Panther gehen kraftlos unter

Für die Panther ging es nur um eines – die ersten Punkte nach der Länderspielpause einzufahren. Zuletzt hatte es drei Niederlagen in Folge gegeben und die Augsburger haben zwischenzeitlich einiges von ihrem „Überraschungs-Nimbus“ verloren, wobei die verletzungsbedingten Ausfälle ihren Teil dazu beigetragen haben dürften. Die Scorpions sind in dieser Spielzeit bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben, waren in den vergangenen Jahren jedoch eine der Mannschaften, gegen die sich die Augsburger immer schwer getan haben. Doch die Realität übertraf dann an diesem Abend selbst schlimmste Befürchtungen, denn die Panther gingen gegen einen bestenfalls mittelmäßig agierenden Gegner sang- und klanglos mit 1:4 unter.
Bei den Gastgebern hatte man auf die längerfristigen Ausfälle von Chris Heid, Brett Engelhardt und Thomas Jörg zu reagieren versucht und mit Richard Rochefort eine variabel einsetzbare Ergänzung verpflichtet. Zudem gab Tom Kühnhackl sein Heimdebüt im DEL-Team. Der heutige Abend war das Duell der beiden Mannschaften mit der schlechtesten Unterzahlbilanz, doch während die Gäste dafür in Überzahl bislang recht erfolgreich agierten, haben die Hausherren auch in dieser Disziplin große Probleme. Die Panther begannen nervös und taten sich schwer gegen die frühzeitig störenden Hannoveraner. Dennoch war deren Führung eher glücklich, denn der eigentlich harmlose Schuss von Nikolai Goc fand abgefälscht von Tore Vikingstad den Weg ins Tor. Dennoch war nicht zu übersehen, dass die Abstimmung im Spiel der Augsburger derzeit irgendwie nicht richtig funktioniert. Viele Pässe fanden nicht zum Mitspieler, häufiger gab es Missverständnisse. Im Verlauf des Drittels erspielte man sich dann zwar zahlreiche Chancen, doch auch im Abschluss läuft es einfach nicht rund. So konnten die Scorpions ihren Vorsprung in die Pause retten.
Der Mittelabschnitt entwickelte sich dann zum Spiegelbild des ersten Drittels. Die Panther bemühten sich nach Kräften und hatten auch mehr Spielanteile sowie Chancen, doch trafen einfach nicht, zumal sie häufig einen weiteren Pass versuchten, statt direkt zu schießen. Die Niedersachsen dagegen brauchten gar keine echten Chancen, um ein weiteres Tor zu erzielen, denn auch der Schuss von Nicki Mondt fand über Umwege nur mit einigem Glück ins Tor. Die Verunsicherung bei den Panthern wuchs nun zusehends. Die Scorpions hatten insofern nur wenig Mühe, sich der Augsburger Angriffe zu erwehren, und einige Male ähnliches Glück, wie zuvor im Abschluss. Ein platzierter Schlagschuss von Rainer Köttstorfer in Überzahl sorgte für das 0:3 und wirkte dann schon wie die endgültige Entscheidung.
Während die Gäste nun nur noch das Ergebnis verwalteten, glaubten die Augsburger wohl selbst nicht mehr daran, etwas bewirken zu können. Gerade einmal zehn Sekunden musste Steve Junker auf der Strafbank ausharren, dann holte ihn Adam Mitchell mit dem nächsten Treffer zurück. Gut acht Minuten vor dem Ende traf Michael Kreitl die Latte und kam damit einem Panther-Treffer schon sehr nah. Zwar holte Chris Collins den Ehrentreffer wenig später in Überzahl per Abstauber noch nach, doch am insgesamt verheerenden Eindruck seiner Mannschaft vermochte das nichts mehr zu ändern. Hätten es die Scorpions darauf angelegt, wäre die Niederlage noch deutlich höher ausgefallen.
„Augsburg tat sich heute schwer gegen unser Defensiv-Bollwerk und einen guten Torhüter, wir dagegen hatte Glück bei den Toren. Ich bin zufrieden“, so Hannovers Trainer Hans Zach, „weil wir zuletzt auch nur wenig Gegentore bekommen haben, wie es eigentlich unserem Spiel entspricht.“
Larry Mitchell: „Wir tun uns derzeit schwer, Tore zu schießen. Vor allem unsere ersten beiden Sturmreihen treffen nicht, was trotz der verletzungsbedingten Umstellungen eigentlich kaum zu erklären ist. Auf den Rückstand trotz zahlreicher eigener Chancen hat die Mannschaft dann sehr verunsichert reagiert.“
(mor)
Tore: (0:1 / 0:2 / 1:1)
0:1 (07:51) Vikingstad ( Goc N. ; Dzieduszycki )
0:2 (26:55) Mondt ( Herperger ; Dzieduszycki )
0:3 (35:54) Köttstorfer ( Brimanis ; Mitchell ) 5:4
0:4 (45:36) Mitchell ( Herperger ; Dzieduszycki ) 5:4
1:4 (54.08) Collins ( Chartier ; Likens ) 4:3
Zuschauer: 2692
Strafzeiten: Augsburger Panther 14, Hannover Scorpions 16
Schiedsrichter: Stephan Bauer, Nürnberg ; Willi Schimm, Waldkraiburg