Panther erleben erneutes Debakel

Am vergangenen Freitag in Düsseldorf sind die Augsburger Panther den Beweis noch schuldig geblieben, dass die Trennung von Trainer Randy Edmonds die Mannschaft aufrütteln würde. Vielleicht aber konnte es der „Übergangs-Crew“ aus Ex-Kapitän und neuem sportlichen Leiter Duanne Moeser, sowie den Nachwuchs-Coaches Erwin Halusa und Siggi Holzheu, dafür vor eigenem Publikum gelingen, die Niederlagen-Serie zu stoppen. Der Aufsteiger aus Duisburg hatte allerdings zuletzt immer zu überzeugen gewusst und war somit alles andere als ein leichter Gegner. Entsprechend schwer taten sich die Hausherren auch und gingen am Ende mit 2:5 (1:2, 1:2, 0:1) völlig verdient unter.
Weiterhin verzichten mussten die Panther auf Verteidiger Daniel Rau sowie Angreifer Rick Girard, einige andere gingen angeschlagen in die Partie. Der Auftakt war dann auch alles andere als verheißungsvoll. In Überzahl spielte Brendan Yarema zurück an die blaue Linie, wo allerdings die Position unbesetzt war und die Gäste dadurch zu einem Konter kamen, den Michael Henrich mit dem 0:1 abschloss. So hatten sich die Panther das nicht vorgestellt, die aus einer sicheren Defensive agieren wollten. Minutenlang war in der Folge die Verunsicherung zu spüren und die Füchse waren dank einiger Zuordnungsprobleme in der heimischen Abwehr dicht dran am nächsten Treffer. Der fiel allerdings auf der anderen Seite. Quasi direkt aus dem Bully konnte Steve Potvin den Duisburger Torhüter Patrick Ehelechner überwinden. Sicherheit brachte das aber nicht ins Augsburger Spiel und die Gäste waren daher deutlich überlegen. Robert Francz machte daraus dann die neuerliche Führung mit einem Schuss knapp unter die Latte, den Schiedsrichter Piechaczek nach Videostudium dann auch anerkannte. Auch die Panther hatten durchaus ihre Chancen, scheiterten aber wie in den letzten Wochen so häufig an ihrer Ungenauigkeit. Aber sie kämpften in dieser Phase immerhin und gaben nicht auf, immer wieder gegen das Duisburger Tor an zu rennen.
Das setzte sich auch im Mitteldrittel fort. Beide Teams nahmen es zeitweilig mit der Abwehrarbeit nicht so genau, doch überbot man sich auch gegenseitig darin, daraus kein Kapital zu schlagen. Als es dann gar nicht mehr zu vermeiden war, traf Scott King schließlich doch und stellte damit den Ausgleich wieder her. Wilde Szenen spielten sich vor beiden Toren ab, doch im Verhältnis zu den Chancen hätten viel mehr Treffer fallen müssen. Das passierte dann erst kurz vor Drittelende. Aus einer Überzahl heraus gelang den Füchsen zunächst die neuerliche Führung durch Steve Brulé. Sekunden später gerieten der Augsburger Steve Potvin und sein Gegenspieler Robert Francz aneinander und lieferten sich einen handfesten Faustkampf, aus dem der Duisburger nach Punkten siegte. Francz durfte danach zum Duschen, Potvin vier Minuten auf die Bank und Augsburgs Konstantin Firsanov für zwei Minuten mit, weil er den Helm von Francz als Puck missbraucht hatte. So waren die Hausherren in der Summe erneut in Unterzahl, was sich rächen sollte. Jean-Luc Grand-Pierre stellte mit einem satten Schlagschuss von der blauen Linie auf 2:4. Die Augsburger Zuschauer waren über diese Wendung alles andere als begeistert und verabschiedet den Unparteiischen mit einem gellenden Pfeifkonzert in die zweite Pause, das aber sicherlich auch zu einem beträchtlichen Teil ihrer Mannschaft galt.
Wer Augsburg zuletzt hatte spielen sehen, wusste, dass die Partie nun enrtschieden war. Die Panther brachen einmal mehr völlig ein und machten es den bis dahin ohnehin schon spielerisch überlegenen Duisburgern leicht, die Führung zu bewahren, zumal sie sich durch dumme Strafen auch noch selbst schwächten. In einer dieser Unterzahlphasen fiel dann auch das 2:5, das erneut Grand-Pierre mit einem Schlagschuss erzielte. Als die Panther selbst mit zwei Mann mehr auf dem Eis waren, reichte es nicht einmal zu einem ernsthaften Torschuss. Völlig desolat präsentierte sich die Mannschaft, völlig ohne den Willen, sich der Niederlage entgegen zu stemmen, und steht damit verdient am Tabellenende.
EVD-Trainer Dieter Hegen war rundum zufrieden und bescheinigte seiner Mannschaft, ab dem zweiten Drittel die chancen eiskalt ausgenutzt zu haben. „Die Pause kommt für unser Team genau richtig“, so Augsburgs Interims-Coach Duanne Moeser, der vermutlich hofft, den Job bis zum nächsten Spieltag wieder los zu sein. Manager Max Fedra hat bereits genaue Vorstellungen vom zukünftigen Trainer. „Eine harte Führung ist notwendig, und der Neue muss ein Konzept haben, das sich am Leistungsvermögen der Mannschaft und der einzelnen Spieler orientiert.“ Darüber hinaus gilt es, die zahlreichen Verletzungen auszukurieren. (mor)
Tore: 0:1 (2:03) Michael Henrich (Stephane Robitaille, Francois Groleau/4-5), 1:1 (7:13) Steve Potvin, 1:2 (11:06) Robert Francz (Niklas Sundblad, Michael Henrich), 2:2 (23:44) Scott King (Rainer Suchan, Patrick Aufiero), 2:3 (38:21) Steve Brulé (Mathieu Darche, Trond Magnussen/5-4), 2:4 (39:00) Jean-Luc Grand-Pierre (Stephane Robitaille, Trond Magnussen/4-3), 2:5 (49:31) Jean-Luc Grand-Pierre (Shawn McNeil, Hugo Boisvert/5-4). Strafen: Augsburg 18, Duisburg 12 + 5 + Spieldauer (Robert Francz). Zuschauer: 3073.
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek, Ottobrunn.
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