Panther-Träume werden wahr - 4:2 gegen Köln sichert Klassenerhalt

Zum – aus Augsburger Sicht – hoffentlich letzten Heimspiel der Saison
hatte man sich im Curt-Frenzel-Stadion eingefunden. Die Begegnung mit
den Kölner Haien hatte noch einmal viele Anhänger motiviert, so
dass die Kulisse mit 6139 Zuschauern so eindrucksvoll wie schon lange
nicht mehr war. Bei den Gästen ging es noch um die Sicherung des
Heimrechts in den Playoffs, doch das war ihrem Spiel nur bedingt
anzumerken. Jedenfalls reichte es nicht, um die aufopferungsvoll
kämpfenden Panther zu schlagen, denn diese setzten sich nach grandiosem
Kampf völlig verdient mit 4:2 durch.
Die Gastgeber traten in Bestbesetzung an, denn der zuletzt
gesperrte Rick Girard konnte ebenfalls wieder ins Geschehen eingreifen.
Vom ersten Bully an kämpften beide Mannschaften um jeden Meter Eis und
ein Leistungsunterschied war nicht zu sehen. Im Grunde hatten die
Hausherren in der Anfangsphase die besseren Chancen und Thomas Greiss
im Kölner Gehäuse konnte sich über mangelnde Beschäftigung nicht
beschweren. Allerdings verpassten es die Panther, die Scheibe auch
einmal über die Linie zu bringen. Am dichtesten dran war Arvids Rekis
in der 13. Minute, dessen Schlagschuss den Pfosten traf. Ein Konter
brachte die Haie, die durchaus ebenfalls gute Möglichkeiten hatten,
durch Alex Hicks in Führung, doch fighteten die Augsburger umgehend
zurück. Gerade einmal neun Sekunden hatte Paul Taynor auf der Strafbank
gesessen, dann erfolgte bereits der verdiente Ausgleich durch Rick
Girard.
Der Mittelabschnitt begann mit ähnlich hohem Tempo wie vor der Pause,
allerdings bekamen die Kölner nun langsam ein leichtes Übergewicht.
Doch keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidende Vorteile
verschaffen. Man belauerte sich im weiteren gegenseitig, um auf einen
Fehler des Gegners zu warten. Dem spielerischen Niveau kam das
bei weitem nicht zugute und die Partie verflachte. Dem passte sich aber
auch Schiedsrichter Rick Looker mühelos an, der den Nachweis seiner
Professionalität zumindest bei seinen Auftritten in Augsburg auch am
heutigen Abend schuldig blieb. Trotz teilweise hundertprozentiger
Chancen hüben wie drüben blieb das zweite Drittel dann auch torlos.
Insofern tat es der Partie wirklich gut, als die Panther kurz nach dem
Wiederanpfiff für neue Verhältnisse sorgten. Jay Henderson zog trocken
ab und traf durch die Schoner von Greiss. Nun mussten auch die Gäste
einen Zahn zulegen und das belebte die Sache nachhaltig. Lediglich die
Leistung der Männer im Streifenhemd blieb schwach. Die Freude der
Augsburger Fans währte auch nur kurz, dann hatte Jan Alinc für den
Ausgleich gesorgt. Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich nun und
die Panther schlugen einfach besser. Zunächst schaltete Christian
Eklund am schnellsten und nagelte die von der Bande abprallende Scheibe
unter die Latte, dann fand ein Schlagschuss von Savard den Weg durch
Freund und Feind in hohem bogen in die Maschen. Der Jubel der
Augsburger Fans kannte nun keine Grenzen mehr, doch Schiri Looker hatte
noch ein Ass im Ärmel. Kurzerhand schickte er gleich zwei Augsburger
auf die Strafbank. Doch selbst als die Kölner zusätzlich noch den
Torhüter vom Eis nahmen und mit sechs gegen drei stürmten -
diesen Sieg gaben die Panther nicht mehr her.
Und dann begann das Warten. Kaum ein Zuschauer verließ das Stadion, die
Spieler blieben ebenfalls auf dem Eis. Die Freude über den Sieg war
zwar greifbar, doch wusste man noch nicht, wie viel diese drei Punkte
Wert sein würden. Als endlich die erlösende Botschaft von der Kasseler
Niederlage in Düsseldorf durchgesagt wurde, bebte das Dach. Mehr Tränen
der Erleichterung wird es wohl auch beim kommenden Meister nicht
geben... Die Fans vergaßen auch nicht, sich beim „Vater des Erfolges“,
Trainer Paulin Bordeleau, lautstark zu bedanken, der die Ovationen
„papstgleich“ vom Balkon des Medienturmes entgegen nehmen durfte. Da
fand dann auch Kölns Trainer Hans Zach fast milde Worte und erkannte
den Augsburger Kampfgeist und siegeswillen an.
(mor)
Tore: (1:1 / 0:0 / 3:1)
0:1 (16:30) Hicks ( Kopitz ; Schlegel )
1:1 (17:18) Girard ( Savard ; Yarema ) 5:4
2:1 (40:48) Henderson ( Eklund )
2:2 (47:15) Alinc ( Mondt ; Julien )
3:2 (51.07) Eklund ( Potvin ; Fendt )
4:2 (53:47) Savard ( Girard ; King )
Zuschauer: 6139
Strafzeiten: Augsburger Panther 14, Kölner Haie 18 + 10 Lindsay, Traynor
Schiedsrichter: Rick Looker, USA