Pagé: „Bis Weihnachten ist für uns jedes Spiel ein Sechs-Punkte-Spiel"
Lädiert, aber insgesamt zufrieden stellte sich Eisbären-Coach Pierre
Pagé nach dem klaren 5:1-Heimerfolg seiner Mannschaft über die Hannover
Scorpions den Fragen der Journalisten. Lädiert, weil der Kanadier im
Abschlusstraining erst mit seinem Schützling Chris Heid unglücklich zusammen
und in der Folge mit dem Gesicht voran auf das Eis des Wellblechpalastes
krachte. Da Pagé eine Brille trug, blieb es nicht bei einem schlichten Veilchen.
Eine heftige Platzwunde, die mit fünfzehn Stichen genäht werden musste, „ziert“
nun des Trainers rechte Gesichtshälfte. Zufrieden, weil der Coach nach dem
Match konstatieren konnte: „Uns ist es in den zurückliegenden Spielen immer
besser gelungen, unseren Gegentorschnitt wesentlich zu verringern. Das ist gut,
wir werden besser. Wie am Sonntag gegen Köln war es auch heute ein
Sechs-Punkte-Spiel für uns. Es war wichtig, heute zu gewinnen“.
Dass gegen Hannover diese wichtigen Zähler eingefahren werden konnten,
ist nicht zuletzt wieder ein Verdienst von Berlins jungem Keeper Youri Ziffzer,
der seine Leistungen endlich auf einem weit höheren Niveau als noch zu
Saisonbeginn zu stabilisieren scheint. Sogar bei einigen Breaks der
Hannoveraner behielt Ziffzer die Ruhe und kaufte seinen Gegnern jeweils den
Schneid ab. Zu Recht feierten die Eisbärenfans ihren Goalie schon während des
Spiels mit anerkennenden Sprechchören.
Auch Gäste-Coach Hans Zach lobte den jungen Berliner Puckfänger und hob
seine Leistung als einen der spielentscheidenden Faktoren hervor: „Berlin hat
uns im ersten Drittel regelrecht überrannt. Mir gefiel aber, dass sich meine
Mannschaft danach nicht aufgab und weiter gekämpft hat. Aber Ziffzer hat nach
unserem Tor alles gehalten. Ich bin dennoch stolz auf meine Mannschaft, denn
immerhin fehlten uns mit Sascha Goc, Brad Schlegel und Patrick Köppchen drei
Stammverteidiger. Unsere jungen Spieler haben bewiesen, dass sie Verantwortung
übernehmen können“. Pierre Pagé sah es ganz ähnlich wie sein Gegenüber: „Ab dem
Mitteldrittel spielte Hannover Hans Zach-Eishockey, aggressiv und taktisch
diszipliniert. Da wurde es für uns schwerer, aber diesmal behielten wir die
Konzentration“.
Nicht nur Pierre Pagé trug am Freitag schmerzhafte Blessuren davon, auch
Andy Roach (Leiste) erwischte es erneut. Ob der Verteidiger am Sonntag in
Mannheim wird antreten können, ist derzeit ungewiss. Noch heftiger traf es
Nationalstürmer Florian Busch, der sich eine Schulter auskugelte. Für ihn hat
sich damit die Teilnahme am Deutschland Cup erledigt.
Nachdem die Verantwortlichen der Eisbären in den zurückliegenden Tagen
mit den Verpflichtungen von Jeff Jillson und Denis Pederson erfreuliche
Personalentscheidungen verkünden konnten, bahnt sich nun eine weitere an.
Manager Peter John Lee stellte in Aussicht, dass der 20-Jährige Verteidiger
Kyle Wharton in der kommenden Woche lizenziert werden könnte. „Es sieht gut
aus, aber für Sonntag schaffen wir das nicht mehr“, sagte Lee. Vorangegangen
waren dieser sich abzeichnenden Entscheidung Gespräche mit Vertretern aus der
Organisation der Columbus Blue Jackets, die aktuell in der deutschen Hauptstadt
weilen. Wharton wurden bereits während seiner Probezeit bei den Eisbären gute
Zwischenzeugnisse ausgestellt, da er im Training für sein Alter sehr reif
auftritt. Zudem sei Wharton ein sehr intelligenter Spieler, der über ein gutes
Auge verfüge und einen sehr guten ersten Pass spielen würde. Für den Fall, dass
Wharton tatsächlich unter Vertrag genommen wird, hätten die Berliner noch immer
zwei Lizenzen zu vergeben.
mac/ ovk - Foto by city-press