Panther verspielen weitere Sympathien - 2:3 gegen Frankfurt sorgt für Ärger

Nachdem Düsseldorf am Dienstag vorgelegt, zwei Punkte erkämpft und die Augsburger in der Tabelle überholt hat, mussten die Panther dringend nachlegen. Zu tun hatte man es, wegen der Fernsehübertragung auf Donnerstag vorgezogen, mit dem amtierenden Meister aus Frankfurt, der sich zuletzt dank guter Leistungen immer weiter in die Spitzengruppe vorgearbeitet hatte. Knackig kalt war es im Curt-Frenzel-Stadion, das an drei Seiten offen ist, doch davon ließen sich die Gäste nicht sonderlich beeindrucken und entführten am Ende trotz mäßiger Leistung doch die drei Punkte. Der Spielverlauf war dabei eine Kopie der letzten Heimspiele der Panther. Wenn sich die Mannschaft weiterhin in dieser Form präsentiert, heißt das Saisonziel Vermeidung der Abstiegszone. Der Blick in Richtung auf den achten Platz scheint schlichtweg vermessen.
Die Augsburger starteten ihre übliche Anfangsoffensive und setzten die Lions unter Druck, konnten aber zunächst kein Kapital aus ihren Chancen schlagen. Ein eher harmloser Schuss von der blauen Linie brachte dann aber doch die Führung durch Torsten Fendt, wobei Ian Gordon im Frankfurter Tor nicht sonderlich glücklich aussah bei dieser Aktion. Allerdings flatterte die Scheibe auch beträchtlich. Danach kamen die Lions langsam besser ins Spiel und die Partie wurde ausgeglichener. Scheiterte Dwayne Norris in der 10. Minute noch am Pfosten, machte es kurz darauf Neville Rautert besser. Gegen seinen verdeckten Nachschuss durch Freund und Feind hindurch hatte Panther-Schlussmann Jean-Francois Labbé keine Chance. Mit dem aggressiven Spiel gegen den Mann taten sich die Panther mehr und mehr schwer und so bekamen die Gäste nach dem Ausgleich ein deutliches Übergewicht. Erst in den letzten Minuten vor der Pause wurden die Hausherren durch einige Konter wieder etwas gefährlicher.
Kurz nach Wiederanpfiff hatten die Augsburger Fans den Torjubel schon auf den Lippen, denn Shawn Carter hatte zunächst einen Verteidiger und dann auch noch den Torhüter ausgetanzt, brachte aber den Puck schließlich nicht mehr unter Kontrolle. Insgesamt wurde die Partie nun etwas schneller und offensiver, ohne dabei nur annähernd hochklassig zu sein. Die Panther taten sich vor allem dadurch hervor, in Überzahl mehrere hochkarätige Chancen aus zu lassen. So verfehlte Rick Girard beispielsweise aus kurzer Distanz das fast leere Tor. Sein Kollege Carter nutzte dafür im nächsten Powerplay seine Möglichkeit, als er völlig unbedrängt einschieben konnte. Und täglich grüßt das Murmeltier... Einer dieser Fehler, die die Panther in den letzten Wochen immer wieder um den Lohn ihrer Arbeit brachten, sorgte auch diesmal wieder für den Anfang vom Ende. In Überzahl verlor der bis dahin stark agierende Rich Brennan an der blauen Linie die Scheibe und den darauf folgenden Konter schloss Sean Pronger nach mustergültigem Zuspiel von Pat Lebeau sicher ab.
Zu Beginn des Schlussabschnitts hätten die Gastgeber gut und gerne die Vorentscheidung herbeiführen können, doch war ihr Überzahlspiel inzwischen eine reine Katastrophe. Den Augsburgern gelang es großteils kaum, aus dem eigenen Drittel zu gelangen, von einem kontrollierten Angriff oder gar Torschüssen ganz zu schweigen. Die Lions hatten nicht nur keinerlei Mühe, ihre Strafzeiten unbeschadet zu überstehen, sondern tauchten im Gegenzug immer wieder gefährlich vor dem Augsburger Tor auf. Wie man effektives Powerplay spielt, demonstrierten sie dann. Nur einige schnelle Spielzüge, ein Pfostenschuss und dann war Lebeau zur Stelle und brachte sein Team zum ersten Mal an diesem Abend in Front. Und diese Führung reichte auch zum Sieg, denn die Panther vermochten, trotz eines zusätzlichen Feldspielers für den Torhüter, die Partie nicht mehr zu drehen.
War nach den letzten Wochen in erster Linie unterdrückte Wut bei Panther-Coach Benoit Laporte zu spüren, scheint mittlerweile auch ein Teil Resignation eingekehrt zu sein. „Die Fans sind sauer auf mich, beschimpfen mich, aber an den Niederlagen ist das nicht vorhandene Verantwortungsgefühl einiger Spieler schuld.“ In den nächsten Tagen wollen Trainer und Vereinsführung über Konsequenzen nachdenken. Ob dann möglicherweise andere Spieler nur noch auf der Bank sitzen, wie zuletzt für viele Fans unverständlicherweise Daniel Rau, oder gar auf der Tribüne Platz nehmen dürfen, ist derzeit offen. All zu lange werden sich aber die sonst durchaus treuen Anhänger solche Vorstellungen nicht mehr gefallen lassen. (mor)
Tore: (1:1 / 1:1 / 0:1)
1:0 (04:51) Fendt ( Carter )
1:1 (10:02) Rautert ( Bouchard ; Jocher )
2:1 (31:56) Carter ( Moeser ; Pudlick ) 5:4
2:2 (37:30) Pronger ( Lebeau ) 4:5
2:3 (52.37) Lebeau ( Robidas ; Norris ) 5:4
Zuschauer: 2511
Strafzeiten: Augsburger Panther 10, Frankfurt Lions 18
Schiedsrichter: Heiko Dahle, Berlin
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