Nethery weiterhin nicht einig mit den Frankfurt Lions

Nicht nur Zahnschmerzen plagen derzeit den Manager der Frankfurt
Lions, Lance Nethery. Auch die Ungewissheit um seine Person scheint
Nethery langsam zu nerven. Dies würde er zwar nie zugeben, aber
zwischen den Zeilen kann man hören, dass ihn Selbst die momentane
Situation nicht wirklich glücklich macht. „Ich war mit Gerd Schröder
(Alleingesellschafter der Frankfurt Lions) am Montag essen, und wir
haben uns einmal mehr ausgetauscht. Es gibt da 4-5 Ideen für die
Zukunft der Frankfurt Lions, die ich abgeklärt haben möchte. Die
letzten Details sind aber noch nicht geklärt“, so Nethery.
Diese Details scheinen indes mit den DEG Metro Stars geklärt. „Das
Angebot liegt mir vor. Mich reizt vor allem die neue Arena, die in
Düsseldorf entsteht“, betont Nethery, dass er auch nicht abgeneigt
wäre, in der nächsten Saison am Rhein zu arbeiten. Kein Geheimnis
macht Nethery aber auch, dass es ihm schwer fallen würde, Frankfurt,
und da vor allem die Mannschaft, zu verlassen. „Ich habe hier einiges
aufgebaut. Die Mannschaft für die neue Saison steht fest, und es wird
wieder ein Team sein, dass in der Spitzengruppe mitspielen kann. Es
macht mir sehr viel Spaß, den Jungs derzeit zuzuschauen. Alle spielen
mit viel Ehrgeiz und Leidenschaft. Und die meisten haben bereits
Verträge für die kommende Saison.“
Aber was passiert nach der nächsten Saison? Die Spieler und der
Trainer haben an Marktwert gewonnen. Diese höheren Gehälter können
aber langfristig nur gezahlt werden, wenn die Lions sich nach vorne
entwickeln in ihrer gesamten Struktur. „Es ist nicht einfach, eine
neue Halle zu bauen, dass weiß ich auch. Ich möchte aber sehen, dass
was in dieser Richtung geschieht. Die Finanzierung ist sehr schwer. Es
ist eine rissige Investition. Auf Dauer werden wir aber nur
konkurrenzfähig sein mit einer neuen Arena“, vermutet Nethery. Eine
Entscheidung über sein Verbleib in Frankfurt erwartet der Manager
nicht unbedingt vor Beginn der Play-offs in 10 Tagen. „Wir werden uns
in den nächsten Tagen wieder unterhalten, und dann sehen wir weiter“,
hat Nethery keine Eile. Lions Trainer Rich Chernomaz sieht das ein
wenig anders: „Mir wäre schon wohler, wenn Lance schon bald einen
Vertrag unterschreiben würde. Wir arbeiten gut zusammen und haben die
gleiche Philosophie von Eishockey.“ Mehr wollte Chernomaz öffentlich
nicht verraten. Es war ihm aber anzumerken, dass er unzufrieden
darüber ist, dass Nethery noch kein konkretes Vertragsangebot erhalten
hat, was wohl eher an Gerd Schröder liegt, als an Lance Nethery.
Im sportlichen Bereich haben die Lions derzeit alles im Griff. Zwei
überzeugende Siege gegen den ERC Ingolstadt, die allerdings personell
arg geschwächt waren, haben dafür gesorgt, dass die Lions im Play-off
Viertelfinale zunächst Heimrecht genießen werden. Am kommenden
Wochenende erwartet die Lions ein hochkarätiges Programm. Zunächst
gastieren die Nürnberg Ice Tigers am Ratsweg, ehe die Reise am
Sonntag in die KölnArena zu den Haien führt. „Nürnberg hat uns bisher
überhaupt nicht gelegen. Wir haben bisher alle Spieler gegen sie
verloren. Es ist ein guter Maßstab, wie stark wir wirklich sind. Ich
freue mich auf diesen Vergleich“, erwartet Nethery ein absolutes
Topspiel, dass sicher vor ausverkauftem Haus stattfinden wird. Es gibt
nur noch wenige Stehplatzkarten, genauso wie zum letzten Heimspiel
der Doppelrunde gegen Mannheim. Auch hier sind die Sitzplatzkarten
längst ausverkauft und nur noch wenige Stehplatzkarten zu haben.
Begonnen hat inzwischen der Vorverkauf für die ersten beiden Play-off
Heimspiele der Frankfurt Lions.
Zum Spielerkader: Chad Bassen hat seinen Vertrag bei den Lions um
eine Spielzeit verlängert. „Bassen ist charakterlich einwandfrei und
läuferisch sehr gut“, begründete Nethery die Vertragsverlängerung von
Bassen. Ebenfalls vor einer Verlängerung der Verträge stehen die
Spieler Michael Bresagk, Andrej Strakhov und Boris Ackers. Bei Joe
Murphy wird die Genesung seiner Knieverletzung abgewartet. Murphy
verletzte sich im Training erneut am Knie, und wird daher länger als
gedacht ausfallen. Mit Sean Pronger ist vereinbart, dass man die
Play-offs abwartet, und nachher entscheidet, ob er ein Angebot der
Lions erhält oder nicht. (Frank Meinhardt)