„Nicht unser bestes Spiel“Shutout für Jenike, Reinprecht wieder „on ice“
Steven Reinprecht ist zurück. Nach seiner Handverletzung feierte der Stürmer am Freitagabend seine Saisonpremiere. „Es ist schön, hier wieder mit aufzulaufen“, freut sich der 39-Jährige über sein Comeback. Dabei weiß er natürlich, dass es noch eine Zeit lang dauern wird, bis er seine alte Form erreicht hat. Aber derzeit zähle nur, dass er wieder spielen darf – in seiner altbekannten Reihe, nicht mit seinem früheren Teamkameraden und Freund Dany Heatley. Kein Problem für Reinprecht: Schließlich habe er mit Patrick Reimer lange erfolgreich zusammengespielt. Nur Yasin Ehliz stand am Freitag aufgrund von Hüftproblemen nicht an seiner Seite. Marco Pfleger trat an dessen Stelle. Auch Casey Borer musste als überzähliger Ausländer von der Tribüne aus mitansehen, wie seine Teamkollegen den fünften Saisonsieg in Folge einfuhren…
Heatley trifft wieder als Erster
…und im ersten Drittel wie die Feuerwehr loslegten. Doch an Bobby Goepfert war zunächst kein Vorbeikommen. Der DEG-Keeper wurde regelrecht attackiert, bis Marco Nowak den Puck im Nachschuss hinter der Torlinie platzierte. Jetzt hieß es warten: Videobeweis. Und nach einer langen, sehr langen, Sichtung machte sich Ernüchterung unter den Gastgebern und dessen Fans breit. Denn der Treffer wurde nicht gegeben: Schlittschuhtor. Also jagten die Franken weiter dem Führungstreffer hinterher, den in einer Überzahlsituation – wie schon am Sonntag gegen Wolfsburg – Dany Heatley übernahm. Nachdem erneut Patrick Reimer von der blauen Linie abgezogen hatte, musste zunächst Roland Aumüller als Zielscheibe herhalten. Aber dann war „the Heat on“ (13.).
Schwachpunkt zweites Drittel
1:0 hieß es zur Pause für die Ice Tigers, den Mittelabschnitt übernahmen jedoch die Gäste. „Das zweite Drittel ist mittlerweile unser Schwachpunkt“, gesteht Martin Jiranek, der vor allem die Strafen seiner Mannschaft kritisiert. Denn so riss die Truppe von Cheftrainer Christof Kreutzer die Partie an sich. Doch Düsseldorf scheiterte an Nürnbergs Goalie Andreas Jenike und den Torpfosten. Stattdessen klingelte es ein weiteres Mal im Gehäuse von Goepfert. Wieder hieß es: Videobeweis. Aber diesmal entschieden die Unparteiischen auf Tor und damit auf 2:0 (32.) für die Raubkatzen durch Kurtis Foster. Ärgerlich für die Gäste: „Wir haben uns wahnsinnig viele Schussmöglichkeiten herausgespielt“, lobt Christof Kreutzer sein Team, „aber hätten natürlich unsere Chancen besser verwerten müssen.“
Ein bisschen Glück, ein bisschen Pech
Und so blieb auch im Schlussabschnitt Andy Jenikes Kasten sauber, während auf der anderen Seite Brandon Segal in der 59. Spielminute das leere DEG-Tor traf: 3:0 für die Ice Tigers, die weiter fleißig Punkte sammeln.
Jiranek freut sich über den Triumph, gesteht aber: „Das war heute nicht unser bestes Spiel.“ Umso erfreulicher sei es, dennoch drei Punkte geholt zu haben. „Wir haben einen Lauf“, weiß der Sportdirektor. Ein bisschen Glück beziehungsweise Pech der Gegner gehöre laut Jenike allerdings auch dazu: „Mal geht ein Schuss mehr, mal einer weniger rein“, erklärt der Torhüter nach seinem Shutout, „doch dass wir fünfmal in Folge gewonnen haben, zeugt glaub’ ich davon, dass wir eine gute Mannschaft haben.“
Torhüterfrage und „saure“ Mannheimer
Jenike ist ein Teil dieses Teams und Jiranek hofft, dass seine derzeitige Nummer eins von Verletzungen verschont bleibt. Noch habe man Zeit, „aber sollte ein deutscher Torhüter auf den Markt kommen, wäre das eine harte Überlegung.“ Vor allem die deutschen Goalies in Übersee seien für ihn und Cheftrainer Rob Wilson interessant. Ob die beiden dabei einen bestimmten Keeper im Visier haben? Es darf spekuliert werden.
Am Sonntag geht es für die Ice Tigers jedenfalls zum Meister nach Mannheim. Und Jiranek warnt: „Sie haben heute verloren. In Mannheim wartet eine saure Mannschaft auf uns.“ Ob dort Yasin Ehliz auflaufen wird, ist noch unklar. Zwar könne er spielen, aber eine Verschlimmerung der Verletzung möchten die Nürnberger natürlich nicht riskieren.
Die DEG empfängt am Sonntag die Augsburger Panther. Der dritte bayerische Gegner in Folge – und ein ganz besonderes Duell für Daniel Kreutzer, auf den seine 1000. DEL-Partie wartet.
Die Tore im Überblick:
1:0 (13.) Heatley (PP1, Reimer, Foster)
2:0 (32.) Foster (Murley, Joslin)
3:0 (59.) Segal (Joslin, Murley)
Strafen: Nürnberg 14, Düsseldorf 8
Schiedsrichter: Aumüller, Schimm
Zuschauer: 5.026