Panther vernaschen den Tabellenführer
Keine guten Erinnerungen haben die Augsburger Panther an das letzte Heimspiel gegen die Eisbären, denn da bekamen sie im Schlussdrittel noch vier Tore eingeschenkt. Das wollte man heute verständlicherweise verhindern, was nicht nur eindrucksvoll gelang, vielmehr revanchierte man sich diesmal selbst mit drei Treffern. Von einer weiteren Niederlage gegen den aktuellen Tabellenführer, der auf Topscorer Steve Walker verzichten musste, konnte nämlich keine Rede sein, vielmehr feierten die wackeren Schwaben mit 5:1 ihren höchsten Saisonsieg.
Die Chancenverwertung war das große Handicap der Panther in den letzten Spielen gewesen, gegen die schnellen Hauptstädter war zunächst aber eher Defensive gefragt. Von Beginn an machten die Gäste Druck und sorgten für viel Arbeit in der Augsburger Hintermannschaft. Immerhin überstand man die erste Überzahl der Eisbären ohne Gegentreffer. In der Folge kamen die Panther, die mit Mathis Olimb wegen einer Magenverstimmung erstmals in dieser Saison einen Ausfall zu beklagen hatten, aber ebenfalls zu einigen gut heraus gespielten Möglichkeiten, konnten Ziffzer im Berliner Tor aber nicht überwinden. An der spielerischen Dominanz der Eisbären vermochte das nichts zu ändern, doch mit Glück und viel Einsatz konnten die Panther einen Rückstand im ersten Drittel verhindern.
Fast wie aus heiterem Himmel fiel dann auch die Führung für die Augsburger. Mark Murphy vollendete nach schöner Vorarbeit von Shane Joseph und sorgte damit für viel Jubel auf den Rängen. Fast hätte Rhett Gordon kurz darauf auf 2:0 erhöht, doch zog er knapp über das Tor. Chancen gab es nun auf beiden Seiten im Minutentakt. Die äußerst unterhaltsame Partie litt in dieser Phase am meisten unter den Entscheidungen von Schiedsrichter Klau, der vom schnellen Geschehen häufig überfordert wirkte und zudem oft im Weg stand. Seinen merkwürdigen Entscheidungen hatten es die Eisbären auch zu verdanken, dass sie durch Pederson in Überzahl den Ausgleich schafften. Danach gerieten sie allerdings selbst in den Fokus des Mannes mit der Pfeife und damit doppelt in Unterzahl. Verteidiger Harlan Pratt wurde nun seinem Ruf als neuer Augsburger Torjäger wieder einmal gerecht und hämmerte die Scheibe von der blauen Linie unter die Latte. Mit dieser neuerlichen Führung im Rücken konnten die Hausherren dann einigermaßen beruhigt den Weg in die Kabine antreten.
Mit einem richtigen Paukenschlag starteten diese in den Schlussabschnitt. Aus vollem Lauf zog Tomas Slavak in der neutralen Zone ab und ehe sich der Berliner Goalie versah, schlug es hinter ihm ein. Bei den Eisbären schien der Faden nun gerissen und von einer Überlegenheit war nichts mehr zu sehen. Und diesmal wollten sich die Panther den Sieg nicht mehr nehmen lassen. Travis Brigley erhöhte in Überzahl auf 4:1. Als dann die Berliner - in der 52.Minute bereits - den Torhüter vom Eis nahmen, stellte er in Unterzahl gar auf 5:1. Ziffzer blieb auch in der Folge fast durchgängig auf der Bank, was den Eisbären zwar weitere Chancen, aber keinen Treffer einbrachte. Wegen hohen Stocks erhielt Stefan Ustorf schließlich noch eine Fünf plus Spieldauer-Strafe, Ziffzer kam zurück und die Sache war endgültig erledigt.
„Bei allem Respekt vor der Leistung und dem Augsburger Sieg, aber bei uns waren einige Spieler einfach nicht bereit für dieses Spiel“, zog Berlins Coach Don Jackson nüchtern Bilanz. „Für uns ist ein Sieg gegen Berlin ein großer Erfolg“, erklärte ein gut aufgelegter Paulin Bordeleau auf der Gegenseite. „DesRochers hat uns anfangs im Spiel gehalten, später haben wir mit viel Herz gespielt.“ (mor - Foto by City-Press)
Tore: (0:0 / 2:1 / 3:0)
1:0 (21:48) Murphy ( Tölzer ; Joseph )
1:1 (35:27) Pederson ( Robinson ; Felski ) 5:4
2:1 (38:22) Pratt ( Brigley ; Chartier ) 5:4
3:1 (41:23) Slovak ( Menge ; Tölzer ) 5:4
4:1 (49:36) Brigley ( Mann ; Gordon ) 5:4
5:1 (51:43) Brigley 4:5 ENG
Zuschauer: 2998
Strafzeiten: Augsburger Panther 14, Eisbären Berlin 17 + Spieldauer Ustorf
Schiedsrichter: Steffen Klau, Sümmern