Nürnberger Negativserie geht weiterIce Tigers unterliegen den Augsburger Panthern
Die Nürnberg Ice Tigers hatten gegenüber den Augsburger Panthern das Nachsehen. (Foto: dpa/picture alliance/Sportfoto Zink)
Der erste Schuss des Spiels gehörte den Augsburgern, danach wurde nur noch auf ein Tor gespielt, das von Markus Keller. Die Ice Tigers kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine und setzten sich minutenlang im Drittel der Augsburger fest, etwas Zwingendes oder gar Zählbares war nicht dabei. In der achten Minute hätten die Ice Tigers die Möglichkeit gehabt, ihre Dominanz mit einem Mann auf dem Eis, in ein Tor umzuwandeln, denn Thomas Holzmann durfte wegen eines Ellenbogenchecks auf der Strafbank Platz nehmen. Nur drei Sekunden später war der Vorteil dahin, der Ex-Augsburger Daniel Schmölz machte sich eines Bandenchecks schuldig, musste ebenfalls in die Kühlbox. Bei vier gegen vier kam nun auch Augsburg besser ins Spiel und prüfte Niklas Treutle ein ums andere Mal.
Doch auch Augsburg machte zu wenig aus seinen Chancen, ein Tor wollte nicht fallen. Mit voller Mannstärke übernahm wieder Nürnberg das Ruder und beschäftigte die Augsburger Abwehr, bis Luke Adam wegen Beinstellens hinausgestellt wurde. Im Gegensatz zum Powerplay ist das Unterzahlspiel der Nürnberger konzentriert und das Team ließ keinen Gegentreffer zu.
Als hätten die Ice Tigers den Gedanken über ihr Powerplay gehört, straften sie alle Kritiker Lügen. Es war dem Ex-Augsburger Daniel Schmölz vorbehalten, seine Mannschaft in Führung zu schießen. Zuvor musste Drew Leblanc wegen Beinstellens auf die Strafbank. Der Treffer wurde von den Schiedsrichtern aber erst nach einem Videobeweis geben. Das nächste Tor der Ice Tigers fiel dann nur 90 Sekunden später, erneut in Überzahl. Am ersten Treffer noch der Vorbereiter, vollendete Luke Adam dieses Mal selbst und erhöhte auf 2:0.
Wie schon zu Beginn des ersten Drittels, kamen die Ice Tigers besser aus der Kabine und setzten die Augsburger Defensive unter Druck, doch Augsburg konterte immer wieder und belohnte sich durch einen feinen Handgelenkschuss von Bradley McClure von der blauen Linie mit dem 1:2. Und wenn es eine Konstante bei den Ice Tigers dieses Jahr gibt, dann dass sie unkonstant sind. Denn in der 36. Minute waren es die Augsburger im Powerplay durch Bradley McClure zum Ausgleich kamen. 90 Sekunden vor Schluss hatten die Ice Tigers Glück, dass die Linienrichter den sechsten Feldspieler nicht bemerkten und daher keine Strafe ausgesprochen wurde, sehr zum Ärger von Augsburgs Trainer Tray Tuomie.
Da der Spielstand nach 40 Minuten mit 2:2 ausgeglichen war, spielten beide Mannschaften im letzten Drittel mit offenem Visier und die Torhüter, Niklas Treutle und Markus Keller konnten mit großartigen Paraden beweisen, warum ihre Trainer auf sie setzten, beide ließen keinen weiteren Treffer zu, sodass dieses Spiel mindestens fünf Minuten länger dauern würde. 70 Sekunden vor Ende der Overtime war es an Adam Payerl, die Partie zugunsten seiner Panther zu entscheiden. Nürnberg hat es erneut nicht geschafft, eine Zwei-Tore-Führung über die Zeit zu bringen. Die Play-offs dürften dieses Jahr ohne Nürnberger Beteiligung stattfinden.
Philippe Lotz