Niefnecker schaffte es ins Achtelfinale
Vor dem prächtigen Ambiente der Prager Altstadt fand am Samstag bereits zum dritten Mal ein Red-Bull-Crashed-Ice-Rennen in der tschechischen Metropole statt. Aus Platz- und Sicherheitsgründen war die Kulisse bei dem weltweit bekanntesten Ice Cross Downhill Event auf 8000 staunende Zuschauer begrenzt, die die in voller Eishockey-Montur antretenden Teilnehmer dabei beobachteten, mit bis zu 70 km/h eine schmale und von Plexiglasbanden begrenzte Eisbahn in knapp 40 Sekunden bis ins Ziel hinunterzurasen.
Das live im tschechischen Fernsehen übertragenene Rennen, bei dem die zeitschnellsten 64 Läufer der Qualifikation in Vierergruppen Ausscheidungen gegeneinander fahren und nur der Erst- und Zweitplatzierte eine Runde weiterkommen, gewann der Finne Miikka Jouhkimainen vor den beiden Tschechen Lukas Kolc und Lukas Fiala.
Der erst 18-jährige Martin Niefnecker schaffte es als einziger von vier deutschen Teilnehmern ins Achtelfinale (Rang 18). Dort wurde dem in Garmisch geborenen und für den EC Peiting in der Oberliga aktiven Abwehrspieler ein Sturz ausgerechnet auf einem Teilstück zum Verhängnis „bei dem es nach oben geht und man viel Schwung verliert“, wie Niefnecker nach dem Rennen analysierte. Insgesamt sei er aber angesichts von 112 Startern aus 15 Nationen mit einem Platz unter den ersten 30 sehr zufrieden, da dies sein erstes Red Bull Crashed Ice gewesen sei.
Von Jasper Felder, dem Star der Szene und laut Niefnecker einem „coolen Typen“, der bereits sechsmal bei den seit 2001 ausgetragenen Rennen triumphierte, konnte der deutsche Neuling bereits eine wichtige Lektion lernen: „Es gehört immer auch viel Glück dazu“, so Niefnecker. Glück, das der Favorit selbst nicht hatte: Für den Kanadier war wegen eines Sturzes bereits in der Qualifikation Endstation.
Niefnecker habe der Wettbewerb jedenfalls so gut gefallen, dass er weiter dafür trainieren und bereits am 14. März beim nächsten Red Bull Crashed Ice in Lausanne wieder an den Start gehen wolle. Auch Ex-Nationalverteidiger Stefan Schauer, der derzeit in Mannheim nach langwieriger Entzündung in der Stirnhöhle an seinem Comeback arbeitet und in Prag Augenzeuge des Red Bull Crashed Ice war, zeigte sich von dem aufwendig inszenierten Event begeistert und wäre „am liebsten selbst gleich mitgefahren“.