Nürnberg verliert Tigerduell mit StraubingNull-Punkte-Wochenende für die Ice Tigers
Nach der 2:5-Pleite von Köln verlieren die Thomas Sabo Ice Tigers zu Hause 3:4 (1:1; 1:1; 1:2) gegen die Straubing Tigers.
„Red Party“, Derby, Tigerduell – ein „normaler“ Eishockey-Sonntag sieht anders aus. Wie in den letzten Jahren empfingen die Ice Tigers auch an diesem Halloween-Wochenende ihre Zuschauer in feuerroten Trikots. Viele der 6.697 Besucher folgten dem Motto und kamen ebenfalls in Rot gekleidet zum besonderen Eishockey-Fest. Am Ende waren es allerdings die Straubinger, die auf dem Eis und im gut gefüllten Gästeblock feierten.
Ice Tigers vs. Matt Climie
Dreimal schon duellierten sich die fränkischen Eistiger in dieser Saison mit den niederbayerischen Tigern. Dreimal gingen sie als Verlierer vom Eis. Was mit einem 2:3 nach Penalty-Schießen beim Gäubodenvolksfest-Cup begonnen hatte, setzte sich mit der 0:3-Auswärtspleite und nun mit dem 3:4 vor Heimpublikum fort. Dabei sah Larry Mitchell die Nürnberger am Sonntag anfangs vorne. „Da haben wir uns nicht so präsentiert, wie wir es uns vorgenommen hatten“, gesteht Straubings Cheftrainer, der mit dem Sieg umso mehr zufrieden ist. Auch Martin Jiranek erinnert sich an das erste Drittel und die 18 Torschüsse seiner Mannschaft, die – neben der Latte und dem Pfosten – vor allem an Matt Climie scheiterte. Erst in der 18. Spielminute konnte Steven Reinprecht den Kanadier überwinden. Lange hielt die Führung der Gastgeber aber nicht. Denn noch vor der ersten Drittelpause glich Blaine Down in Überzahl aus (20.).
Es ging hin und her. Dabei kamen die Niederbayern immer besser ins Spiel, so dass Mirko Höfflin schließlich die hitzige Partie drehte und sein Team in Führung brachte (27.). „Immer dieses zweite Drittel“, ärgerten sich einige Zuschauer, die den Schwachpunkt der Franken kannten. Doch dann war erneut Reinprecht zur Stelle. Der 39-Jährige fälschte im Powerplay Derek Joslins Schuss ab und ließ die Ice Tigers sowie ihre Fans aufatmen (36.). Die Gastgeber hatten ausgeglichen und noch einmal „die Kurve gekriegt“.
Ohne Kapitän ins Schlussdrittel
Nicht aber Patrick Reimer, der mit Thomas Brandl zusammenprallte. Unglücklicher Zusammenstoß oder Foul von Reimer? Ein Linienrichter hatte sich für Letzteres entschieden und überzeugte Schiedsrichter Lars Brüggemann davon. Die Folge: fünf Minuten plus eine Spieldauer-Disziplinarstrafe für den Nürnberger Kapitän.
Während dieser zum Duschen durfte, kehrten seine Teamkollegen nach der Pause in Unterzahl aufs Eis zurück. Fünf lange Minuten für die Franken. Genug Zeit für Straubing, um erneut in Führung zu gehen. „Ich hatte ein gutes Gefühl“, erinnert sich Larry Mitchell, „aber dieses Überzahlspiel war nicht so, wie wir es können.“ Dazu habe Nürnberg sehr gut verteidigt. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und so jubelten die Niederbayern eben kurz darauf. Mike Connolly überraschte erst Marco Nowak hinter dem Tor, dann Ice-Tigers-Goalie Andreas Jenike mit einem Bauerntrick (47.). Das Spiel der Gastgeber wirkte zerfahren, so dass Straubings Steven Zalewski nach einem Konter den Sack für die Gäste schließlich zumachte (59.) Kurtis Fosters Anschlusstreffer zum 3:4 kam zu spät (60.).
Fazit
Dreier für Straubing! Null-Punkte-Wochenende für Nürnberg! Die Länderspielpause kommt also genau richtig. „Ja, das müssen wir jetzt abhaken“, zieht Ice Tiger Marcus Weber einen vorläufigen Schlussstrich. „Wir regenerieren uns und greifen dann wieder an.“ Völlig angriffslos waren er und seine Teamkollegen gegen Straubing ja nicht. „Mit drei Toren darfst du zu Hause eigentlich nicht verlieren“, erklärt Jiranek, „aber wir waren defensiv einfach nicht stark genug.“ Doch auch offensiv gebe es einiges zu verbessern. Stichwort: Chancenverwertung. Knapp 50 Schüsse feuerten die Ice Tigers auf Torhüter Matt Climie ab, aber „vielleicht brauchen wir 60, um zu gewinnen“, scherzt Jiranek.
Nach dem Derby ist vor dem Derby
Nur ein paar freie Tage gönnt der Nürnberger Sportdirektor sich und seiner Truppe. Denn bereits ab Freitag geht es zum Training wieder aufs Eis. Auf Yasin Ehliz, Patrick Reimer und Leo Pföderl muss er dabei jedoch vorerst verzichten. Die drei Stürmer laufen nämlich beim Deutschland Cup in Augsburg für die deutsche Nationalmannschaft auf. Am Freitag, den 13. November, empfangen die Ice Tigers dann die Panther aus der Fuggerstadt. Für deren Ex-Coach Larry Mitchell und die Straubing Tigers heißt es gegen München ebenfalls wieder: Derby-Time.
Die Tore im Überblick:
1:0 (18.) Reinprecht (Reimer), 1:1 (20.) Down (PP1, Edwards, Wörle), 1:2 (27.) Höfflin (Dotzler, Connolly), 2:2 (36.) Reinprecht (PP1, Joslin, Klubertanz), 2:3 (47.) Connolly (Edwards, Höfflin), 2:4 (59.) Zalewski (Urban, Hedden), 3:4 (EA, Heatley, Reinprecht)
Strafen: Nürnberg 45, Straubing 22
Schiedsrichter: Lars Brüggemann
Zuschauer: 6.697