Panther besiegen die Tiger nach hartem Kampf mit 3:2

Kanadische Trainer sind zumeist höfliche Menschen. Dass Mike Krushelnyski am Freitagabend in Ingolstadt ein gutes Spiel gesehen haben will, ist wohl in erster Linie diesem Umstand zuzuschreiben. Mit seiner Behauptung, die Begegnung seiner Panther gegen die Straubinger Tigers sei sehr aufregend gewesen, hatte er eher recht. Das Derby war sicher nicht hochklassig, aber dafür bis zur letzten Sekunde äußerst spannend.
In den ersten beiden Minuten stellte sich allerdings wieder einmal Rick Looker in den Mittelpunkt. Völlig grundlos schickte er zwei Straubinger vom Eis, was die Hausherren dankbar annahmen. Glen Goodall erzielte das 1:0. In der Folgezeit pfiff der Profischiedsrichter anscheinend weiter nach dem Zufallsprinzip: Spieler mussten teilweise wegen Lappalien vom Eis, während offensichtliche Regelverstöße zumeist nicht geahndet wurden. "Auf solche Unparteiische kann die DEL getrost verzichten!", so die Meinung vieler Augenzeugen.
Die Panther ließen sich von diesen Irritationen weniger beeinflussen als die Gäste. Sie legten ein Höllentempo vor und setzten die Niederbayern im ersten Drittel mächtig unter Druck. Logische Folge war das 2:0 durch Tutschek.
Im zweiten Abschnitt pfiff Looker dann ein wenig berechenbarer und die Tigers wurden besser. Der Anschluss gelang ihnen nach einer schönen Kombination sogar in Unterzahl.
Wer weiß, wie die Begegnung geendet hätte, wäre Vince Bellissimo nicht 13 Minuten vor Schluss mit einer Einzelleistung das dritte Tor gelungen. Doch fast postwendend verkürzte Chouinard für Straubing auf 2:3, und das große Zittern in der Saturn-Arena begann. Doch mit Glück, Geschick und einem hervorragenden Jimmy Waite im Tor überstanden die Panther die Schlussphase. Kollektives Aufatmen unter den Ingolstädter Anhängern!
Wie wichtig dieser Sieg war, zeigt ein Blick auf die Tabelle: Drei, beziehungsweise sechs Punkte hinter den Panthern (Tabellenzehnte) lauern mit Krefeld und den wiedererstarkten Augsburgern zwei Teams, die ebenfalls in die Playoffs wollen.
In Ingolstadt hofft man, dass die verletzten Waginger, Ast und Boguniecki möglichst bald wieder fit werden. Denn auf Dauer kann man das Spiel mit nur drei Reihen kaum durchhalten. Außerdem sollte es mit Krushelnyskis Hilfe endlich möglich sein, die noch freien Ausländerlizenzen zu vergeben. Mit einem kompletten Team und dem neuen Schwung durch den Trainerwechsel müssten die Playoff, und damit das Minimalziel, erreichbar sein. Alles andere käme einem Supergau gleich.
Tore:
1:0 2:00 Goodall (MacNevin, Bakos)
2:0 7:55 Tutschek (Ficenec, Bellissimo)
2:1 25:40 Meloche (Chouinard)
3:1 47:43 Bellissimo (Treille, Schütz)
3:2 54:03 Chouinard (Meliche, Abstreiter)
Zuschauer: 3679
Schiedsrichter: Rick Looker
Strafen: Ingolstadt 10 Straubing 16