Nürnberg verliert erstes Heimspiel des Jahres gegen KölnKein zehnter Sieg in Folge
„A gsunds Neis“ wünschten sich die Ice-Tigers-Fans am Sonntagnachmittag. Denn obwohl das neue Jahr schon eine Woche alt ist, trafen sich viele erst jetzt wieder in der Arena Nürnberger Versicherung zum ersten Heimspiel 2017. Wie am 28. Dezember mit Mannheim war auch diesmal mit Köln ein Topgegner im Nürnberger Tigerkäfig zu Gast. Wieder hofften die Ice Tigers und ihre Anhänger auf einen Sieg, wieder vor ausverkauftem Haus. Erneut 7.672 Zuschauer waren durch den Schneematsch gestapft, um sich das Spitzenspiel des Tabellenzweiten gegen die viertplatzierten Haie anzuschauen – und den möglicherweise zehnten Nürnberger Sieg in Folge.
Es dauerte lange, bis das erste Tor in der hart umkämpften Partie fiel. 68 Sekunden waren vor der ersten Drittelpause noch zu spielen, als Andrew Kozek nach einem Pass von Brandon Segal den Führungstreffer für die Gastgeber erzielte (19.). Ein Tor, das die Kölner in der Kabine beschäftige. Denn kaum waren die Haie wieder auf dem Eis, bissen sie kräftig zu. Erst traf Shawn Lalonde nur die Latte. Doch bereits kurz darauf klingelte es – diesmal im fränkischen Kasten. Ryan Jones konnte Jochen Reimer überwinden und glich nach nur 18 Sekunden im Mittelabschnitt aus (21.). Dem nicht genug: Als Marcus Weber aufgrund eines Ellbogenchecks die Strafbank hütete, schlug auch noch Christian Ehrhoff zu (24.). 2:1 hieß es plötzlich für die Haie. Und Auszeit für Nürnberg. „Ich wollte, dass sich die Mannschaft etwas beruhigt und sich wieder auf ihr Spiel konzentriert“, erklärte Ice-Tigers-Coach Rob Wilson das Time-out. Schließlich lag vor der Truppe noch ein langes Match.
Frühe Auszeit rettet nicht vor Niederlage
Und das wurde immer energischer und hitziger. So mussten die Nürnberger nach einem Fight zwischen Yasin Ehliz und Jean-Francois Boucher ein vierminütiges Unterzahlspiel überstehen. Milan Jurcinas Stopp-Versuch am sehr stark spielenden Ryan Jones führte zum Penalty, den der Hai mit der Nummer 28 aber nicht verwandelte. Beide „Straftaten“ blieben folgenlos, so dass sich die Gäste mit der knappen 2:1-Führung in die zweite Drittelpause verabschiedeten.
Für die Franken hieß es nun: Ausgleich! Und den erzielte Sasa Martinovic nach genau 43 Spielminuten. Goalie Gustaf Wesslau drehte sich irritiert um. Doch schließlich registrierte auch er: Die Scheibe war hinter der Torlinie – und die Partie damit wieder offen. Beide Teams kämpften um jeden Puck und die nächste Schussmöglichkeit. Dabei konnten die Ice Tigers um den schießwütigen Patrick Reimer ein weiteres Powerplay nicht nutzen. Die Haie dagegen nutzten einen Wechselfehler der Gastgeber eiskalt aus. Jones, der eben noch in der Kühlbox saß, brachte die Domstädter mit seinem zweiten Tor des Tages wieder in Führung (55.). Ein Schockmoment für Nürnberg – allerdings nicht der letzte. Denn die Reihenkollegen Jones, Hager, Gogulla waren in Bestform und legten mit dem vierten Haie-Treffer gleich darauf nach (56.). Die ersten Zuschauer verließen die Halle. Die Nürnberger auf dem Eis gaben aber noch nicht auf, ersetzten Keeper Jochen Reimer durch einen zusätzlichen Feldspieler und machten Druck – mit Erfolg: Brandon Prust netzte nach seinem Freitagstreffer von Bremerhaven erneut ein (58.). Für einen weiteren Ausgleich und damit eine Verlängerung reichte es jedoch nicht mehr. Der KEC gewinnt mit 4:3. Die Siegesserie der Franken ist gerissen.
Das Spiel im Überblick:
Tore: 1:0 (19.) Kozek (Segal, Martinovic), 1:1 (21.) Jones (Hager) 1:2 (24.) Ehrhoff (PP1 / Hager, Lalonde), 2:2 (43.) Martinovic (Mebus, Reinprecht) 2:3 (55.) Jones (Gogulla, Hager), 2:4 (56.) Hager (Jones, Gogulla) 3:4 (58.) Prust (EA / Steckel, Pföderl)
Strafminuten: Nürnberg 12, Köln 10
Schiedsrichter: Brüggemann, Hunnius
Zuschauer: 7.672