Nichts für schwache Nerven – Roosters holen drei Tore Rückstand auf
Roosters: Fünf Tore im Schlussdrittel lassen die Fans jubelnDieses Spiel war nichts für schwache Nerven! Zwei Mal lagen die Hamburg Freezers gegen die Iserlohn Roosteers mit drei Toren vorne und dennoch reichte es für das King-Team am Ende nur zu zwei Punkten. Die stark ersatzgeschwächten Hanseaten traten mit nur sechzehn Spielern an. Bei den Roosters fehlten weiterhin die verletzten Goldmann und Higgins. Martin fehlte erneut aus privaten Gründen. Im Tor stand Leo Conti.
Nach dem Überraschungserfolg in Berlin begann das Match für die Roosters alles andere als gut. Zwar mühte sich das Team redlich, aber Spielfluss wollte zunächst nicht so recht aufkommen. In Überzahl taten sich beide Teams schwer. Die nennenswerten Chancen von York, Mitchell (beide 3.) und Gordon (12.) waren eine sichere Beute von Freezersgoalie Rousson, der besonders am Seilersee immer wieder zur Höchstform aufzulaufen scheint. Auf der anderen Seite wirkte Conti nicht immer sicher, aber mit Glück und Geschick parierte er die Freezers Schüsse von van Impe (9.) und Reid (13.). Einen kräftigen Dämpfer bekamen die Iserlohner Hoffnungen, als die Uhr genau bei 16:00 stand. In Unterzahl gelang House die Hamburger Führung. Nur Sekunden später scheiterte Purdie frei vor Conti.
Im zweiten Abschnitt schien sich keine deutliche Steigerung im Spiel der Sauerländer abzuzeichnen. Fritzmeier (22.) prüfte Rousson und in Überzahl nahm York mit einem Schlagschuss Maß. Aber das war es dann auch erst einmal mit dem Iserlohner Aufschwung im zweiten Drittel. Was folgte war ein Tiefschlaf vom Allerfeinsten. Innerhalb von 34 Sekunden zogen die Freezers durch Treffer von Reid und House auf 0:3 davon. Conti wurde von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und sah sicherlich nicht glücklich bei den Treffern aus. Ihm die alleinige Schuld an den Gegentreffern zu geben wäre aber falsch. Auch das Publikum wankte hin und her. Einerseits wurde Kotschnew gefordert und andererseits Conti aufgemuntert. 101 Sekunden nach dem 0:3 verkürzte Gordon auf 1:3. Die Hoffnungen auf eine Besserung im Spiel der Roosters ließ Peacock mit seinem Tor zum 1:4 in der 32. Minute wieder deutlich sinken. Nach einer Auszeit fanden die Roosters langsam ihre gewohnte Sicherheit wieder zurück. Kämpferisch wurde eine Steigerung sichtbar. Der nimmermüde Etz verkürzte in der 39. Minute auf 2:4. Er nahm einen Abpraller am schnellsten auf und „klinkte“ ein.
Im letzten Abschnitt fighteten sich die Roosters endgültig zurück ins Match. „Leader“ Mike York setzte mit seinen Schüssen die ersten Zeichen in Richtung Aufholjagd. Der ansonsten schwache Igor Alexandrov verkürzte in der 47. Minute auf 3:4. Die Hamburger Rumpftruppe schien dem Kräfteverschleiß immer mehr Tribut zu zollen. Und konnte sich bei Rousson bedanken, der einen „Sahnetag“ erwischt hatte. Gegen Intranuovo (53.) rettete er in höchster Not. Auf der anderen Seite scheiterten Johnson und Conti (53./54.) an Conti. Den erlösenden Ausgleich markierte „Wikinger“ Martin Knold. Yorks Schlagschuss konnte Rousson nicht festhalten, Knold reagierte am schnellsten und schob zum umjubelten Ausgleich ein. Die Freezers wirkten stehend ko und konnten am Ende sogar froh sein das Unentschieden in die Overtime gerettet zu haben. Im anschließenden Penaltyschießen trafen im ersten Durchgang House (Freezers) und Gordon (Roosters) für ihre Farben. Craig Johnson sicherte den Freezers mit dem 14. Penalty aufgrund der Spielanteile über sechzig Minuten zwei verdiente Punkte. (MK)