Neun besondere SekundenPatrick Klöpper nach dem Siegtor gegen die DEG

Patrick Klöpper spielt seit seinem sechsten Lebensjahr für Krefeld. (Foto: Sebastian Sendlak)Patrick Klöpper spielt seit seinem sechsten Lebensjahr für Krefeld. (Foto: Sebastian Sendlak)
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Es gibt diese speziellen Momente, die man nicht vergisst. Momente, die wie im Fall von Patrick Klöpper nur neun Sekunden dauern, sich aber anfühlen, als würden Sekunden zu Stunden. „Ich kam gerade von der Strafbank“, taucht der 18-Jährige in Diensten der Krefeld Pinguine in seine Erinnerung ein. „Da bekam ich von Herberts Vasiljevs den Puck und bin alleine auf das Tor zugelaufen. Mein erster Schuss war leider noch nicht drin, dafür dann der Nachschuss.“ Der Düsseldorfer Andreas Martinsen versuchte die Scheibe noch aufzuhalten, konnte sie aber nicht kontrollieren. Letztlich fiel der Puck ins Tor. In diesem Moment drehte Klöpper schon jubelnd ab. Als es genau bei diesem 2:1 blieb, stand die Schlagzeile fest. „18-Jähriger entscheidet das Straßenbahnderby“. Das erste Tor in der DEL ist für einen jungen Stürmer etwas Besonderes. „Natürlich gerade, wenn das gegen Düsseldorf gelingt.“

Dabei schien es in den Tagen vor dem vergangenen Sonntag gar nicht so sicher zu sein, dass Klöpper spielen könnte. „Ich hatte mich gerade von einer Schulterverletzung erholt“, berichtet der jungen Angreifer. Am Freitag lief er noch für die Oberliga-Mannschaft des KEV im ersten Saisonspiel gegen Essen auf und verbuchte beim 4:3-Sieg ein Tor und zwei Vorlagen. „Ich war überrascht. Ich bin davon ausgegangen, dass ich am Sonntag gegen Duisburg spielen würde. Aber der Trainer hat mir das Vertrauen gegeben.“ Ein Vertrauen, dass sich in einem „Derby-Dreier“ ausgezahlt hat.

Dass Patrick Klöpper nun Eishockey spielt, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn auch König Fußball hat ihn in seinen Bann geschlagen. Der Duisburger begann mit drei Jahren im Eishockey-Nachwuchs des EVD, wechselte aber schon mit sechs Jahren zum KEV. „Die Voraussetzungen sind in Krefeld für den Nachwuchs einfach besser“, sagt er. „Wir hatten eine gute Mannschaft in Duisburg“, erinnert er sich an seine Zeit als Bambini. „Dann sind aber viele von uns nach Düsseldorf gegangen. Mein Vater hat mich aber in Krefeld angemeldet.“ Ein Schritt, den Patrick nie bereut hat.

Zeitgleich jagte er aber auch dem runden Leder hinterher. „Mein erster Verein heißt Meiderich 06/95“, kickte Klöpper zunächst in seinem Heimatstadtteil. Doch nicht nur auf dem Eis lief es gut, auch dem grünen Rasen machte er eine gute Figur. Eine so gute gar, dass Schalke 04 anklopfte. Mit 13 ging es zu den Königsblauen. „Ich hatte mit Eishockey eigentlich schon abgeschlossen.“ Zum Glück für die Pinguine sagte sein Trainer Peter Kaczmarek, er solle doch noch einmal zum Eishockey kommen. Partrick kam – und blieb. „Mein Vater hat gesagt, dass er mich bei allem, was ich mache, unterstützen würde. Diese Entscheidung sollte aber ich treffen.“ Er traf sie. „Aus dem Gefühl heraus. Ohne nachzudenken“, sagt er mit einem Schmunzeln. „Wenn ich heute natürlich Freunde sehe, die bei der U-17-WM im Fußball gespielt haben, ist das schon komisch.“ Wehmut oder Reue ist das aber nicht. Eishockey hatte ihn gepackt. Bessere Verdienstmöglichkeiten im Fußball hin oder her.

Beim KEV ging es immer weiter aufwärts. Den Mann, der ihn noch „einmal“ beim Training sehen wollte, stellt Patrick Klöpper besonders heraus. „Peter Kaczmarek habe ich sehr viel zu verdanken.“ Letztlich lief es so gut, dass er in seinem ersten DNL-Jahr auch seine erste DEB-Einladung bekommen hat. So spielte er in den U16-, U17- und U18-Auswahlen des Deutschen Eishockey-Bundes. In Krefeld besuchte er das Eishockey-Internat. „Mit der Schule bin ich jetzt fertig“, berichtet er. Das noch fehlende Jahr für das Fachabitur würde er aber schon gerne noch nachholen.

Trotz des Siegtreffers gegen Krefeld weiß Klöpper, dass er noch viel Spielpraxis braucht. „Neben der DEL kann ich ja noch für die Oberliga-Mannschaft und für das DNL-Team auflaufen.“ Jetzt mit Christian Ehrhoff spielen zu können, ist eine tolle Sache für den Youngster. „Er gibt uns jungen Spielern viele Tipps. Er ist ein toller Typ.“

Ab und zu schaut er aber auch in seiner Heimatstadt beim Eishockey vorbei. „Ich habe letztes Jahr in den Play-offs mit den Füchsen mitgefiebert. Schade, dass sie das Finale gegen Bad Tölz verloren haben.“ Und wer weiß – vielleicht steht läuft er ja dieses Jahr noch gegen den EVD in der Oberliga auf. Auch wenn DEL-Siegtreffer gegen Düsseldorf sicherlich mehr Spaß machen. Denn sein Ziel ist klar: „Ich möchte Eishockey-Profi werden.“


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