Panther erfolgreich im bayerischen Derby

Auch in der Partie gegen die Nürnberg Ice Tigers vor eigenem Publikum kam es nicht zur Premiere eines kompletten Augsburger Kaders. Angreifer Rick Girard ist zwar aus Kanada zurück, bekommt aber noch etwas Zeit, fit zu werden. Keine der beiden Mannschaften vergeudete Zeit und von der ersten Minute an wurde volles Tempo gegangen. Im Gegensatz zu den Hausherren konnten die Gäste allerdings ihre erste Überzahlchance zur Führung nutzen, wobei Schiedsrichter Dimmers wegen des verschobenen Tores erst den Videobeweis zu Rate ziehen musste. Das brachte den Panther-Express dann aber erst richtig in Fahrt und binnen dreieinhalb Minuten hatten die Panther dank Francois Fortier und Duanne Moeser das Spiel gedreht.
Glück hatten die Ice Tigers in der Folge, als ein Treffer von Shawn Carter wegen einer kurz zuvor angezeigten Strafe, nicht zählte, obwohl der Schiri nicht abgepfiffen hatte, und man daher von einer Strafe gegen Nürnberg ausgegangen war. Überhaupt waren die Entscheidungen von Dimmers vor allem im ersten Drittel wenig dazu angetan, in der streckenweise ziemlich hitzig geführten Partie eine klare Linie zu vermitteln. Schließlich war es dann doch soweit mit dem dritten Augsburger Tor: Andrej Strakhov markierte es mit einem abgefälschten Fendt-Schlagschuss von der blauen Linie. Doch entschieden war damit noch lange nichts, denn fast im Gegenzug brachte Marek Posmyk die Franken wieder heran. Auch wenn das spielerische Niveau teilweise hinter dem Kampf zurückblieb, erlebte die fast 6000 Zuschauer eine extrem schnelle und abwechslungsreiche Begegnung mit zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten. So war es dann eine Überzahlsituation, die wieder zu etwas Zählbarem führte. Colin Beardsmore verwandelte ein sehenswertes Zuspiel von Fortier zum 4:2. Trotz nach wie vor wütender Nürnberger Angriffe in der Folge konnten die Gastgeber mit manchmal etwas Glück diese Führung in die zweite Pause mitnehmen.
Die Unterzahl zu Beginn des Schlussabschnittes überstanden die Panther ohne Folgen, doch dann wurde es noch einmal eng. Marian Cisar brachte die Ice Tigers erneut heran, doch nicht ohne Grund sind die Panther das heimstärkste Team der Liga. Ein Doppelschlag von Shawn Anderson und Francois Fortier machte das deutlich und sorgte nun auch für die Entscheidung. Selbst mit zwei Mann mehr auf dem Eis war Magnus Eriksson im Augsburger Tor für die Nürnberger nicht zu überwinden. Ein Bilderbuch-Konter über Ronny Arendt und Xavier Delisle führte vielmehr zum 7:3 und damit zum Endstand. Einig waren sich die beiden Trainer, Benoit Laporte und Greg Poss, darin, dass man ein packendes Derby gesehen habe, wobei der Gästecoach noch anmerkte, dass die Partie nicht so einseitig gewesen sei, wie es das Ergebnis scheinen lasse. Überschattet wurde der Augsburg Sieg darüber hinaus von einem traurigen Vorfall. Kurz vor der zweiten Drittelpause erlitt ein Mitarbeiter des AEV einen Herzanfall und verstarb trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen noch im Stadion. (mor).
Strafzeiten: Augsburger Panther 16; Nürnberg Ice Tigers 16 +10 Cisar
Tore: (2:1 / 2:1 / 3:1)
0:1 (06:58) Fical ( Kopitz ; Petermann ) 5:4
1:1 (08:11) Fortier ( Kofler ; Oravec )
2:1 (11:41) Moeser ( Dandenault ; Rekis )
3:1 (22:42) Strakhov (Carter ; Fendt )
3:2 (23.34) Posmyk (Leeb ; Greilinger )
4:2 (34:38) Beardsmore (Fortier ; Moeser ) 5:4
4:3 (44.03) Cisar (Julien ; Larouche)
5:3 (47.08) Anderson (Beardsmore ; Fortier ) 5:4
6:3 (48.29) Fortier (Moeser ; Beardsmore)
7:3 (56.24) Delisle (Arendt ; Carter )
Zuschauer: 5919
Schiedsrichter: Ralph Dimmers, Krefeld
👉 zum Streaming-Pass