Panther mit Killerinstinkt: 5:0 gegen müde Scorpions

Die Erklärung war sehr einfach: „In den Playoff brauchst du einen Killerinstinkt. Am Dienstag in Hannover hatten wir ihn nicht, aber heute war er wieder da.“ Ron Kennedy, Trainer der Ingolstädter Panther, brachte es auf den Punkt. „Unsere Mannschaft war heute bereit zu kämpfen und zeigten das beste Spiel dieser Serie.“
Heraus kam dabei ein überraschend klarer 5:0-Erfolg gegen einen Gegner, der im Vergleich zu den vorangegangenen Begegnungen maßlos enttäuschte. Dabei hatten die Scorpione wieder alle Mann an Bord, während die Panther immer noch auf ihre zwei Stützen Ferguson (Augenverletzung) und Valicevic (Hexenschuss) verzichten müssen. Saft- und kraftlos schlichen die Gäste über das Ingolstädter Eis und ließen jegliche Torgefährlichkeit vermissen.
Ihr Coach Gaudet hatte dies sicher auch gesehen, enthielt sich jedoch der Kritik an seinem Team und redete stattdessen den Gegner stark: „Ingolstadt hatte heute viel Druck und zeigte eine starke Leistung. Nicht umsonst standen sie monatelang an der DEL-Spitze.“
Dabei begannen die Panther vor nur 3700 Zuschauern reichlich zerfahren und nervös. Erst der Doppelschlag in der neunten Minute durch Höhenleitner und Seidenberg trug sichtlich zur Nervenberuhigung bei. Auf der anderen Seite waren die Gäste von diesem frühen Rückstand offensichtlich so geschockt, dass sie kaum mehr einen gefährlichen Angriff zustande brachten. Jimmy Waite wird in den Playoff wohl kaum mehr solch einen ruhigen Abend verbringen können wie gestern.
Dagegen machten die Scorpions ihrem Ruf als Raubeine der DEL wieder einmal alle Ehre. Sie sammelten insgesamt 30 Strafminuten sowie eine zehnminütige Disziplinarstrafe für Goc. Auf der Strafbank konnte man noch selten ein Spiel gewinnen. Diese Erkenntnis sollte Gaudet seinen Mannen endlich einmal nahe bringen. Die Panther jedenfalls bedankten sich artig, schossen noch zwei Powerplaytore und hoffen nun, beim Rückspiel am Sonntag in Hannover den Sack zuzumachen.
Ron Kennedy meinte zwar, dass sein Team auch ein siebtes Spiel locker verkraften würde.
Er wäre jedoch sicher froh, wenn die Panther vor einem möglichen Halbfinale noch zwei zusätzliche Erholungstage hätten. „Doch das letzte Spiel einer Playoff-Serie ist immer das schwerste.“ Mit einer ähnlich engagierten und konzentrierten Leistung wie am Donnerstag sollten die Panther aber in der Lage sein, die nächste Runde zu erreichen.
Tore:
1:0 (08:18) Höhenleitner (Melischko)
2:0 (08:55) Seidenberg (Barta, Goodall)
3:0 (39:47) Tallaire
4:0 (48:08) Keller (Oswald, Goodall)
5:0 (57:23) Holland
Zuschauer: 3708
Schiedsrichter: Looker
Strafen: Ingolstadt 10 + 10 Disziplinar (Hilpert)- Hannover 30 + 10 Disziplinar (Goc)