Panther verschenken Sieg gegen Tabellenführer

Nach der knappen Niederlage in Iserlohn standen die Augsburger Panther zuhause gegen den Tabellenführer gehörig unter Druck. Doch trotz klarer Überlegenheit und zahlreicher Chancen erwiesen sich die Eisbären aus Berlin einfach als cleverer und bescherten am Ende den Augsburgern ein 2:3 und damit das erste Null-Punkte-Wochenende dieser Saison.
Die Panther gingen mit einem großen Handicap in die Partie: Spielmacher Bob Wren fiel wegen einer Schulterverletzung aus. Dafür war Verteidiger Shawn Anderson wieder mit dabei. Die Hausherren zeigten von Beginn an viel Engagement, was man angesichts der Tabellensituation aber auch erwarten konnte. Mehrere gute Chancen – gerade in Überzahl - blieben allerdings ungenutzt. Die Gäste schließlich machten es besser. Als Christian Lukes auf der Strafbank saß, schloss Ricard Persson einen Eisbären-Angriff erfolgreich ab. Aber die Panther brauchten nur 29 Sekunden für den Ausgleich. Manuel Kofler lenkte ebenfalls in Überzahl einen Schuss von Shawn Carter unhaltbar für Rich Parent in die Maschen. Die Partie war weitgehend ausgeglichen und bot den Fans aus beiden Lagern viel Unterhaltungswert. Schade, dass dann Schiedsrichter Schütz meinte, mit einer kaum nachvollziehbaren Strafe gegen Daniel Rau ins Geschehen eingreifen zu müssen. So konnten die Berliner erneut in Überzahl die Möglichkeit zur neuerlichen Führung nutzen. Torschütze war zum zweiten Mal an diesem Nachmittag Persson. Auch im Mitteldrittel hatten die Panther deutlich mehr vom Spiel und kamen immer wieder gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. Doch entweder scheiterten sie an Parent, oder hatten einfach Pech. Insofern gingen die Gäste aus der Hauptstadt wesentlich ökonomischer zu Werke, was die Chancenverwertung betrifft. Denn viel Arbeit hatte Magnus Eriksson bislang nicht gehabt, vielmehr glich die Begegnung zeitweise einem Spiel auf ein Tor, das der Gäste nämlich. Daher war der Ausgleich durch Kapitän Duanne Moeser schließlich mehr als verdient. Auch dieser Treffer fiel in nummerischer Überlegenheit. Hätten die Augsburger wenigstens annähernd Kapital aus ihren zahlreichen Überzahl-Situationen geschlagen, wie zuletzt so häufig, hätte das Spiel gnz anders laufen können. Die teilweise merkwürdigen Entscheidungen des Unparteiischen trugen mit dazu bei, dass die Akteure – vorallem die Eisbären - teilweise ziemlich hart zur Sache gingen. Höhepunkt war der Stockschlag von Rob Leask gegen Ronny Arendt, der allein aufs Berliner Tor zulief. Völlig verdient durfte der Eisbären-Verteidiger mit einer Spieldauer-Strafe vorzeitig zum Duschen. Die Chance, in den fünf Minuten Überzahl vielleicht schon eine Vorentscheidung herbeizuführen, ließen die Gastgeber aber ungenutzt verstreichen. Schmerzlich vermisst wurde gerade in diesen Situationen die Regie von Topscorer Bobby Wren. Und wieder waren die Berliner in dieser Disziplin wesentlich effektiver. Kelly Fairchild war von der blauen Linie erfolgreich, wobei die Scheibe durch einen Augsburger Schlittschuh abgefälscht, Torhüter Eriksson durch die Schoner rutschte. Die Panther versuchten nun, ihre Angriffsbemühungen noch zu verstärken, doch Parent konnte seinen Kasten bis zum Schluss sauber halten. Daran konnten auch zwei weitere Überzahlspiele und die Herausnahme des Torhüters in der letzten Minute nichts mehr ändern. Eisbären-Coach Pierre Page hob aus seiner Mannschaft nach dem Spiel lediglich die Leistung seines Torhüters heraus, während sein Gegenüber Benoit Laporte sichtlich frustiert war. „Die heutige Partie haben unsere eigentlichen Schlüsselspieler verloren. Statt gerade in Überzahl das Spiel zu bestimmen haben wir uns auf dem Eis teilweise wie Kids angestellt.“ (mor)
Tore: (1:2 / 1:0 / 0:1)
0:1 (09:28) Persson ( Shearer ; Beaufait ) 5:4
1:1 (09:57) Kofler ( Carter ; Savard ) 5:4
1:2 (15:18) Persson ( Shannon ; Walker ) 5:4
2:2 (31:53) Moeser ( Savard ; Carter ) 5:4
2:3 (44:39) Fairchild ( Barta ) 5:4
Zuschauer: 5308
Strafzeiten: Augsburger Panther 12 ; Eisbären Berlin 27 + Spieldauer Leask
Schiedsrichter: Richard Schütz, Ratingen