Panther bleiben souveräner Spitzenreiter
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtWer wurde bei Expertenumfragen vor der Saison in der DEL nicht alles vorne erwartet: Mannheim, Berlin, Köln und Frankfurt waren die heißesten Tipps. Doch vom Eishockeyteam einer Kleinstadt am nördlichen Ende Oberbayerns war praktisch nie die Rede: Von den Panthern aus Ingolstadt. Und ausgerechnet die führen vor der Länderspielpause die DEL mit sieben Punkten Vorsprung an.
Keiner hatte den Panthern nach den Abgängen der vier NHL-Stars am Ende der vergangenen Saison diese Steigerung zugetraut. Doch in Ingolstadt wird nach dem Motto „klein aber fein“ hinter den Kulissen hervorragende Arbeit geleistet. Sowohl das Trainerteam mit Ron Kennedy und Jamie Bartman als auch das Management mit Stefan Wagner und Sven Zywitza gehört zwar nicht zu den Lautesten, aber sicher zu den Besten, die das deutsche Eishockey zu bieten hat. Die Leistungsträger konnten fast alle gehalten werden und die Mannschaft wurde sukzessive mit talentierten deutschen Spielern verjüngt. Und mit Jason Holland konnte die Abwehr mit einem NHL-erfahrenen Verteidiger bestens verstärkt werden. Das Resultat: Die Panther präsentieren sich wesentlich ausgeglichener als zuletzt, als die Hauptlast des Spieles auf den Schultern weniger Stars wie Sturm oder McDonald lag.
Am Sonntag konnten sich 4262 Zuschauer (man darf gespannt sein, wann die Saturn-Arena endlich mal wieder ausverkauft ist) von der Klasse der Panther überzeugen. Im Spitzenspiel ließen sie dem Tabellenzweiten aus Hannover nicht den Hauch einer Chance. Und das, obwohl bereits in der 15.Minute ihr bislang bester Stürmer, Cameron Mann, nach einem üblen Foul mit einer Schulterverletzung vom Eis musste. Sascha Goc streckte ihn mit einem bösen Check nieder und erhielt für dieses Foul mit Verletzungsfolge nur 2 plus 10 Minuten Strafe. Schiedsrichter Schurr tat mit dieser unmöglichen Entscheidung seiner Gilde, die zuletzt ohnehin stark in der Kritik stand, sicher keinen Gefallen. Doch die Panther ließen sich davon nicht beirren und nutzten die zwei Minuten Überzahl zum Ausgleich durch Armstrong, nachdem die Gäste früh in Führung gegangen waren.
Bis zum Ende des zweiten Drittels war das Spiel sehr ausgeglichen, ehe Ingolstadt durch drei Treffer innerhalb von fünf Minuten die Vorentscheidung gelang. Danach verwalteten die Hausherren den sicheren Vorsprung und ließen sich von ihren Fans feiern.
Zur Belohnung bekamen die Panther von Trainer Kennedy vier Tage frei. Einige Spieler haben diese Pause sicher dringend nötig, um ihre Wehwehchen zu pflegen und den Akku aufzuladen. Am 15.11. geht dann die Hetzjagd in der DEL mit dem Heimspiel gegen Kassel weiter. Ob dann allerdings Cameron Mann nach seiner schweren Verletzung wieder das Panthertrikot tragen kann, steht im Moment noch in den Sternen.
Tore:
0:1 5:51 Green (Köppchen)
1:1 14:18 Armstrong (Holland, Keller)
1:2 18:54 Green (Cipolla)
2:2 35:12 Ast (von Steffenelli)
3:2 38:27 Holland (Armstrong)
3:3 38:58 Cipolla (Green, Guolla)
4:3 39:47 Ast (Sutton)
5:3 41:25 Sutton (Ficenec, Valicevic)
6:3 44:09 Tallaire (Ficenec, Ast)
Zuschauer : 4262
Strafen: Ingolstadt 14 Min. - Hannover 18 + 10 Min.
Schiedsrichter: Thomas Schurr