"Ohne Schiri habt Ihr keine Chance"

Die Straubinger Überlegenheit des ersten Abschnitts spiegelte sich auch im Spielstand wieder. Die wacheren und dynamischeren Niederbayern hatten die Domstädter über den größten Teil des ersten Drittels im Griff. Somit war auch die Führung durch Karl Stewart verdient. Das schönste Tor schossen allerdings die Haie durch Norman Hauer, der durch einen Traumpass vom Schweden Johan Akerman in Szene gesetzt wurde. Die entsprechende Antwort gab nur 21 Sekunden später Justin Mapeltoft.
Was nun folgte war ein Paradebeispiel wie ein Spiel anhand einer Situation kippen und völlig aus den Fugen geraten kann. Beide Teams brachten es im Mittelabschnitt auf 128 Minuten. Die Schuld an der Eskalation muss sich wohl das Schiedsrichtertrio selbst geben. In Minute 23 gerieten Straubing Billy Trew und Kölns Brett Breitkreuz aneinander. Ein Fight der schnell für den Hai entschieden war. Trew drehte sich ab und gab sich geschlagen. Spätestens hier hätten die Linesman dazwischen gehen müssen. Aber Fehlanzeige. Breitkreuz hatte noch nicht genug und prügelte weiter auf Trew ein. So war es kein Wunder das sich jetzt mehrere Spieler einmischten. Von nun an war das bisher gut anzusehende Spiel zerstört. Tore wurden aber auch geschossen. Noch vor der Rauferei war es Karl Stewart der für die Tigers zum dritten mal traf, was zu diesem Zeitpunkt schon fast eine Vorentscheidung war. Im Anschuss an die Keilerei waren es die Kölner Johan Akerman in Überzahl und Jason Jaspers der zum glücklichen Ausgleich stellte. Dem Tor ging allerdings erneut einen sehr umstrittene Schiedsrichterentscheidung voraus.
Im Schlussabschnitt war es weiterhin eine zerfahrene Partie. Mit dem Unterschied das nun auch die Kölner Spieler und Offiziellen immer mehr mit Hauptschiedsrichter Ramin Yazdi harderten. Unglücklich war auch die Verletzung von Mirko Lüdemann. Der nach einem fairen und gar nicht so harten Check mit der Trage vom Eis musste. Nach Spielende gab Haie-Trainer Bill Stewart bekannt das Lüdemann eine Nacht im Straubinger Klinikum zu Beobachtung verbringen muss. Ebenso verletzt fiel Straubings Eric Meloche aus. Weitere Informationen liegen zur Zeit noch nicht vor. Tore sollte es im Schlussabschnitt nicht mehr geben. Somit Endete das, ab Mitte des zweiten Drittels auf den Kopf gestellte, Spiel mit 3:3 und musste in die Verlängerung.
In dieser war es dann erneut Jason Jaspers der den Kölnern den zweiten Punkt bescherte.
Ein Nachspiel könnte eine Aktion von Bill Stewart haben, der einen Straubinger Fan mit einer Trinkflasche beworfen hat. Grund könnte eine verbale Attacke gewesen sein. Ein entsprechender Zusatzbericht wurde eingereicht.
In der Pressekonferenz konnte man Bill Stewart ansehen das er Mühe hatte den mehr als glücklichen Sieg seines Teams zu kommentieren. Letztlich sprach er aber von einem intensiven Spiel, lobte die sehr starke Straubinger Mannschaft und nahm das Wort "Glück" mehr als einmal in den Mund. Jürgen Rumrich zeigte sich als fairer Sportsmann und meinte das den Unterschied die Specialteams machten.
Tore 3:4 n.V. (2:1/1:2/0:0/0:1)
10. 1-0 Karl Stewart (Sebastian Oserloh, Derek Hahn)
18. 1-1 Norman Hauner (Johan Akerman)
18. 2-1 Justin Mapeltoft (Florian Ondruschka, René Röthke)
22. 3-1 Karl Stewart (Carl Carozzini, Derek Hahn)
23. 3-2 Johan Akerman (Matt Pettinger, Christoph Ullmann) PP1
32. 3-3 Jason Jaspers
63. 3-4 Jason Jaspers
Strafen:
Straubing (74) 24 + 10 Meloche + Spieldauer Trew und Baindl
Köln (70) 20 + 10 Sixsmith + Spieldauer Breitkreuz und Ankert
SR Ramin Yazdi; LR Andreas Flad, Michael Sauer
Zuschauer 4.200