Nürnberg Ice Tigers müssen sich abermals geschlagen gebenErneut verbessert, aber dennoch verloren
Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle ist enttäuscht – die Gäste aus München haben getroffen. (Foto: dpa/picture alliance/Sportfoto Zink)
Bereits nach zwei Minuten öffneten sich die Türen zu den Strafbänken, Arturs Kulda auf Seiten der Nürnberger und Patrick Hager auf Seiten der Gäste nahmen Platz. Die erste Großchance gehörte dann auch gleich den Hausherren, Chris Brown kam für den Abpraller aber einen Bruchteil zu spät und die Chance zur Führung war vertan. München machte nach dieser Situation deutlich, wohin die Reise gehen sollte, es wurde im Endeffekt nur auf das Tor von Niklas Treutle gespielt, ohne dass etwas Zählbares dabei heraussprang. Die beste Chance für die Ice Tigers hatte Patrick Reimer, der frei am kurzen Pfosten stand, aber sichtlich überrascht war, dass der Pass durch den Torraum vorbei an zwei Münchner Spielern zu ihm durchkam. In der 13. Minute kamen die Ice Tigers zu ihrem ersten Powerplay, an dessen Ende ein einziger Torschuss auf der Habenseite zu notieren war. In der 17. Minute belohnten sich die Gäste für unermüdliches Anrennen und erzielten durch Philip Gogulla das 1:0. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Gäste aber mit zwei oder drei Toren führen können, oder sogar müssen, hatten sie doch bereits doppelt so viele Schüsse auf das Tor von Niklas Treutle abgegeben als die Nürnberger auf das Tor von aus den Birken.
Wie man ein Powerplay erfolgreich gestaltet, demonstrierten die Gäste zu Beginn des Mittelabschnittes, als der Ex-Tiger Yasin Ehliz nach nicht ganz einer Minute in Überzahl den Puck zum 2:0 ins Tor beförderte. Im Powerbreak wurde dieser Treffer auf der Bank der Ice Tigers vermutlich ganz genau studiert, denn als in der 34. Minute Philip Gogulla wegen Stockschlags auf die Strafbank wanderte, dauerte es nur 23 Sekunden, bis Chris Brown den Anschluss herstellen konnte. Dass die Gäste Tore mit einem Mann mehr auf dem Eis erzielen können, hatten sie im ersten Drittel bereits unter Beweis gestellt. Ein weiteres Powerplay-Tor kam zu Beginn des letzten Drittels hinzu. Es war erneut Philip Gogulla der Niklas Treutle mit einem Schuss über die Schulter überwinden konnte.
Dem erneuten Anschlusstreffer durch die Ice Tigers in der 53. Minute ging die hervorragende Scheibenkontrolle und Beharrlichkeit von Luke Adam voraus, der stets von einem Gegenspieler bedrängt durch das halbe gegnerische Drittel fuhr, den Puck aus zentraler Position von der blauen Linie Richtung Tor brachte und durch die Schoner des Münchner Torhüters rutschte. Den Schlusspunkt in diesem Spiel setzten dann wieder die Gäste, 54 Sekunden vor dem Ende war es Justin Schütz, der auf 4:2 erhöhte. Die Hausherren, insbesondere Trainer Frank Fischöder, waren damit nicht einverstanden, weil dem Tor eine vermeintliche Icing-Situation vorausging.
Philippe Lotz