Panther scheitern am eigenen Powerplay - 1:3 gegen Hannover

Quasi mit zwei Auswärtssiegen im Rücken konnten die Augsburger Panther
am Sonntagabend antreten, denn nach dem 5:3 in Duisburg am Freitag
traten sie tags darauf beim benachbarten Bayernligisten EV Königsbrunn
zum Freundschaftsspiel an und gewannen standesgemäß mit 11:0. Ganz so
leicht machten es die Scorpions aus Hannover den Hausherren natürlich
nicht, ganz im Gegenteil, man tat sich mit den von Hans Zach
trainierten Niedersachsen sehr schwer, was aber in erster Linie den
eigenen Offensivschwächen zuzuschreiben war. Im Endeffekt war die
1:3-Niederlage dann auch verdient.
Mit Mark Murphy, Giulio Scandella und Yanick Dubé fehlte Trainer Paulin
Bodeleau weiterhin eine komplette Angriffsreihe, Jay Henderson, Travis
Brigley und Manuel Kofler gingen darüber hinaus angeschlagen in die
Partie. Das erklärte allerdings nicht die Sorglosigkeit, mit der die
Panther in der Defensive zu Werke gingen. So brachte bereits die erste
Chance der Scorpions diese auch in Führung, als Andreas Morczinietz
einen mustergültigen Konter erfolgreich abschloss. Zwar hatten die
Augsburger kurz darauf in Überzahl mehrere klare Chancen, doch zum
Ausgleich reichte es nicht. In der Folge hatten die Gäste ihrerseits
acht Minuten fast am Stück einen oder gar zwei Mann mehr auf dem Eis,
ohne daraus jedoch Kapital schlagen zu können. Noch dümmer stellten
sich aber die Panther unmittelbar vor der ersten Pause an. 113 Sekunden
hatten sie doppelte Überzahl und es kam nicht ein einziger gefährlicher
Schuss auf das Tor von Alex Jung heraus. Mit gellenden Pfiffen wurden
die Akteure dann auch von ihren Fans in die Kabine verabschiedet.
Zwar spielerisch nicht besser, dafür aber torreicher ging es nach der
Pause weiter. Zunächst fälschte Patrick Buzas einen Schuss von Steffen
Tölzer zum verdienten Ausgleich, doch kurz darauf sorgte Sascha Goc für
die neuerliche Führung der Scorpions. Leider fand auch eine
Fortsetzung, dass kaum mal volle Besetzung auf dem Eis war, denn
Schiedsrichter Klau blieb weiterhin sehr kleinlich in seinen
Entscheidungen. Da aber das Powerplay wahrhaft nicht zu den Stärken der
Panther gehört, unter anderem auch, weil man nicht einmal versucht, von
der blauen Linie zu schießen, sprang nichts Zählbares dabei heraus. Die
Gäste dagegen verwalteten in gewohnter Hans-Zach-Manier ihren
Vorsprung. Was diese Mischung ergibt, ist schnell zu beschreiben, ein
schlechtes Spiel nämlich, über das man eigentlich kein weiteres Wort
verlieren sollte – uns so ging das Pfeifkonzert auf den Rängen
natürlich weiter.
Auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, so wurde das Spiel im
Schlussabschnitt sogar noch schlechter, obwohl der Unparteiische nun
überhaupt keine Strafen mehr verteilte. Was die Panther streckenweise
boten, hatte mit Erstliga-Eishockey nichts zu tun, aber auch die
Scorpions blieben den Beweis schuldig, zum Kreis der
Meisterschaftsfavoriten zu gehören, wobei sie allerdings auch nicht
gefordert waren. Auf Augsburger Seite konnte man gerade einmal noch den
zumeist jungen deutschen Spielern sowie Verteidiger Arvids Rekis und
Torhüter Rolf Wanhainen eine ansprechende beziehungsweise gute Leistung
bescheinigen, die Vorstellung der meisten Neuzugänge aus Übersee aber
war schlicht und ergreifend indiskutabel. Craig Darby beispielsweise
wird den Erwartungen an einen Führungsspieler und Spielmacher noch in
keinster Weise gerecht. Nur der Vollständigkeit halber: Als Wanhainen
sein Tor bereits verlassen hatte, erzielte Rene Röthke den Endstand.
Das Beste kam wie so häufig ganz zum Schluss. Ein insgesamt sehr gutes
Spiel, auch seitens der Gastgeber, hatte nämlich Hans Zach nach eigenen
Angaben gesehen, wo allerdings, bleibt wirklich schleierhaft. Aber auch
Paulin Bordeleau wollte mit seinen Spielern nicht ins Gericht gehen,
wenngleich er zugab, dass es im Powerplay nicht gut gelaufen sei.
Wenigstens letzteres deckte sich mit den Beobachtungen aller anderen im
Stadion. (mor)
Tore: (0:1 / 1:1 / 0:1)
0:1 (01:30) Morczinietz ( Hlinka ; Köppchen )
1:1 (23:20) Tölzer ( Pratt ; Hammer ) 4:4
1:2 (24:06) Goc ( Mondt ; Schneider ) 4:3
1:3 (59:35) Röthke ( Dolak ; Mondt )
Zuschauer: 3536
Strafzeiten: Augsburger Panther 20, Hannover Scorpions 22
Schiedsrichter: Steffen Klau, Sümmern