Nürnberg siegt in letzter Sekunde – Rückschlag für DEGDEL kompakt
Thomas Sabo Ice Tigers – Iserlohn Roosters 5:4 (2:0, 1:2, 2:2)
Was für ein Schlussspurt der Nürnberger! In der allerletzten Sekunde der regulären Spielzeit erzielte David Steckel den Siegtreffer für die Franken und sorgte für Jubelstürme auf den Rängen. „Das war ein Spiel für die Fans, für mich weniger“, gestand Rob Wilson nach der Heimpartie gegen Iserlohn. Nein, wirklich genießen konnte der Ice-Tigers-Cheftrainer den erwarteten Heimdreier nicht. 2:0 lagen die Franken nach 20 Spielminuten vorne. Doch dann kam der Mittelabschnitt: Die Gastgeber leisteten sich vermehrt Fehler und wirkten unkonzentriert. Gerade einmal 39 Sekunden waren nach der Pause gespielt, als Greg Rallo den Anschlusstreffer erzielte. In der 25. Minute glich Chad Bassen aus. Autsch! Noch einmal brachte Yasin Ehliz die Franken kurz darauf in Führung (ebenfalls 25.), bevor Iserlohns Blaine Down im Schlussdrittel in Überzahl erneut ausglich (49.).
Jari Pasanens Bedenken, seine Truppe würde physisch und mental einbrechen, waren damit unbegründet. „Wir haben immer besser ins Spiel gefunden und Selbstsicherheit gezeigt“, lobt der Roosters-Coach sein Team, das „unglücklich angefangen“ hatte. Ryan Button kickte nämlich die Scheibe nach einem Abpraller ins eigene Tor, das letztlich auf Leo Pföderls Punktekonto ging (3.). Bitter für die Iserlohner, deren Einsatz Respekt bei beiden Cheftrainern fand – und ärgerlich. Denn kurz vor Steckels Siegtreffer kassierten die Sauerländer nach einer Bankstrafe noch 2+2+10 Minuten. Der Schuldige: Louie Caporusso, der zuvor das 4:4 erzielt hatte (58.). Den Platz auf dem Eis nutzten die Ice Tigers zum 5:4. Dreimal gelang Iserlohn nach der 2:0-Führung der Hausherren der Ausgleich. Neben David Steckel, Leo Pföderl und Yasin Ehliz trafen Sasa Martinovic (16.) und Brandon Segal (SH, 57.) für Nürnberg sowie Greg Rallo, Chad Bassen, Blaine Down und Louie Caporusso für Iserlohn. Damit ist auch rechnerisch klar, dass die Sauerländer den zehnten Platz und damit die Play-offs nicht mehr erreichen können.
ERC Ingolstadt – Düsseldorfer EG 7:2 (1:1, 3:1, 3:0)
Nach vier Siegen in Folge und der wieder belebten Hoffnung, die Play-offs doch noch erreichen zu können, setzte es für die Düsseldorfer EG in Ingolstadt einen heftigen Rückschlag. Denn der heimische ERC fuhr einen glasklaren 7:2-Sieg ein – wobei es zunächst gar nicht danach aussah, als würde den Panthern am Dienstagabend ein solcher Kantersieg gelingen. Zweimal lagen die Gäste – durch Marcel Brandt (3.) und Brandon Yip (22.) vorne, doch der ERC ließ sich nicht schocken und hatte im vierfachen Torschützen Brandon Buck seinen Matchwinner. Auf der Gegenseite ließ Rob Collins zwei gute Chancen gegen Ende des ersten Abschnitts aus. Die weiteren Torschützen der Panther waren Thomas Oppenheimer, John Laliberte und Brett Bulmer. Die Tore sechs und sieben in der 57. Minute fielen innerhalb von neun Sekunden, sodass DEG-Goalie Matthias Niederberger entnervt den Kasten räumte. Der ERC hat damit sicher Heimreicht in der ersten Play-off-Runde; die DEG kann noch hoffen, da Berlin nur einen Punkt in Krefeld holte.
Krefeld Pinguine – Eisbären Berlin 3:2 (0:0, 1:0, 1.2, 1:0) n.V.
Die Eisbären Berlin hätten die Chancen gehabt, sich deutlich von der DEG abzusetzen und einen Satz in Richtung Play-offs zu machen, doch nach der Overtime-Niederlage beim Tabellenletzten in Krefeld gelang nur ein einfacher Punktgewinn, der aus Eisbären-Sicht aber immerhin dafür sorgt, dass man zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde nun vier Punkte Vorsprung auf die elftplatzierten Düsseldorfer hat. Mark Mancari und Marco Rosa brachten die Pinguine in der 36. und 42. Minute mit 2:0 in Führung, doch der DEL-Rekordmeister erzwang zumindest noch die Verlängerung, weil Marcel Noebels (43.) und Frank Hördler (50.) trafen. Krefeld holte sich den Sieg kurz vor Ende der Extraspielzeit: Daniel Pietta setzte sich sehenswert auf der rechten Seite durch, passte zurück auf Mike Little, der den Siegtreffer erzielte.
Kölner Haie – Grizzlys Wolfsburg 0:1 (0:1, 0:0, 0:0)
Die Kölner Haie wollten den ersten Tabellenplatz noch einmal angreifen – blieben aber am drittletzten Spieltag der Hauptrunde daheim ohne Gegentor, sodass selbst noch Platz drei durch den Nürnberger „Dreier“ in letzter Sekunde aktuell weg ist. Zwischen richtig guten Leistungen und Spielen wie diesmal gegen Wolfsburg schwanken die Leistungen zu sehr. Dabei wären auch diesmal die Gelegenheiten da gewesen, doch Grizzly-Goalie Felix Brückmann hielt seinen Kasten sauber. Christoph Höhenleitner erzielte bereits in der 17. Minute den einzigen Treffer dieses Spiels.
Der Spieltag wird am morgigen Mittwoch mit den Partien Adler Mannheim – Schwenninger Wild Wings sowie EHC Red Bull München – Augsburger Panther fortgesetzt.