Panther kommen aus dem Tritt
Panther präsentieren HauptsponsorMit den Gästen des gestrigen Abends galt es seitens der Augsburger Panther, noch eine offene Rechnung zu begleichen. Denn die Grizzly Adams Wolfsburg hatten in der letzten Saison dafür gesorgt, dass für die Hausherren in den Pre-Playoffs Endstation war. Doch es wurde nichts mit der Revanche, und das hatte man sich letztlich selbst zuzuschreiben. Am Ende war die 2:3-Niederlage völlig verdient.
Beide Trainer konnten in Sachen Kader aus dem Vollen schöpfen, lediglich Andreas Morczinietz wird noch für einige Wochen bei den Wolfsburgern fehlen. Bereits nach sechs Sekunden bekamen die Gäste Gelegenheit, ihr bislang eindrucksvolles Überzahlspiel zu präsentieren. Zu sehen war davon allerdings niht viel, dafür gingen die Grizzlies dann in Führung, als die Panther bereits wieder komplett war. Der Schuss von Martinovic fand den Weg durch Freund und Feind hindurch. Doch die Hausherren zeigten sich wenig beeindruckt. Christian Chartier nahm einem Wolfsburger Verteidiger in deren Drittel die Scheibe ab und über Brett Engelhardt kam diese dann zu Darin Olver, der nur noch einzuschieben brauchte. Durch frühes Stören versuchten die Gäste, das schnelle Augsburger Spiel schon im Ansatz zu unterbinden, denn sobald sich die Panther entfalten konnten, brannte es lichterloh vor dem gegnerischen Gehäuse. Mehrmals scheiterte man nur knapp, doch im Powerplay war es dann soweit. Eine Bilderbuchkombination schloss Matt Ryan mit einem sehenswerten Move direkt vor Jochen Reimer zum 2:1 ab.
Im Mittelabschnitt verlor das Spiel dann weitgehend seine Linie. Auf beiden Seiten waren durchdachte Aktionen kaum mehr vorhanden und selbst in Überzahl waren kaum nennenswerte Chancen zu verzeichnen. Zwar war das Tempo immer noch ziemlich hoch, doch Pässe fanden hüben wie drüben kaum mal das gewünschte Ziel. Einem Augsburger Pfostenschuss stand lediglich ein Wolfsburger Lattentreffer gegenüber. Gäste-Angreifer Kai Hospelt humpelte zu allem Überfluss nach etwas mehr als 30 Minuten mit einer Knieverletzung in die Kabine. Die Leistung von Schiedsrichter Oswald, der sich zweimal zum Videostudium flüchtete, und seinen beiden Assistenten bewegte sich ebenfalls auf diesem Niveau. Die Entscheidungen waren teilweise so haarsträubend, dass das Spielgeschehen erheblich darunter litt. Die Pausensirene war dann fast schon eine Erlösung war.
Danach fanden die Wolfsburger deutlich besser zurück in die Partie und nur mit viel Glück konnten die Panther ihre knappe Führung behaupten. Nach einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Brett Engelhardt und dem früheren Augsburger Arvids Rekis hatten die Hausherren dann vier Minuten einen Mann mehr auf dem Eis, doch konnten sie selbst aus diesem Vorteil kein Kapital schlagen. Und das sollte sich schließlich rächen. Auch im weiteren Verlauf waren die Grizzlies dem Ausgleich näher, und als Sebastian Furchner diesen dann in 54. Minute erzielte, war er längst verdient. Spätestens jetzt hatten die Gäste endgültig Oberwasser und bei eigenem Powerplay nur wenig Mühe, das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen. Norm Milley sicherte seiner Mannschaft den späten Sieg.
Beide Trainer waren sich weitgehend einig, was den Spielverlauf und die Unparteiischen betraf. „Ich bin sehr froh über den Sieg in Augsburg. Wir haben im ersten Drittel unsere Siegchance gewahrt und sind dann immer besser ins Spiel gekommen. Mit großer Moral und leidenschaftlichem Einsatz haben wir das Ergebnis danach verdient gedreht“, so der Wolfsburger Coach Toni Krinner. Sein Gegenüber Larry Mitchell sah das ähnlich: „Als ab dem zweiten Drittel der Spielfluss verloren ging, sind die Wolfsburger damit besser zurecht gekommen als wir. Entscheidend waren die Special-Teams und dann haben wir einfach unsere Chancen nicht genutzt.“ Ob der möglicherweise schwereren Verletzung von Hospelt ein Stockstich in die Kniekehle seitens eines Augsburger Spielers vorangegangen war, wie Krinner auf Nachfrage angab, vermochte der Augsburger Trainer allerdings nicht zu beurteilen. „Ich habe die Szene selbst nicht gesehen.“
(mor)
Tore: (2:1 / 0:0 / 0:2)
0:1 (02:39) Martinovic ( Heider ; Krzestan )
1:1 (05:53) Olver ( Engelhardt ; Chartier )
2:1 (19:15) Ryan ( Collins ; James ) 5:4
2:2 (53:04) Furchner ( Laliberte ; Martinovic )
2:3 (56:55) Milley ( Traynor ; Sloan ) 5:4
Zuschauer: 3701
Strafzeiten: Augsburger Panther 8 + 10 Engelhardt, Grizzly Adams Wolfsburg 16 + 10 Rekis
Schiedsrichter: Christian Oswald, Bad Wörishofen