Panther nutzen Chancen nicht - 0:3 gegen Berlin

Nur ganz knapp mussten sich die Augsburger
Panther am Freitagabend in Berlin mit 2:3 geschlagen geben und ohne dumme
Strafzeiten wäre im Auftakt der Playoff-Runde durchaus auch ein Sieg machbar
gewesen. Nun ging es im ersten Heimspiel also darum, nach Möglichkeit in der
Serie auszugleichen und sich somit zumindest ein drittes Spiel vor eigenem
Publikum zu sichern. Gegen den haushohen Favoriten aus der Hauptstadt taten
sich die Panther aber sehr schwer. Weil sie zudem die eigenen Chancen nicht
nutzen konnten, unterlagen sie am Ende relativ deutlich mit 0:3.
Bereits nach 14 Sekunden gab es
die erste Strafzeit gegen die Panther, Ronny Arendt musste wegen Spielverzögerung
in die Box. Doch die Gäste konnten daraus kein Kapital schlagen, vielmehr
hatten die Panther durch Daniel Rau die beste Möglichkeit, in Führung zu gehen,
doch der Verteidiger verpasste die Scheibe knapp. In der Folge erspielten sich
die Berliner eindeutig ein Übergewicht und die Panther hatten mit dem schnellen
und präzisen Spiel ihrer Gegner gehörige Probleme. Dennoch kamen auch die
Augsburger zu guten Chancen und zwangen NHL-Goalie Olaf Kölzig zu einigen
starken Paraden. Allerdings hatte sein Gegenüber Jean-Francois Labbé deutlich
mehr zu tun. Weil aber beide Torsteher jeweils Herr der Situation vor ihrem
Kasten waren, blieb das erste Drittel ohne zählbares Ergebnis.
Zu Beginn des Mittelabschnittes
hätten die Augsburger unbedingt in Führung gehen müssen, denn weit mehr als
eine Minute waren sie mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Nicht, dass es an
herausgespielten Chancen gemangelt hätte, doch sie brachten die Scheibe einfach
nicht im Tor unter. Als effektiver erwiesen sich dann kurz darauf die Eisbären,
nachdem Labbé eine Strafe wegen Stockschlags erhalten hatte. Mark Beaufait
brachte sein Team in Führung, wobei dessen Schuss letztlich von der Kelle des
Augsburger Torhüters in die Maschen prallte. Selbst als die Hausherren später
erneut 82 Sekunden doppelte Überzahl hatten, gelang es ihnen nicht, den
Ausgleich zu erzielen. Zu verkrampft gingen sie zu Werke und schossen einfach
zu wenig auf das Gehäuse von Kölzig, der sich außerdem in bestechender Form
präsentierte. Angesichts der Leichtfertigkeit, mit der auf der anderen Seite
die Berliner mit ihren Chancen umgingen, konnten sich die Augsburger allerdings
glücklich schätzen, nur mit einem Tor Rückstand ins Schlussdrittel zu gehen.
Mit viel Kampf und nur noch
wenig spielerischen Höhepunkten neutralisierten sich beide Teams zunächst nach
der zweiten Pause. Die Eisbären nahmen das Tempo aus der Partie und den
Panthern fehlte es an den nötigen Mitteln, das Spiel noch umzudrehen. Eine
Unaufmerksamkeit in der Augsburger Abwehr nutzte Erik Cole abgeklärt zum zweiten
Tor für Berlin. Schiedsrichter Aumüller, der sich schon beim ersten Spiel in
Berlin nur wenig Freunde auf Augsburger Seite gemacht hatte, brachte auch
diesmal die Fans wieder gegen sich auf, als er einen Treffer von Marc Brown
wegen angeblichem Torraumabseits kurz zuvor nicht anerkannte. Spätestens ab
diesem Zeitpunkt war die Begegnung entschieden, weil die Hausherrn nun auch ein
wenig aufsteckten. Der Treffer von Alexander Barta war dann nur noch von
statistischem Wert.
Erwartungsgemäß das Powerplay machte
Panther-Coach Benoit Laporte in erster Linie für die Niederlage verantwortlich.
„Wenn man bei 5:3 nicht genug Biss hat, um ein Tor zu erzielen, kann man gegen
eine Mannschaft wie die Eisbären nicht gewinnen. Noch dazu hat erneut eine
überflüssige Strafe zu einem Gegentor geführt.“ Sein Gegenüber Pierre Pagé
lobte vor allem seinen Torhüter. „Heute hat Kölzig den Unterschied ausgemacht,
aber auch die Reihe Keller, Busch und Rankel hat hervorragend gespielt, auch
wenn sie kein Tor erzielt hat.“ Kritisch äußerte er dagegen über die manchmal
fehlende Disziplin seiner Mannschaft. (mor)
Tore: (0:0 / 0:1 / 0:2)
0:1 (27:10)
Beaufait ( Heins ; Fairchild )
5:4
0:2 (51:08)
Cole
0:3 (55:53)
Barta ( Shearer ; Felski)
Zuschauer: 7315
Strafzeiten: Augsburger Panther
12, Eisbären Berlin 18 + 10 Heins
Schiedsrichter: Roland Aumüller