Panther stürmen ins FinaleIngolstadt - Hamburg 5:3
Personell fehlte den Panthern neben Eddy Rinke-Leitans noch Derek Hahn, der nach dem Check zum Kopf- und Nackenbereich von David Westcott noch nicht einsatzbereit war. Westcott selber wurde von der DEL für drei Spiele gesperrt und muss 900 Euro Strafe zahlen.
Die Gäste aus dem Norden mit dem besseren und druckvolleren Start. So dauerte es auch keine fünf Minuten, da konnte Timo Pielmeier den Schuss von Mathieu Roy nur abprallen lassen und Garrett Festerling verwertete den Abpraller zum 1:0 für die Gäste. Doch ein Doppelschlag der Panther nur wenig später bremste die Freezers aus und drehte das Spiel. Zunächst behauptete Christoph Gawlik den Puck hinter dem Kasten von Sebastien Caron, ging links vorbei und überlistete den Goalie der Hamburger. Nur 25 Sekunden später scheiterte Patrick Hager aus der Nähe, erfolgreicher war Michel Periard, der den Hamburger Befreiungspass abfing, abzog und traf. Und diese Führung war wichtig, wie eine Baldrian-Pastille, die beruhigend wirkt. Die Panther kontrollierten nun die Aktionen der Gäste, in Überzahl hätte John Laliberte erhöhen können, Caron war aber schneller und machte die Ecke zu (12.) Hamburg brauchte nun etwas, um sich von diesem Überraschungsschlag zu erholen. Vereinzelte Aktionen im gegnerischen Drittel verpufften aber.
Im Mittelabschnitt konnte sich zunächst keine der beiden Mannschaften in Szene setzen. Man egalisierte sich, viele Torschüsse, die aber kein Problem für beide Torhüter waren. Erst ein erneuter Doppelschlag brachte noch etwas mehr Würze in dieses entscheidende Duell. Erst konnte Robert Sabolic in Überzahl auf 3:1 erhöhen (35.), die Panther im gegnerischen Drittel einfach bissiger. Doch im direkten Gegenzug fälschte Adam Mitchell den Schuss von Johan Ejdepalm ab und der Puck rutschte Timo Pielmeier nur 21 Sekunden später zum 2:3 durch die Schoner. Und eines deutete sich für das dritte Drittel an, die Hamburger mussten alles auf eine Karte setzen und attackieren, während der ERC auf Konter lauern wird.
Dieses Drittel lief gerade etwas mehr als zwei Minuten, als sich Frederik Cabana von John Laliberte in der neutralen Zone den Puck abluchsen ließ und der Stürmer des ERC versenkte den Puck im Winkel zum 4:2. Keine gute Basis für die Gäste, die zwar unaufhörlich Richtung Kasten der Panther drückten, aber immer wieder am „Rookie des Jahres“ scheiterten. In den Schlussminuten bekamen die Freezers dreieinhalb Minuten vor Ende noch ein Powerplay zugesprochen, ganz ohne Strafen sollte der ERC wohl nicht ins Finale kommen. Doch die Hoffnung währte nur kurz, 19 Sekunden später musste Mathieu Roy auf die Strafbank. Also musste Caron runter, um den Hamburgern die personelle Überzahl zu ermöglichen. Und Thomas Oppenheimer gelang tatsächlich der Anschlusstreffer zum 3:4, 113 Sekunden vor der Schlusssirene. Doch erneut wurde jegliche Hoffnung im Keim erstickt, Alexander Oblinger kommt von der Strafbank, schafft es den Puck irgendwie auf Travis Turnbull zu passen und der besiegelt das Aus der Gäste mit dem Treffer ins leere Tor.
Seit über drei Jahren konnten die Freezers auf Ingolstädter Eis nicht mehr gewinnen, ihnen bleibt der erstmalige Einzug ins Finale der DEL verwehrt. „Vielleicht haben wir nach der Vorrunde gedacht, dass es etwas leichter wird“ sagte Hamburgs Benoit Laporte. „Aber Ingolstadt hat wie eine Gruppe gespielt und mit mehr Disziplin“. Christoph Gawlik, der in den Play-offs mit bisher vier Toren mehr Treffer erzielen konnte, als in der kompletten Vorrunde, sah in der mannschaftlichen Geschlossenheit den Vorteil für seine Panther, der ihnen den Weg ins Finale ermöglicht hat. „Wir haben heute die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen. Im zweiten Drittel sind wir zu wenig gelaufen und haben die Hamburger wieder ins Spiel kommen lassen“, lautet das Fazit von Niklas Sundblad, der im Finale auf seinen ehemalige Trainerkollegen und Mentor Uwe Krupp trifft, mit dem er vier Jahre gemeinsam gearbeitet hat. Die Panther haben in ihrer Geburtstagssaison schon mehr erreicht, als viele vor der Saison und auch nach der durchwachsenen Vorrunde zugetraut hätten. Das Finale ist jetzt der Bonus, das Geschenk der Mannschaft an den Verein und die Fans.
Tore:
0:1 (4:25) Garrett Festerling (Mathieu Roy)
1:1 (7:07) Christoph Gawlik (Alexander Oblinger, Michel Périard)
2:1 (7:32) Michel Périard (Patrick Hager, Alexander Oblinger)
3:1 (34:36) Robert Sabolic (Jared Ross, Ziga Jeglic/5-4)
3:2 (34:57) Adam Mitchell (Julian Jakobsen)
4:2 (42:18) John Laliberte (Timothy Conboy)
4:3 (58:07) Thomas Oppenheimer (Philippe Dupuis, James Bettauer/6-5)
5:3 (58:47) Travis Turnbull (Alexander Oblinger, John Laliberte/ENG)
Strafen: Ingolstadt 2, Hamburg 6
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek / Lars Brüggemann
Zuschauer: 4815 (ausverkauft)
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