Panther im Aufwind
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtWenn der Tabellenzehnte gegen den Vierzehnten spielt, dann sind die Erwartungen an diese Begegnung gemeinhin nicht allzu groß. So war es auch am Freitagabend in Ingolstadt: Nicht einmal 3000 Fans wollten ihre einstigen Lieblinge nach der Länderspielpause sehen. Und diejenigen, welche den Weg nicht gescheut hatten, sahen zwar kein sonderlich gutes Spiel, aber wenigstens einen souveränen Sieg der Panther. Das wiederum lag nicht unbedingt an der starken Leistung der ersatzgeschwächten Hausherren (ohne Keith, Goodall, Higgins, Röthke und später auch ohne Sarault), sondern am erbärmlich schlechten Auftritt der Gäste aus Hamburg.
Das erste Drittel stand ganz unter dem Motto „Not gegen Elend“. Beide Teams hatten nach der Spielpause Probleme, wieder den Rhythmus zu finden. Wobei sich die Freezers vor allem bei numerischer Überzahl – allein fast vier Minuten waren sie zu Fünft gegen Drei – geradezu dilettantisch anstellten. Was auch ihr Coach Bill Stewart nach der Begegnung bemängelte. Allerdings sah er, zum Erstaunen der Zuhörer, ein gutes Spiel seines Teams. Zwar schossen die Gäste im ersten Abschnitt vierzehn Mal auf das Ingolstädter Tor. Große Gefahr ging von ihnen aber nicht aus. Zumal Jimmy Waite gewohnt souverän agierte.
Im zweiten Abschnitt gaben die Panther, zur Freude ihrer Fans, etwas mehr Gas und konnten den unsicheren Gäste-Gaolie Pelletier innerhalb von 7 Minuten dreimal bezwingen. Damit war die Partie praktisch gelaufen. Nach diesen Treffern zeigten die Freezers ein wenig mehr Engagement, waren aber vorerst nicht erfolgreich.
Erst ein Treffer des Youngsters Max Schmidle im letzten Drittel gab ihnen neue Hoffnung. Diese wurde jedoch von Eric Nickulas postwendend wieder zunichte gemacht.
Daraufhin verwalteten die Panther routiniert den Vorsprung, während sich die Gäste in ihr Schicksal ergaben. Bemerkenswert, wie uninspiriert und ohne Ambitionen die Freezers dieses selbsterklärte „sechs-Punkte-Spiel“ bestritten haben. Besonders die Routiniers in ihren Reihen, von Karalahti bis Brigley und von Leask bis Sarno, wurden von Stewart entsprechend gerügt. Nur die junge Reihe mit Schmidle, Sommerfeld und Pielmeier stach positiv hervor.
Panther-Trainer Laporte war dann auch entsprechend erleichtert: „Wir hatten viermal eine 3 gegen 5 – Unterzahl, die wir schadlos überstanden. Das war der Schlüssel zum Sieg. Ich bin stolz auf meine Mannschaft und stolz auf die Zuschauer, die uns hervorragend unterstützt haben. Gratulation an die Fans.“
Es geht also auch, anders als zuletzt, ohne Zuschauerschelte!
Tore:
1:0 (25:46) Ast (Milroy, Boucher)
2:0 (28:13) Milroy (Seidenberg, Hinterstocker)
3:0 (32:58) Ficenec (Boucher, Martinovic)
3:1 (45:51) Schmidle (Ostwald, Delmore)
4:1 (46:06) Nickulas (Waginger)
Schiedsrichter: Aumüller
Strafen: Ingolstadt 16 + 10 (Holland) Hamburg 12
Zuschauer: 2942