Panther wachen zu spät auf - 1:2 gegen Nürnberg
Panther präsentieren HauptsponsorDie Vorzeichen für eine
spannungsgeladene Partie standen an diesem Abend ausnehmend gut. Bayrisches
Derby, Tabellennachbarn und ein Trainer, der bei seinem Wechsel von Augsburg
nach Nürnberg auch noch einige Spieler mitgenommen hatte, was ihm einige
einheimische Fans immer noch ziemlich nachtragen.
Zudem standen beide Teams unter dem Druck, punkten zu müssen und sich zu
rehabilitieren, um nicht bereits frühzeitig den Abstand zu den Playoff-Rängen
zu groß werden zu lassen. Um es vorweg zu nehmen, gelang das den Nürnbergern
etwas besser und sie setzten sich am Ende nicht unverdient knapp durch.
Die Panther gingen mit einigen
Personalproblemen in die Begegnung. Neben den beiden Verteidigern Daniel Rau
und Jayme Filipowicz, auf dem einige Erwartungen von Trainer Randy Edmonds
ruhen, hatten sie auch auf den gesperrten Angreifer Steve Potvin zu verzichten.
Ob der ziemlich knapp ausgefallene 2:1-Sieg im Pokal gegen den Zweitligisten
Schwenningen den Spielern das erhoffte Selbstvertrauen gegeben hat, musste sich
zeigen. Bereits nach acht Sekunden saß Rick Girard auf der Strafbank, doch
nennenswerten Vorteil konnten die Ice Tigers daraus nicht ziehen. Vielmehr präsentierten
sich die Hausherren defensiv sehr kompakt in der Anfangsphase und der
Nürnberger Torhüter Jean-Francois Labbé bekam an alter Wirkungsstätte
Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Trotzdem waren es die Gäste, die in Führung
gingen. Francois Methot, im letzten Jahr noch Topsorer in Reihen der
Augsburger, vollendete eine gelungene Kombination mit dem 0:1. Ab diesem
Zeitpunkt war die Panther-Nervosität der letzten Wochen sofort wieder spürbar
und die Fehlerquote nahm rapide zu. Alle Bemühungen – gerade auch in Überzahl -
den Ausgleich zu erzielen, blieben einmal mehr erfolglos.
Auch zu Beginn des
Mitteldrittels konnten die Panther ihre Unsicherheit nicht ablegen. Dafür kamen
nun immer mehr Emotionen ins Spiel und damit bekam auch Schiedsrichter Willi
Schimm die Möglichkeit, sich gewohnt überzeugend in Szene zu setzen. Als gerade
vier Nürnberger gegen drei Augsburger zu Werke gingen, fiel dann auch das 0:2
durch Gäste-Kapitän Tomas Martinec. Das Augsburger Selbstbewusstsein
profitierte davon natürlich nicht und so blieben die Ice Tigers weiterhin das
spielbestimmende Team, ohne allerdings selbst wirklich Akzente setzen zu
können.
Zumindest für die Fans wirkte
es wie eine Erlösung, als Scott King dann anfangs des dritten Aktes in Überzahl
die Augsburger Torflaute beendete. Es kam endlich Stimmung auf im sonst viel
lauteren Curt-Frenzel-Stadion, doch hatten es die Hausherren nur ihrem Goalie
Rolf Wanhainen zu verdanken, dass der Rückstand nicht sofort wieder anwuchs.
Chancen gab es nun auf beiden Seiten in Hülle und Fülle, doch beide
Mannschaften überboten sich gegenseitig darin, diese auszulassen. Allerdings
ging auch so manches Zuspiel im wabernden Nebel über dem Eis unter. Aber dafür
wurde jetzt wenigstens gekämpft und die Zuschauer wurden für die eher
langweiligen Phasen zuvor etwas entschädigt. Richtig spannend wurde es in den
letzten Minuten und die Panther warfen alles nach vorne, wurden dafür aber
nicht mehr belohnt.
„Nachdem wir zwei Drittel
diszipliniert gespielt haben, wurde es in den letzten zehn Minuten noch einmal
richtig eng“, war Benoit Laporte im Anschluss froh über den Sieg, der die
Kritik nicht zuletzt auch an seiner eigenen Person damit etwas zum Verstummen
bringen könnte. Frustration dagegen gab es bei
Randy Edmonds. „Wir haben trotz genügend Möglichkeiten wieder nur ein
Tor erzielt, das reicht einfach nicht. Es ist schwer für einen Trainer, mit
seiner Mannschaft zu üben, die Scheibe über die Linie zu bringen.“ Auch wenn
offiziell noch dementiert wird, allzu lange dürfen Erfolge wohl nicht mehr auf sich
warten lassen, bis der Trainerstuhl ins Wackeln gerät. (mor)
Tore: (0:1 / 0:1 / 1:0)
0:1 (07:10)
Methot ( Beardsmore ; Fical )
0:2
(27:40) Martinec ( Methot ;
Brennan ) 4:3
1:2 (43:47)
King ( Girard ; Aufiero ) 5:4
Zuschauer: 3855
Strafzeiten: Augsburger Panther
10, Nürnberg Ice Tigers 14
Schiedsrichter: Schimm Willi,
Waldkraiburg