Panther nutzen ihre Chance - Verdienter 5:2-Sieg gegen Hannover

Sieht man von Pascal Appel und Robert Busch ab, die für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung stehen, können die Augsburger Panther nach der Rückkehr von Marc Brown mit vollem Kader in die letzten neun Partien der Vorrunde gehen und das Unternehmen Playoff-Rang in Angriff nehmen. Ein Kontingentspieler muss bis auf weiteres sogar jeweils auf der Tribüne sitzen, diesmal traf es nicht wie erwartet Steve Bancroft, sondern seinen Verteidigerkollegen Arvids Rekis, der erst am Montag nach seinem Einsatz im lettischen Nationalteam leicht angeschlagen nach Augsburg zurückgekehrt war. Die Hannover Scorpions hatten vor der Länderspielpause eine beeindruckende Leistungssteigerung erkennen lassen, doch gegen den Tabellenvorletzten musste für die Panther unbedingt ein Sieg her. Das schien der Mannschaft auch bewusst zu sein, denn sie nutzte ihre Chance und setzte sich mit 5:2 gegen die Gäste durch.
Normalerweise gehört die Anfangsphase den Hausherren, doch die erste Möglichkeit hatte nach einer Minute Robert Hock, der allerdings am Augsburger Torhüter scheiterte. Durch eine Strafe gegen Scorpions-Goalie Rich Parent bekamen dann aber die Panther das Übergewicht, wenn auch die Führung erst fiel, als die Gäste gerade wieder komplett waren. Francois Fortier vollstreckte zum 1:0. Danach allerdings verlor die Partie einiges an Tempo und Niveau, sehenswerte Kombinationen blieben eher Mangelware. Insofern war das 2:0 durch Björn Barta ein wenig überraschend, denn diesem Treffer ging ein perfektes Zusammenspiel mit Shawn Carter und Ronny Arendt voraus. Doch ließen sich die Scorpions davon nicht beeindrucken und erzielten in Überzahl kurz darauf durch Hock den Anschlusstreffer. Doch inzwischen waren die Augsburger in Fahrt gekommen und erspielten sich Großchancen im Minutentakt, wobei sie allerdings von Fehlern in der gegnerischen Defensive profitierten. Eine davon nutzte erneut Fortier, der einen Schuss von Francois Methot abfälschte. Gefährlich wurden die Hannoveraner eigentlich nur in Überzahl, dann aber richtig. Unmittelbar vor der ersten Pause spielten sie die Hausherren problemlos aus, bevor Andi Morczinietz zum neuerlichen Anschluss einschob.
Was sich dann zu Beginn des Mittelabschnittes vor beiden Toren abspielte, war teilweise vogelwild. Zunächst hatte John Miner mit einem Schlagschuss an die Unterkante der Latte, von wo der Puck dann ins Tor prallte, das fröhliche Toreschießen fortgesetzt, danach gab es hüben wie drüben defensive „Kabinettstückchen“ zu sehen, die den Trainern vermutlich die Haare zu Berge stehen ließen. Verwunderlich, dass kein Tor aus diesen Situationen heraus zustande kam. Den Rest des Drittels konnte man dann getrost unter „unansehnlich“ verbuchen. Fast hätte Rick Girard in Unterzahl noch für die Vorentscheidung sorgen können, doch allein vor Parent zielte er zu genau und verfehlte knapp.
Auch in der Anfangsphase des Schlussabschnittes hätten die Panther gut und gerne zwei Treffer erzielen können, doch konnte man die Scheibe einfach nicht im Kasten unterbringen. Danach herrschten dann wieder Kampf und Krampf, aufgelockert durch verstolperte Scheiben, Abspielfehler und einer Boxeinlage, derentwegen drei Augsburger und zwei Hannoveraner auf die Strafbank mussten. Immerhin sorgte Panther-Kapitän Duanne Moeser noch für einen kleinen Höhepunkt, als er 18 Sekunden vor der Schlusssirene zum Endstand ins mittlerweile verlassene Tor einschoss.
„Wer solche gravierenden Fehler macht und die Scheibe nicht einfach aus dem Drittel spielt, kann in Augsburg nicht gewinnen“, so Scorpions-Coach Kevin Gaudet nach der Partie. „Außerdem war Torhüter Labbé ein Garant des Sieges für seine Mannschaft.“ Dem konnte sein Gegenüber Benoit Laporte nur zustimmen und freute sich, obwohl er mit der Defensivleistung seiner Akteure, gerade auch in Unterzahl, nicht zufrieden war, über drei wichtige Punkte und einen guten Auftakt zum Endspurt. (mor)
Tore: (3:2 / 1:0 / 1:0)
1:0 (04:01) Fortier ( Rau ; Brown )
2:0 (11:23) Barta ( Arendt ; Carter )
2:1 (13:26) Hock ( Morczinietz ; Augusta ) 5:4
3:1 (16:52) Fortier ( Methot )
3:2 (19.52) Morczinietz ( Augusta ; Hock ) 5:4
4:2 (20:42) Miner ( Brown ; Girard )
5:2 (59:42) Moeser ( Carter ; Pudlick )
Zuschauer: 2951
Strafzeiten: Augsburger Panther 20, Hannover Scorpions 12 + 10 Augusta
Schiedsrichter: Michael Langer, Zweibrücken