Panther-Predigt von Erfolg gekrönt - 4:1 gegen Hamburg
Panther präsentieren Hauptsponsor„Wer keine Leistung bringt,
bleibt draußen – Namen spielen dabei keine Rolle“, hatte Panther-Coach
Paulin Bordeleau in den letzten Tagen als Maxime ausgegeben. Die Fans in
Augsburg stimmen längst mit den Füßen ab und bleiben lieber daheim. Am
VIP-Turm hing ein Transparent „Hey Superstars – shape up or ship off“ und
die entsprechenden Rückennummern derer, die gemeint waren, fehlten ebenfalls
nicht. Gute Stimmung also beim Tabellenletzten, der es an diesem Abend mit
Hamburg zu tun hatte. Aber die Aufforderungen blieben nicht ungehört, denn die
Mannschaft schlug sich respektabel und kam gegen relativ harmlose Freezers am
Ende zu einem verdienten 4:1-Erfolg.
Mit Pat Aufiero und Martin
Lindman fehlten den Panthern weiterhin zwei Verteidiger, die übrigen Ausfälle
der letzten Woche waren wieder an Bord. Nachdem die Hausherren noch auf ihr
dunkleres Trikot gewechselt hatten, da die Gäste ebenfalls hell trugen, konnte
es mit leichter Verzögerung los gehen. Bereits in den ersten beiden Minuten
machten die Panther gewaltigen Druck auf das Hamburger Gehäuse und kamen zu
drei vier guten Chancen. Als sie dann aber in Überzahl waren, gelang dafür mal
wieder gar nichts. Dafür entwickelte sich danach ein munteres Spiel, in dem die
Gastgeber dank einer ungewohnten Einsatzfreude eindeutig den Ton angaben. Daher
war es nur verdient, dass Steve Potvin schließlich im Nachschuss die Führung
gelang. Wirklich gefährlich wurden die Freezers erst dann, als sie mit einem
Mann mehr auf dem standen. Doch zum Ausgleich reichte das auch nicht.
Schiedsrichter Piechaczek begab sich bald darauf zum Videostudium, um seine
Fehlentscheidung schließlich doch zu bestätigen und das Tor von Rick Girard
nicht anzuerkennen. Dabei hatte der Hamburger Schlussmann Sebastian Stefaniszin
unzweifelhaft das Tor bei dessen Schuss absichtlich selbst verschoben. Natürlich
änderten daran auch die wütenden Proteste der Augsburger Spieler und Fans
nichts.
Aber Recht kommt bekanntlich
wieder. Als Benoit Gratton auf der Strafbank saß, traf Arvids Rekis von der
blauen Linie schließlich doch zum 2:0. Jetzt konnte man einen Eindruck davon
gewinnen, was die Panther zustande bringen könnten, wenn das Selbstvertrauen da
ist. Als Darren Van Impe im Powerplay die Scheibe an der blauen Linie nicht
stoppen konnte, machte sich Rainer Suchan auf den Weg, an dessen Ende das souveräne
3:0 stand. Auf der Gegenseite bestätigte Rolf Wanhainen seine Form aus den
letzten Spielen und brachte die Hamburger Angreifer ein um das andere Mal zur
Verzweiflung. Als Scott King dann den vierten Augsburger Treffer markierte,
nahmen die Gäste ihre Auszeit. Immerhin gelang ihnen im folgenden Überzahlspiel
der Anschlusstreffer durch Paul Manning. Viel Hektik war nun in der Partie,
wobei auch der Unparteiische daran seinen Anteil hatte, dessen Linie, grundsätzlich
gegen beide Mannschaften gleichzeitig Strafen zu verhängen, zurecht auf Unverständnis
seitens der Akteure stieß. Trotz guter Chancen, vor allem der Freezers, fiel im
Mittelabschnitt kein Treffer mehr. Am dichtesten dran war wohl Augsburgs Torjäger
Brendan Yarema, doch nachdem er sich seinen Sololauf schön vorbereitet hatte,
brach ihm beim Schuss der Schläger.
Das Schlussdrittel war geprägt
von einer weitgehend soliden Augsburger Defensive, die nichts mehr anbrennen ließ.
Mehr als einen Pfostenschuss in Überzahl brachten die Gäste nicht zuwege und
die Panther starteten ab und zu einen gefährlichen Konter. Die Gastgeber
brachten aber in erster Linie ihren verdienten Sieg relativ locker über die
Zeit.
„So kann man nicht spielen
in der DEL, und in Augsburg schon gar nicht. Die Panther wollten von Beginn an
gewinnen und das hat uns gefehlt“, fand Hamburgs Trainer Mike Schmidt klare
Worte nach der Begegnung. „Wir müssen uns am Sonntag deutlich steigern.“
Zufrieden war auf der anderen Seite Paulin Bordeleau, dass die
zahlreichen Einzelgespräche mit seinen Spielern einen Erfolg gezeigt haben.
„Wir standen gut in der Defensive und haben ein gutes Penalty-Killing
gespielt. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen einfach mal 60 Minuten durchspielen,
dann würden sie schon sehen, was passiert.“ Da hätte man aber auch früher
darauf kommen können. (mor)
Tore: (1:0 / 3:1 / 0:0)
1:0 (09:54)
Potvin ( Fendt ; Eklund )
2:0 (20:59)
Rekis ( King ; Girard ) 5:4
3:0 (24:36)
Suchan 4:5
4:0 (30:47)
King ( Girard ; Yarema )
4:1 (32:50)
Van Impe ( Fortier ; X ) 5:4
Zuschauer: 2733
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek
Strafzeiten: Augsburger Panther 24, Hamburg Freezers 22 + 10 Gratton