Panther verspielen Chance auf Sieg - 3:4 n.P. gegen Krefeld

In Berlin gab es am
Freitagabend nicht viel zu holen für die Augsburger Panther. Gegen die
schnellen Eisbären war man in nahezu allen Belangen unterlegen und die
Niederlage somit klar. Wollten die Hausherren also am Sonntagabend den Absturz
endlich bremsen, standen die Chancen nicht schlecht, denn die Pinguine aus
Krefeld waren verletzungs- und krankheitsbedingt nur mit einem reduzierten Kader
an den Lech gekommen.
Zu sehen war von einer
Steigerung aber selbst in der Anfangsphase nichts. Zögerlich im Zweikampf,
schwach in der Defensive und zu ungenau im Spielaufbau – so war es nur eine
Frage der Zeit, bis die Gäste eine der zahlreichen Einladungen zum Toreschießen
annehmen würden. Nach knapp fünf Minuten bedankte sich dann Chris Herperger
auch mit dem 0:1. Dank einiger merkwürdiger Entscheidungen von US-Profi-Referee
Rick Looker hatte sich der Augsburger Keeper auch in der Folge nicht über zu
wenig Arbeit zu beklagen. Als den Panthern dann doch mal ein finaler Pass vor
dem gegnerischen Tor gelang, glückte sogar der Ausgleich. Im Stil eines Stürmers
vollstreckte Abwehrrecke Daniel Rau zu seinem ersten Saisontor. Doch die
Panther-Defensive wurde dadurch auch nicht wirkungsvoller. Immer wieder standen
Krefelder Spieler sträflich frei und hatten freie Schussbahn auf Torhüter Rolf
Wanhainen. Mehrfach konnte dieser die Fehler seiner Vorderleute ausbügeln, fünf
Sekunden vor der ersten Pause war er gegen den Gewaltschuss von Ivo Jan aus
kurzer Distanz einfach machtlos.
Gleich nach Wiederanpfiff
brannte es erneut lichterloh bei den Hausherren. Doch mit viel Glück überstanden
sie eine doppelte Unterzahl ohne Gegentor. Allerdings machten sie es wenig später
auch nicht besser, als sie mit zwei Mann mehr auf dem Eis standen. Erst als die
Pinguine wieder komplett waren, stocherte Manuel Kofler die Scheibe zum
Ausgleich über die Linie. Kurz darauf gab es wieder drei Strafzeiten gegen
Augsburg und diesmal waren die Krefelder etwas effektiver in ihren Bemühungen.
Andrew Hedlund zog von der blauen Linie ab und der Puck fand den Weg ins
Augsburger Gehäuse. Fast hätte es noch zum erneuten Ausgleich gereicht, doch
Robert Müller konnte den Vorsprung seiner Mannschaft in die zweite Pause
retten.
Zu Beginn des
Schlussabschnittes zeigten die Panther seit langem wieder einmal ein
ordentliches Powerplay und die Gäste konnten von Glück sagen, dass ihr Torhüter
den Überblick behielt. Aber so lang war der Ausgleich verdient und nach einigen
gefälligen Aktionen auch durchaus möglich. Verteidiger Martin Lindman, sonst
eher zögerlich an der blauen Linie, fasste sich endlich mal ein Herz und so
konnten die zuletzt wenig verwöhnten Augsburger Fans über das 3:3 jubeln. Die
Begegnung war nun ziemlich ausgeglichen und nahm mehr und mehr Fahrt auf. Schade
war allerdings, dass Schiri Looker zuweilen extrem kleinlich pfiff und so immer
wieder für eigentlich überflüssige Unterbrechungen sorgte. Die Panther
witterten aber nun Morgenluft und zeigten den Einsatz, den man zuletzt so
schmerzlich vermisst hatte. Chancen gab es genügend, doch die Führung wollte
einfach nicht gelingen. Knapp drei Minuten vor dem Ende gab es noch einmal
doppelte Überzahl für die Augsburger und sie mühten sich wirklich, daraus
etwas zu machen, aber neben dem individuellem Können fehlte dazu hin auch das
Glück im Abschluss.
Im Penaltyschießen war die
Entscheidung dann schnell gefallen. Während bei den Panthern von vier Schützen
nur Scott King verwandelte, trafen bei Krefeld alle, nämlich Vasiljevs, Guillet
und Selivanov.
Pinguine-Coach Teal Fowler als
auch Augsburgs Trainer Paulin Bordeleau waren sich einig, dass den Unterschied
an diesem Abend das Über- beziehungsweise Unterzahlspiel ausgemacht hatte. Doch
während Fowler mit zwei Punkten mehr als zufrieden war, stand Bordeleau die
Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. „Wir haben einfach nicht genug Tore
geschossen, obwohl die Möglichkeiten vorhanden waren.“ Das hat man in
Augsburg zuletzt schon öfter gehört. (mor)
Tore: (1:2 / 1:1 / 1:0 /
0:1)
0:1 (04:32)
Herperger ( Vasiljevs ; Guillet )
1:1 (16:56)
Rau ( King ; Eklund )
1:2 (19:55)
Jan ( Blank ; Verwey )
2:2 (30:45)
Kofler ( Fendt ; Potvin )
2:3 (35.31)
Hedlund ( Drury ; Herperger ) 5:4
3:3 (46:06)
Lindman ( King ; Menauer )
3:4 (60:00)
Selivanov GWS
Zuschauer: 2660
Strafzeiten: Augsburger Panther 18, Krefeld Pinguine 18
Schiedsrichter: Rick Looker, USA