an die Regeln, wie auch sein Beobachter Stefan
Trainer bestätigte.
Als sich im zweiten Drittel die Panther konsequent an die
Regeln hielten, fielen endlich auch die fälligen Tore. Doug Ast und Martin
Jiranek brachten die Ingolstädter völlig verdient in Führung. Und hätten sie nicht noch das Kunststück
fertig gebracht, fünfmal am leeren Tor vorbei zu schießen, wäre das Debakel für
die überaus harmlosen Adler bereits jetzt perfekt gewesen. Doch auch mit den
Toren von Sean Tallaire und Robert Valicevic, bei einem Gegentreffer von
Christoph Ullmann, entsprach das Ergebnis endlich dem Spielverlauf.
Im letzten Abschnitt beschränkten sich die Panther, wie
gewohnt, auf das Halten des Ergebnisses. Erst in den Schlussminuten gelangen
ihnen noch zwei Treffer zum 6:2 durch Ficenec und Jiranek.
Die anschließenden Ovationen ihrer Fans hatten sie sich mehr
als verdient: Was besonders die erste Reihe mit Ast, Mann und Valicevic auf das
Eis zauberte, erinnerte an das Feuerwerk der NHL-Stars Sturm, McDonald und
Langenbrunner aus der vergangenen Saison. Besser kann man in Deutschland kaum
Eishockey spielen! Aber auch bisher relativ unbeachtete Spieler wie Christoph
Melischko, Martin Jiranek oder Günter Oswald zeigten stark ansteigende Form.
Wenn man die Panther so spielen sieht, könnte man fast bedauern, dass in zwei
Wochen die Olympiapause beginnt. Wer weiß, ob es Trainer Kennedy gelingt, die
gute Form bis zu den Playoff-Spielen zu konservieren.
Doch soweit denkt der Ingolstädter Coach derzeit noch nicht:
„Wir hatten heute wieder alle Mann an Bord und konnten mit vier Reihen spielen.
Unsere Special-Teams haben mir sowohl in
Unter- als auch in Überzahl sehr gut gefallen.“ Kein Wunder, schließlich
konnten die Panther, die ein hervorragendes Powerplay aufzogen, immerhin drei
Treffer bei eigener Überzahl schießen. Und das 4:2 durch Valicevic gelang ihnen
nach einer Traumkombination sogar in Unterzahl.
Während also bei den Panthern wieder Zufriedenheit
eingezogen ist, herrscht bei den Adlern Tristesse. Zwar mussten sie in
Ingolstadt auf ihre Leistungsträger Pyka, Bohonos, Edgerton und Corbet
verzichten, doch was der Rest bot, war nicht gerade berauschend. Mit solchen
Leistungen werden es die Mannheimer schwer haben, überhaupt die Playoffs zu erreichen. Kein Wunder, dass es Greg Poss
nicht nur wegen der Kälte recht unwohl war!
Tore:
0:1 17:57
Hedin
1:1 23:45
Ast (Ficenec,Sutton)
2:1 27:26 Jiranek (Keller, Oswald)
3:1 35:03 Tallaire (Sutton, Seidenberg)
3:2 38:51 Ullmann (Tremblay, Ratchuk)
4:2 39:27 Valicevic (Ficenec
5:2 58:58 Ficenec (Mann, Valicevic)
6:2 59:27 Jiranek (Keller, Hilpert)
Zuschauer: 4681
Schiedsrichter: Roland Aumüller
Strafen: Ingolstadt
16 Mannheim 14