Panther als glückliche Sieger in einem merkwürdigen Spitzenspiel
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtEs war alles andere als ein normales Spiel, die Spitzenpartie der DEL zwischen Ingolstadt und Köln. So blieben trotz der Brisanz dieses Top-Schlagers erneut 300 Plätze in der Saturn-Arena leer. Unerklärlich!
Genauso merkwürdig war die Tatsache, dass es auf Kölner Seite zweimal fünf Minuten plus Spieldauerstrafe gab, obwohl es sich um ein mustergültig faires Spiel gehandelt hat. Beide Fouls von Furchner und Traynor waren deutlich erkennbar nicht beabsichtigt, wurden aber aufgrund der Verletzungsfolgen vom sehr gut leitenden Profi-Schiedsrichter Looker entsprechend hart bestraft. Zur Überraschung aller Zuhörer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sah das Haie-Coach Hans Zach ganz genauso: „Es war ein faires Spiel mit zwei unglücklichen Fouls. Der Schiedsrichter war konsequent und hat nach internationalem Standard gepfiffen. Deshalb akzeptiere ich die Hinausstellungen.“ Das verblüffte Raunen der anwesenden Pressevertreter, die einen tobenden Zach erwartet hatten, kommentierte er kurz und knapp: „Da seid ihr wohl sprachlos?“
In der Tat wurde die Begegnung zwar hart, aber immer im Rahmen des Erlaubten geführt. Der aufmerksame Beobachter, der gerade in der 2. Bundesliga ganze Orgien von Stockstichen, Crosschecks und Ellbogenchecks gewöhnt ist, konnte im ganzen Spiel kein einziges absichtliches Stockfoul erkennen.
Die Geschichte der Begegnung ist schnell erzählt: Im ersten Drittel neutralisierten sich beide Teams in Folge ihrer betont defensiven Spielweise gegenseitig, sodass es kaum Torszenen gab. Zu Beginn des Mittelabschnittes nutzten die Panther Kölns Strafzeiten zu zwei schönen Toren innerhalb von fünf Minuten. Der dritte Treffer etwa zu Mitte des Spieles schien die Begegnung bereits entschieden zu haben, zumal die Haie durch die beiden Spieldauerstrafen personell geschwächt waren. Doch zum Erstaunen der Fans zeigten die Gäste plötzlich, dass sie nicht nur mauern, sondern sogar gutes, schnelles und offensives Eishockey spielen können. Zwei Tore innerhalb von drei Minuten machte das Spiel wieder spannend.
Im Schlussabschnitt häuften sich die Chancen auf beiden Seiten. Erst ein haltbarer Weitschuss von Björn Barta 100 Sekunden vor dem Ende brachte die Entscheidung zugunsten der Panther, die damit die Serie von dreizehn Haie-Siegen in Folge beendeten.
Beide Trainer waren sich einig, dass die Zuschauer ein spannendes und gutes Spitzenspiel mit einem glücklichen Sieger gesehen hatten. Bereist am Dienstag kommt es in Köln zur Revanche. Dabei wird wohl entscheidend sein, welches Team die personellen Schwächungen am besten verkraftet. Bei Köln fehlen neben Lüdemann und Hicks (beide verletzt) nun noch die gesperrten Furchner und Traynor. Dagegen müssen die Panther auf ihre Langzeitverletzten von Steffenelli und Oswald sowie Craig Ferguson (Matchstrafe) verzichten.