Neu-Manager Karl-Heinz Fliegauf offiziell in Frankfurt vorgestellt
Das hatte Stil. Im Schuhbeck´s Check Inn am Egelsbacher Flughafen wurde am
Montagabend der neue Manager der Frankfurt Lions, Karl-Heinz (Charly) Fliegauf,
erstmals der Frankfurter Presse vorgestellt. Zusammen mit Trainer Rich Chernomaz
kam Fliegauf und eröffnete sogleich die lockere Runde. „Ich bin sehr froh,
hier in Frankfurt arbeiten zu können. In Augsburg hatte ich jedes Jahr das
gleiche Problem, dass alle Schlüsselspieler den Verein verlassen haben. Das war
frustrierend über die Jahre. Ich denke, hier in Frankfurt habe ich deutliche
bessere Perspektiven“, begründete Fliegauf seinen Wechsel zu den Lions.
Bis letzte Woche arbeitete Fliegauf noch parallel für Augsburg und die Lions.
„An der Mannschaftsplanung der Augsburger war ich aber nicht mehr beteiligt.
Ich habe lediglich die letzten Details für Augsburg geklärt und die
Lizenzierungsunterlagen fertig gemacht“, so Fliegauf. Dafür hat er in
Frankfurt schon fleißig am Team 2005-2006 gearbeitet. Mit Jonas Stöpfgeshoff,
David Gosselin und Patrick Boileau hat Fliegauf bereits drei Verträge
abgeschlossen. Den von Marc Beaucage hingegen ist er am auflösen. Beaucage, der
noch ein Jahr Vertrag besitzt, fiel im Lauf der letzten Saison mehrmals in
Ungnade bei Trainer Rich Chernomaz. Zunächst kam er relativ untrainiert aus dem
Sommerurlaub, hing sich nach dem Geschmack von Chernomaz dann nicht richtig
rein, um während der Saison ebenfalls nie richtig aufzufallen. Noch ist
ungewiss, wohin Beaucage wechseln wird. Anzunehmen ist aber, dass es ein eher
kleinerer Club sein wird außerhalb der DEL.
Aktuell möchten die Lions gerne ihr Augenmerk auf junge deutsche Spieler legen.
Geplant sind Verpflichtungen von Forderlizenzspieler, die möglichst in der DEL
ihre Chance bekommen sollen. Diese Suche gestaltet sich derzeit allerdings sehr
schwierig, da laut Fliegauf keine Perspektivspieler in Sicht sind. „Wir werden
keinen holen, um behaupten zu können, wir haben einen.“ So werden die Lions
vermutlich mit nur zwei Förderlizenzspieler (Boris Ackers und Neville Rautert)
in die Saison gehen. Neu verpflichten werden die Lions definitiv bis zum
Eintreffen der Mannschaft am 7. August noch zwei Center und einen Verteidiger.
„Cherno und ich haben eine Rangreihe gebildet von Spieler, die wir gerne
verpflichten würden. In der Reihenfolge der Liste werden diese nun
abgearbeitet, und ich hoffe, den jeweils besten zu bekommen“, so Fliegauf zur
Vorgehensweise in den nächsten Wochen. Eine Charaktersache war es für Fliegauf,
keinen der Augsburger Spieler mit nach Frankfurt genommen zu haben. „Das macht
man ganz einfach nicht. Leider hat sich der Ex-Trainer des AEV daran nicht
gehalten, und gleich mehrere Spieler mit nach Nürnberg genommen. Das hat ein
schlechtes Licht auf Laporte geworfen“, so Fliegauf.
In Sachen Co-Trainer stehen die Lions kurz vor einem Abschluss.
Aussichtsreichster Kandidat scheint dabei Ex-Spieler Pavel Gross zu sein. Gross
weilte am Montag zu Verhandlungen in Frankfurt, eine Zusage gibt es allerdings
noch nicht. „Es waren gute Gespräche“, so Chernomaz, „aber es gibt
weitere Kandidaten“. Erfreuliche Nachrichten gibt es von Michael Hackert. Nach
seiner schweren Verletzung befindet sich Hackert derzeit in der Reha, wird aber
voraussichtlich am 8. August mit ins Trainingslager nach Cavalese (Südtirol)
fahren können. „Er wird aber sicher noch eine Weile brauchen, bis er wieder
richtig fit ist. Er hat inzwischen 12 Kilo verloren, und um wieder in den alten
Fitnesszustand zu kommen, dauert es sicher noch länger“, bremste Chernomaz
die hohen Erwartungen an Hackert gleich im Keim.
Das Vorbereitungsprogramm der Lions steht indes. Nach dem Eintreffen der
Mannschaft geht es, wie bereits erwähnt, vom 08.08. bis 12.08. ins
Trainingslager nach Cavalese. Dort findet am 11. August ein Trainingsspiel gegen
die Cavalese Selects statt. Auf dem Rückweg nach Frankfurt bestreiten die Lions
am 13. August ein Spiel in Bietigheim. Es folgen Spiele in Iserlohn (19.08.) und
Düsseldorf (21.08.). Vom 26.08. bis 28.08. gastieren die Lions beim Turnier des
EV Zug, wo sie neben dem Gastgeber auf Rapperswil und Färjestad treffen. Am
30.08. ist das erste Eistraining in der Eissporthalle am Ratsweg geplant. Am
Samstag, den 03.09. findet die offizielle Saisoneröffnung in der Eissporthalle
statt. Der Gegner ist derzeit noch offen. Einen Tag später findet die erste
Runde des Deutschen Eishockey Pokal statt. Am 09.09. ist der 1. Spieltag der
DEL.
Im Juni wird sich definitiv klären, mit wie vielen Mannschaften die DEL in ihre
Saison startet. Derzeit stehen die Chancen 50 zu 50, dass Wolfsburg die Lizenz
erhält. Sollte diese Wolfsburg verweigert werden, wäre Kassel der erste Nachrücker.
Ebenfalls denkbar ist derzeit die Maßnahme, beide Mannschaften zuzulassen, und
letztendlich mit 15 Mannschaften an den Start zu gehen. Eine endgültige
Entscheidung wird hier für Ende Juni erwartet. Von dieser Entscheidung hängt
auch der Spielplan ab. Denn erst wenn alles 100%ig geklärt ist, kann ein
Spielplan veröffentlicht werden. (Frank Meinhardt - Foto: Citypress)