Panther bleiben an der Spitze - 2:0 gegen Frankfurt

Endlich standen einmal nicht Schiedsrichter und neuen Regelauslegung im Mittelpunkt eines Eishockeyspieles. Harald Deubert musste am Dienstagabend in der Saturn-Arena gegen die Gastgeber nur 12 Zweiminuten-Strafen und gegen die Löwen deren 18 aussprechen. Einzig die 5 plus Spieldauer für den Frankfurter Youngster Simon Danner – am Sonntag noch selbst Opfer eines brutalen Bandenchecks – wegen eines ähnlichen Vergehens gegen Chris Armstrong passt nicht richtig ins Bild.
Ansonsten kamen die rund 3800 Fans zur Erkenntnis, dass sich auch bei strenger Regelauslegung ein interessantes und spannendes Eishockeyspiel entwickeln kann. Der Schiedsrichter war zu Beginn der Begegnung relativ kleinlich, um dann im weiteren Verlauf ein wenig großzügiger zu pfeifen, was dem Spielfluss durchaus gut tat. Trotzdem waren die Strafen für den Spielausgang entscheidend, fielen doch beide Tore in Überzahl. Die deutlich verbesserten Panther, bis auf Keller wieder vollzählig angetreten, brachten die Löwen mit einem sicheren und druckvollen Powerplay in arge Schwierigkeiten. Cameron Mann im Nachschuss und Doug Ast, der einen Distanzschuss von Jason Holland noch abfälschte, erzielten die beiden Ingolstädter Tore.
Gerade bei Cameron Mann konnte man die Leistungssteigerung deutlich erkennen. Es war eine Freude zu sehen, wie er die gegnerischen Verteidiger austanzte und permanent für Gefahr vor dem Tor von Ian Gordon sorgte. Trainer Kennedy hatte nach den letzten Misserfolgen seine Reihen umgestellt: So spielte Valicevic an der Seite von Ast und Mann, während Seidenberg mit Ferguson und Barta einen brandgefährlichen Sturm bildeten. Auch Günter Oswald war nach langer Verletzung wieder mit von der Partie und durfte sich immerhin zwei Drittel lang von den Fans feiern lassen. Erst im letzten Abschnitt, als die Löwen alles auf eine Karte setzten und das Panther-Tor mächtig unter Feuer nahmen, beschränkte sich Kennedy auf nur noch drei Reihen. Der Erfolg gab ihm recht.
So hätte es eigentlich ein rundum erfreulicher Abend in der Saturn-Arena sein können, wenn nicht der Ärger um die Fanreise nach Krefeld von der vergangenen Woche gewesen wäre. Rund 1200 Ingolstädter Anhänger hatten sich am Dreikönigstag in zwei Sonderzügen auf den Weg in den Westen gemacht. Dort unterlagen die Panther mit 1:3, und das Gros der Mannschaft hielt es anscheinend nicht für nötig, sich, trotz Aufforderung von Manager Wagner, bei den Fans für die Unterstützung zu bedanken. Als Reaktion blieben die meisten Anhänger am Dienstag bei der Teamvorstellung stumm und verweigerten auch danach die Anfeuerung. So herrschte trotz des guten Spieles eine merkwürdig gedrückte Stimmung, die sich auch daran zeigte, dass die Mannschaft nach dem Sieg ihre, wohl als Wiedergutmachung gedachte Ehrenrunde, vor fast leeren Rängen absolvierte.
Man kann nur hoffen, dass diese Nebenkriegsschauplätze bald wieder verschwunden sein werden und das Sportliche in den Vordergrund rückt. Schon am Freitag geht es gegen das Team von Ex-Bundestrainer Poss, das ähnlich verzweifelt um die Playoff-Teilnahme kämpft wie Frankfurt. Und nach Mannheim wartet auf Ingolstadt gleich zweimal das Nachbarschaftsderby mit Nürnberg. Für Spannung auf dem Eis ist also reichlich gesorgt!
Tore:
1:0 06:35 Mann (Sutton, Valicevic)
2:0 33:44 Ast (Holland, Jiranek)
Schiedsrichter: Deubert
Strafen: Ingolstadt 12, Frankfurt 18 plus 5 + Spieldauer (Danner)