Null Punkte Wochenende zum „Saisonstart “
Klare Worte bei den Adlern
Wir fangen bei Null an, sagte Teal Fowler der neue / alte
Trainer und Nachfolger von Doug Mason. Und zumindest bei der Punkteausbeute war
das auch so. Unterstützt von seinem Assistenten Martin Jiranek hat er die nicht
leichte Aufgabe, die Adler wieder in Schwung zu bringen.
Die Adler
zeigten gestern Abend eine von Licht und Schatten geprägte Leistung. Ihnen
fehlte sicherlich das Quäntchen Glück, das einem hilft, aus einer Krise zu
finden. Zwischen Phasen von Unkonzentriertheiten beim Passspiel und der
Defensivarbeit zeigte das Team durchaus gefälliges Eishockey. Pech - der
Nürnberger Goalie Patrick Ehelechner sowie ab und an umständliches,
verkrampftes Agieren vor dem Tor des Gegners verhinderten im ersten Drittel ein
so nötiges Tor für das Selbstbewusstsein der Adler.
Anders die Ice
Tigers aus Nürnberg. Abwartend, was der Neustart der Adler spielerisch
bedeutete, spielten sie aus einer soliden Defensive heraus und das mit dem
Glück, das den Adlern heute fehlte, äußerst effektiv. Ein Abpraller landete auf
einem Nürnberger Schläger 1:0, Brad Leeb nutzte einen Fehlpass von Scalzo zum
Break bei Überzahl der Adler zum 2:0 – 2 Chancen, zwei Tore. Dieses Ergebnis
beendete den aufkeimenden Spielfluss der Adler erst einmal, und die Nürnberger
drängten auf mehr. Fünf Minuten später schoss Barta einem Adlerspieler vor dem
Tor den Puck an den Schlittschuh, 3:0 und der Endstand im ersten Drittel.
Keinen
Pfifferling setzten die Zuschauer im Stadionoval auf die Adler bei diesem
Spielstand, zumal Greg Leeb in der 25. Minute das 4:0 markierte. Doch die Adler
wollten das so nicht stehen lassen und begannen jetzt nicht nur zu kämpfen,
sondern auch konzentriert zu Werke zu gehen. Als zwei Minuten später Scalzo
eine schöne Kombination über King und Papineau zum 1:4 nutzen konnte und zwei
Minuten später Spylo einen seiner unnachahmlichen Handgelenksschüsse zum 2:4
versenkte, hatte man den Eindruck, die Adler hatten jetzt das benötigte
Erfolgserlebnis – ihr Spiel nahm Fahrt auf und Nürnberg gab das Spiel aus der
Hand.
Und sie spielten
es gut. Ihnen gelang durch Arendt und Robinson der 4:4 Ausgleich in der 44.
Minute. Was dann passierte ist, schwer zu beschreiben. Sicherlich wollten die
Adler ab diesem Zeitpunkt zu viel, waren viel zu offensiv unterwegs, und das -
gepaart mit einigen katastrophalen Blackouts ganzer Reihen auf dem Eis - ließ
das Spiel der Adler völlig einbrechen. Die Ice Tigers nutzten dies, und
Fischhaber durfte nach dem kollektiven vierten Nürnberger Versuch den Puck zum
5:4 über die Linie schieben. Die Hektik übertrug sich wohl auch auf die Bank,
die Wechsel liefen schlecht, eine kleine Bankstrafe für zu viele Spieler auf
dem Eis kam hinzu und Nürnberg nutzte die Überzahl zum 6:4. Alles weitere
Anrennen der Adler auf das Nürnberger Tor blieb erfolglos. Auch die Trainer
hatten wohl die Hoffnung aufgegeben und verzichteten auf die Herausnahme des
Torhüters zu Gunsten eines 6. Feldspielers in den letzten Minuten.
Wohl oder Übel muss man sich
in Mannheim wohl eingestehen, dass auch Teal Fowler keine sofort wirksamen
Mittel zur Verfügung hat und es dauern wird, bis aus diesen Spielern ein
Mannschaft wird. Zum Abschluss passende Worte zum Spiel von Teal Fowler: Wir finden Wege, Punkte zu verlieren.
Gerd Kositzki
Tore:
1. Drittel
04:25 0 : 1, Schultz ( Spang / Savage ) PP 1
09:30 0 : 2, B. Leeb ( G. Leeb ) Unterzahl
14:55 0 : 3, Barta ( Spang / B. Leeb ) EQ
2. Drittel
24:24 0 : 4, G. Leeb ( B. Leeb, Barta ) EQ
26:24 1 : 4,
Scalzo ( King / Papineau )
27:11 2 : 4,
Spylo ( King / Papineau ) PP 1
3. Drittel
41:43 3 : 4,
Arendt ( Martinec / Beardsmore ) EQ
43:04 4 : 4, Robinson ( Trepanier ) PP 1
48:05 4 : 5, Fischhaber ( G. Leeb / Keller ) EQ
53:18 4 : 6, Leeb ( Keller / Peacock ) PP 1
Torschüsse:
Mannheim: 36
Nürnberg: 33
Strafminuten:
Mannheim: 10
Minuten
Nürnberg: 32
Minuten
Zuschauer: 10.317
Schiedsrichter
:
Martin Reichert