Panther verteilen großzügig Geschenke
Panther präsentieren HauptsponsorAm Jahresende um den sechsten Tabellenplatz mitzuspielen, ist eine Erfahrung für die Augsburger Panther, die sie in den vergangenen Jahren nicht machen konnten. Um so schöner ist diese Situation für die Fans, Spieler und Clubverantwortlichen. Natürlich hatte man sich zum Abschluss von 2008 noch einmal drei Punkte vorgenommen, wobei die Gäste aus Wolfsburg ihrerseits um den zehnten Platz kämpfen. Noch nie in ihrer DEL-Geschichte hatten die Grizzlies einen Sieg in der Fuggerstadt verbuchen können, doch jede Serie endet bekanntlich irgendwann. Genauer gesagt an diesem Abend: Die Panther machten es ihren Gegnern leicht, gingen erneut zu nachlässig mit ihren Chancen um, zeigten Defensivschwächen und verloren am Ende unnötig mit 3:4.
Die Verletzung von Mathis Olimb hatte sich glücklicherweise als nicht so schwer herausgestellt, so dass der quirlige Angreifer wieder mit dabei war. Dafür fehlten neben dem noch gesperrten Uli Maurer krankheitsbedingt Verteidiger Thomas Gödtel und Stürmer Thomas Jörg, der es zwar versuchte, aber wegen einer Beinverletzung nach ein paar Minuten aufgeben musste und auch am kommenden Wochenende wohl kaum zur Verfügung stehen wird. Die erste Chance zur Führung vergaben die Wolfsburger bereits nach wenigen Sekunden, danach stabilisierte sich die Augsburger Defensive etwas und die Grizzlies gerieten zunehmend unter Druck. Chris Collins traf aus kurzer Distanz allerdings nur den Pfosten und auch in der Folge hatten die Gäste mehrfach großes Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Doch es war nur eine Frage der Zeit und nach gut elf Minuten vollendete Patrick Buzas zum längst verdienten 1:0. Schiedsrichter Schimm und seine Assistenten wirkten bereits frühzeitig von der schnellen und intensiven Begegnung häufig überfordert. Nichts zu deuteln gab es aber am Wolfsburger Ausgleich. Die Panther verloren in Überzahl im Angriff die Scheibe, den Konter schloss Alavaara im Nachschuss ab. Wie zuletzt ist das Augsburger Überzahl nicht nur wenig effektiv, es ist zudem extrem anfällig für Konter. Neun Gegentore bei eigenem Powerplay sprechen da eine deutliche Sprache.
Trotzdem hätten die Hausherren mit einer klaren Führung in die Pause gehen müssen, doch die Chancenverwertung war einmal mehr ziemlich mangelhaft.
Zu Beginn des Mitteldrittels zogen die Panther das Tempo wieder etwas an und kamen durch Chris Collins zum 2:1. Doch wiederum sorgte das nicht für die nötige Sicherheit, denn kurz darauf bekamen sie dann die Scheibe vor dem eigenen Tor nicht weg und Tim Regan konnte zum erneuten Ausgleich einstochern. Haken, Stockschlag oder Stock-Check hatte Schiri Schimm längst aus seinem persönlichen Strafenkatalog gestrichen und entsprechend ging es auf dem Eis zu. Immerhin ahndete er auf beiden Seiten keine dahingehenden Fouls, so dass sein peinlicher Auftritt letztlich keine Rolle spielte. Zwischenzeitlich wurde auch etwas Eishockey gespielt, wobei Patrick Buzas nochmals für die Panther vorlegte und Höhenleitner mit freundlicher Augsburger Unterstützung umgehend wieder ausglich. Langsam jedoch geriet das Spiel mehr und mehr aus den Fugen, doch außer theatralischen Gesten hatte der Unparteiische leider nichts zu bieten. Immerhin bat er unmittelbar nach der zweiten Pausensirene beide Mannschaftskapitäne zum trauten Gespräch.
Beide Teams nahmen sich im Schlussdrittel wieder etwas zurück und so entwickelte sich ein Spiel, das zwar von nicht allzu hohem Niveau, aber schnell und kampfbetont war. Herausgespielte Chancen blieben inzwischen Mangelware. Ein Fehler von Tomas Slovak sorgte dann dafür, dass die Grizzlies erstmals an diesem Abend in Führung gingen. Ken Magowan sagte danke und erzielte das 3:4, das letztlich auch den Sieg bedeutete, weil die Panther das spiel danach nicht mehr zu drehen vermochten.
„Wir sind sehr, sehr zufrieden mit den drei Punkten“, erklärte Wolfsburgs Trainer Toni Krinner für seine Verhältnis fast euphorisch. „Die Mannschaft hat hervorragend gekämpft und Moral bewiesen. Oliver Jonas hat uns dabei im Spiel gehalten.“ Gedämpfter war die Stimmung bei Larry Mitchell. „Wir haben das Spiel im ersten Drittel verloren, wo wir deutlicher hätten führen müssen. Auch später konnten wir unseren knappen Vorsprung nicht ausbauen oder wenigstens halten. Im entscheidenden Moment haben wir wichtige Zweikämpfe verloren und daraus die Gegentreffer bekommen.“
Ohne Zweifel ist die Bilanz der Panther zum gegenwärtigen Zeitpunkt für ihre Verhältnisse mehr als ordentlich, erst recht wenn man den bescheidenen Etat des Vereins schaut. Dennoch hat man nun bereits zum zweiten Mal - nach der ebenso unnötigen Niederlage gegen Straubing – daheim gegen einen eigentlich unterlegenen Gegner Punkte verschenkt. Möglicherweise wird sich in den kommenden Wochen vor allem auf fremdem Eis herausstellen, dass der sechste Platz tatsächlich ein vermessenes Ziel für die Augsburger Mannschaft ist, doch so lange die jeweiligen Gegner diesen Beweis noch schuldig bleiben, sollte man sich zumindest den eigenen Fans zuliebe auch nicht unter Wert verkaufen.
(mor)
Tore: (1:1 / 2:2 / 0:1)
1:0 (11:22) Buzas ( Hunt ; Collins )
1:1 (15:01) Alavaara ( Hospelt ; Ulmer ) 4:5
2:1 (23:45) Collins ( Murphy ; Likens )
2:2 (24:40) Regan ( Höhenleitner ; Green )
3:2 (33:04) Buzas ( Likens ; Gordon ) 5:4
3:3 (35:01) Höhenleitner ( Regan ; Green )
3:4 (54:05) Magowan
Zuschauer: 3646
Strafzeiten: Augsburger Panther 4, Grizzly Adams Wolfsburg 6
Schiedsrichter: Willi Schimm, Waldkraiburg