Panther entzaubern zahme Lions

Im Duell der beiden Überraschungsmannschaften dieser Saison hatten die Gastgeber schon ziemlich bald für klare Verhältnisse gesorgt und bestätigten damit eindrucksvoll ihren Ruf als bestes Heimteam der Liga. Panther-Trainer Benoit Laporte konnte immerhin mit Xavier Delisle und Shawn Anderson auf zwei seiner zuletzt fehlenden Spieler zurückgreifen. Lediglich Rick Girard steht derzeit wegen eines Todesfalles in der Familie nicht zur Verfügung. Bei den Lions fehlte lediglich der langzeitverletzte Stephane Richer.
Im Grunde dürften die Panther sich gewundert haben, wie einfach ihr Gegner ihnen die Sache an diesem Abend machte. „Jeder Schuss ein Treffer“ lautete die Bilanz gegen Lions-Goalie Ian Gordon in der Anfangsphase und so räumte dieser nach gut zehn Minuten und drei Gegentoren das Gehäuse für Marc Dillmann. Die Frankfurter wirkten fast ein wenig hilflos angesichts der schnellen Torflut, die da über sie im ersten Drittel in Person von Colin Beardsmore, Duanne Moeser und Shawn Carter hereinbrach, und blieben offensiv wie defensiv eine Menge schuldig. Kurz vor der Pause erhöhte Francois Fortier auf 4:0 und erzielte damit bereits das dritte Überzahltor in dieser Begegnung. Im zweiten Spielabschnitt ging es nahtlos weiter, denn bereits nach 36 Sekunden trug sich Bob Wren in die Torschützenliste ein und die Partie war endgültig entschieden. Man konnte den Gästen allerdings nicht vorwerfen, dass sie nicht alles versucht hätten und in der Folge kamen sie auch durchaus zu einigen guten Chancen, doch Magnus Eriksson im Tor der Panther war jeweils Endstation für diese Bemühungen. Selbst der Frankfurter „Wundersturm“ mit Jesse Belanger und Pat Lebeau machte gegen die Augsburger Hintermannschaft über weite Strecken keinen Stich. Die Hausherren hatten angesichts der deutlichen Führung inzwischen einen Gang zurückgeschaltet und lauerten in erster Linie auf Konter. Es dauerte bis zum Beginn des Schlussabschnittes, bis die Lions wenigstens den Ehrentreffer erzielten: Markus Jocher konnte die Scheibe an Eriksson vorbei in die Maschen stochern. Vom Startschuss zu einer Aufholjagd konnte aber nicht mehr die Rede sein, vielmehr kontrollierten die Panther weiterhin das Geschehen auf dem Eis weitgehend souverän und gaben Marc Dillmann genügend Gelegenheit, sich zu bewähren. Den verdienten Sieg aber ließen sie sich nicht mehr nehmen und die Lions hatten sich ohnehin inzwischen in ihr Schicksal gefügt. Der Treffer von Francois Bouchard zum 2:5 kurz vor Schluss war nur noch Ergebniskosmetik.
Entsprechend enttäuscht war Frankfurts Trainer Rich Chernomaz von seinen Spielern. „Wir haben viel zu wenig gearbeitet und daher das bekommen, was wir verdient haben. So kann man in Augsburg nicht gewinnen.“ Panther-Coach Benoit Laporte dagegen bat nachträglich um Verständnis beim Publikum: „Nach der frühen Entscheidung haben wird in erster Linie auf Halten des Sieges gespielt, auch wenn das für die Fans nicht ganz so attraktiv war.“ (mor)
Tore: (4:0 / 1:0 / 0:2)
1:0 (03:53) Beardsmore ( Carter ; Lukes )
2:0 (07:09) Moeser ( Beardsmore ; Fortier ) 5:4
3:0 (10:22) Carter ( Delisle ; Miner) 5:4
4:0 (19:32) Fortier (Beardsmore ; Rekis ) 5:4
5:0 (20.36) Wren (Moeser ; Barta)
5:1 (41.54) Jocher (Lebeau ; Belanger )
5:2 (58.21) Bouchard (Hackert ; Etz)
Z uschauer: 3894
Strafzeiten: Augsburger Panther 16 ; Frankfurt Lions 16 + 10 (Young)
Schiedsrichter: Thomas Schurr, Bad Wörishofen