Panther gewinnen nach schwachem Start gegen Iserlohn 5:4 n.P.

Die Länderspielpause in der vergangenen Woche sollte bei den DEL-Clubs eigentlich zur Erholung und zum Kräftesammeln genutzt werden. Nicht so bei den Ingolstädter Panthern: Während Trainer Kennedy und Manager Wagner Dauertelefonate führten, um passende Spieler für die beiden noch freien Lizenzen zu finden, ergingen sich Presse und Fans in Spekulationen: Derek Armstrong kommt – Fehlanzeige, Jason York kommt – Fehlanzeige -, Aaron Ward kommt – Treffer -, Mike Harder kommt – auch ein Treffer. Mit diesen zwei Neuverpflichtungen kurz vor Toresschluss ist der Ingolstädter Kader endlich komplett und verspricht, zumindest was die Namen betrifft, großes Eishockey.
Davon war allerdings im ersten Drittel beim Spiel gegen Iserlohn am Dienstagabend herzlich wenig zu sehen. Im Gegenteil: Die Gäste aus dem Sauerland nahmen die Panther, die ohne die beiden Dauerverletzten Waite und McDonald sowie ohne die zwei Neuzugänge angetreten waren, regelrecht auseinander. Während das Heimteam schwer in die Gänge kam, legten die Roosters los wie die Feuerwehr und gingen mit 3:0 in Führung. Ralph Intranuovo gelang zwischen der 4. und der 19. Minute ein lupenreiner Hattrick. Dabei hatte Neuzugang Mike Kennedy (früherer Stürmerstar der München Barons) jeweils die Vorarbeit geleistet. Und Steffen Karg, zuletzt hervorragend agierender Vertreter des Stammgoalies Jimmy Waite, sah besonders beim dritten Treffer sehr schlecht aus, als ihm die Scheibe durch die Beine kullerte.
Ein gänzlich anderes Bild bot sich den Fans im zweiten Drittel. So engagiert und motiviert, wie die Panther nun agierten, darf man von einer gehörigen Strafpredigt von Ingolstadts Trainer Kennedy ausgehen. Zwar blieben die Roosters mit ihren Kontern brandgefährlich, aber die Donaustädter nahmen das Heft in die Hand. Und prompt fielen zwei Anschlusstore für die Panther: Craig Ferguson (28. Minute) und Cameron Mann (34.) trafen jeweils im Nachschuss. Eine weitere Aufholjagd der Panther stoppte ausgerechnet Schiedsrichter Schütz, der auf eine klare Schwalbe eines Iserlohners hereinfiel. Die anschließende Überzahl nützten die Gäste Sekunden vor dem Drittelende zum 2:4 durch Bryan Adams. Auch bei diesem Tor machte Steffen Karg nicht gerade die glücklichste Figur.
Ausgleichende Gerechtigkeit in der 52. Minute: Marco Sturm traf auf Pass von Chris Armstrong zum 3:4 und stand dabei klar im Torraum. Trotzdem zählte der Treffer. Vier Minuten vor Schluss schoss Cameron Mann, der sich endlich wieder seiner Vorjahresform nähert und zum Spieler des Tages erkoren wurde, mit einem Bombenschuss den Ausgleich für die Panther. Allerdings waren die Gäste dabei in einer 3 zu 5 – Unterzahl. Es fielen keine weiteren Treffer mehr, sodass das Penaltyschießen entscheiden musste. Dabei waren zwei Dinge bemerkenswert: Einmal wechselten die Roosters ihren Torwart und ersetzten Kotschnew durch Leo Conti. Zum anderen schießt Heimkehrer Mike Kennedy seine Penaltys immer noch mit dem aus Baronszeiten berühmt, berüchtigten Bauerntrick. Diesmal jedoch erfolglos.
Den Zusatzpunkt sicherten sich nach 16 Schüssen schließlich die Panther, für die Mann, Ast und Sturm trafen.
Iserlohns Trainer Mason war nach dem Spiel trotz des gewonnenen Punktes ziemlich enttäuscht: „Nach dem guten ersten Drittel hätten wir gewinnen müssen.“
Panther-Coach Kennedy musste seine Spieler nach dem verschlafenen ersten Abschnitt erst aufwecken: „Da waren sie wohl noch im Urlaub. Wir haben uns gegen Iserlohn immer schwer getan, sodass ich mit den zwei Punkten nach unserer Aufholjagd zufrieden sein muss.“ Überraschenderweise rechnet er nicht mehr mit der Rückkehr von Andy McDonald, der immer noch an den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung leidet. Zu Spekulationen, ob die NHL doch noch spielen wird, wollte Kennedy nicht Stellung nehmen: „Wir denken zur Zeit nur von Tag zu Tag und warten die dortige Entwicklung ab.“ (an)