Norris: „Saison war nicht so schlecht, nur das Ende ist enttäuschend“
Knapp zwei Wochen ist das Ausscheiden der Frankfurt Lions aus den Pre-Play-offs gegen Hamburg bereits her. Seitdem hat der Manager der Frankfurt Lions alle Hände voll zu tun und führt täglich mehrere Stunden Gespräche mit Spielern und Agenten, um das Lions Team 2009/2010 stärker zu machen. Hockeyweb Redakteur Frank Meinhardt sprach mit Dwayne Norris über die aktuelle Situation.
Hallo Herr Norris, es ist schwer Sie derzeit zu erreichen. Ist das Saison-Aus gegen Hamburg schon verdaut?
Nein, noch nicht so richtig. Jetzt gerade laufen die Play-offs und wir sind nicht dabei. Das ist schon bitter. Aber wir haben es am Ende nicht verdient, weil wir insgesamt gesehen nicht gut genug waren, um Hamburg zu besiegen.
Was waren rückblickend für Sie die Gründe?
Vielleicht dass alle Spieler gesund waren. In der Verletztenmisere hat sich die Hackordnung neu aufgestellt. Nachdem alle Spieler einsatzbereit waren wusste keiner mehr seine Rolle, bzw. hat die ihm zugeteilte Rolle nicht mehr gespielt. Zudem war unser Powerplay gegen Hamburg katastrophal. Bei fünf gegen fünf waren wir besser, aber im Powerplay nicht. Grundsätzlich möchte ich aber sagen, dass die Saison nicht so schlecht war. Wir waren 50 Spieltage unter den Top sechs. In Überzahl waren wir die fünft beste Mannschaft. Zwischendurch waren wir auch Tabellenführer, bis uns die ganzen Verletzten aus dem Tritt gebracht haben. Was halt hängen bleibt ist die Enttäuschung gegen Hamburg. Da kann ich auch die Fans und das Umfeld verstehen, aber so schlecht, wie die Lions derzeit gemacht werden waren sie nicht.
Sie haben Recht, es bleibt das Negative zum Schluss hängen. Erste Konsequenzen gab es bereits. Die Spieler Armstrong, Muir, Heerema und Ward werden Frankfurt verlassen. Zudem gibt es Gerüchte, dass bestehende Verträge aufgelöst werden sollen. Bringen Sie uns bitte auf den aktuellen Stand.
Richtig, die genannten Spieler werden Frankfurt verlassen und es werden auch noch welche folgen. Ich habe mit allen Spielern gesprochen und ihnen signalisiert, ob wir mit ihnen planen oder nicht. Korrekt ist auch, dass ich mit Spielern spreche, die noch Vertrag in Frankfurt haben, aber das mit den Auflösungen ist nicht so einfach. Das kostet viel Geld. Wir werden sehen, was die Zeit bringt. Ich kann nur ein Vertrag auflösen, wenn der Spieler einen neuen Verein hat, der ihm das gleiche Gehalt zahlt. Das braucht Geduld.
Verteidiger Biron soll ein Kandidat für eine Vertragsauflösung sein. Seine Leistung war in den letzten drei Monaten sehr dürftig, wenn man das Ganze in das Verhältnis Preis-Leistung setzt.
Ich sehe das auch so, dass Biron nach der Unterschrift nicht mehr so konstant gespielt hat. Alles weitere bespreche ich mit ihm. Es betrifft nicht nur Biron, oder soll heißen, dass wir wegen Biron ausgeschieden sind. Ich erwarte von allen Spielern eine bessere Leistung.
Wie ist die Situation mit Ilja Vorobjev. Mit Polaczek kommt aus Nürnberg ein Spieler, der seine Position einnehmen könnte.
Die Frage heißt anders. Ist Ilja 100% gesund? Kann Ilja 100% spielen. Man darf nicht vergessen, dass Ilja sehr schwer verletzt war. Er hat anschließend ok gespielt, aber wir hatten auch nicht so große Erwartungen an ihn nach der langen Pause. Hier ist Geduld gefragt. Wir sind im Gespräch.
Mit Michel Periard kommt ein Verteidiger aus Nürnberg. Welche Rolle soll er spielen?
Periard ist ein guter Spieler, mit dem ich im Gespräch bin. Wir wollen die Abwehr verbessern, da würde uns ein Periard sicher weiterhelfen.
Wie sehen die nächsten Tage von Ihnen aus?
Ich habe viele Termine und schaue zwischendurch die Play-offs. Ich war in Mannheim, ich war in Nürnberg. In ca. drei Wochen fliege ich dann nach Amerika.
Wer wird Deutscher Meister?
Ich denke Berlin.
Vielen Dank für das Gespräch.
(Frank Meinhardt)