Panther rütteln an Nürnbergs Thron
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtDer ERC Ingolstadt ist drauf und dran, den Rundenzweiten Nürnberg als stärkste bayerische DEL-Mannschaft der Saison in den Play-offs zu stürzen. Drei Siege in Folge, den 0:2-Rückstand aus den Auftaktbegegnungen in der Serie nun auf den Kopf gestellt. Die Panther haben sich für einen sensationellen Halbfinaleinzug auf Kurs gebracht.
„Die Serie ist aber noch lange nicht gegessen“, warnt der derzeit agile Stürmer Günther Oswald, „wir sind nah dran, werden aber Nürnberg jetzt nicht unterschätzen.“
Denn am Sonntag kann Ingolstadt in der heimischen Saturn-Arena alles klar machen. Mit Sieg vier in Spiel sechs. Für die gastierenden Ice Tigers wäre es ein Albtraum, das vierte Viertelfinal-Aus in Folge und das ausgerechnet gegen den Underdog aus der Audistadt, der gerade mal seine zweite DEL-Saison spielt. Welch ein Prestigeverlust, der da droht! Manager Otto Sykora ist jedenfalls inzwischen das Lachen endgültig vergangen.
Doch Ingolstadt hat nicht von ungefähr inzwischen Oberwasser gewonnen. Den Schlüssel fand man im ersten Drittel der dritten Begegnung. Nach einem frühen Rückstand, der ihr trauriges Schicksal einläuten hätte können, überrumpelten die stark ersatzgeschwächten Oberbayern (ohne Mann, Burym, Sutton, Ficenec) mit drei locker erzielten Toren die bereits siegessicheren Franken und gewannen ein neues Play-off-Gefühl. Ein Sieggefühl.
Weg war nach diesem „Confidence Booster“ die Unsicherheit aus dem zweiten Spiel, die Moral stimmte plötzlich mehr denn je. Das Blatt wendete sich, was sich auch in den letzten beiden Partien bestätigen sollte. Jedes Mal geriet die Truppe von Ron Kennedy in Rückstand und jedes Mal gingen sie trotzdem später als Sieger vom Eis.
Dafür verantwortlich sind nicht nur der erfahrene Coach und die Leistungsträger der Punkterunde, sondern auch Cracks wie Mike Stevens oder Chad Allan, die sich nach ihrer Verletzungspause wieder nahtlos in die Mannschaft einfügten und nun einen großen Anteil am momentanen Höhenflug haben. Der verletzte Topscorer Cameron Mann wird erstaunlicherweise kaum vermisst. Die starke Abwehr komplettiert sich immer mehr, am Sonntag kommt der gesperrte Ken Sutton zurück.
Auch wenn die Ingolstädter, ohnehin schon der Saisonkomet, nun im Vorteil sind, muss der vierte Sieg der Serie, der nicht umsonst als der schwerste gilt, erst noch eingefahren werden. Die zuletzt mental labilen Ice Tigers stehen mitsamt ihrem schwächelnden Goalie Frederic Chabot zwar mit dem Rücken zur Wand, doch jede der bisherigen fünf Partien war so eng, dass man sich auch für den Sonntag keine Prognose zu wagen traut. Trotzdem: Vorteil Ingolstadt, Matchball! fc