Nach Mannheim und Berlin auch Nürnberg: Pinguine - Ice Tigers 6:3
Trikotversteigerung bei den PinguinenDer Mitarbeiter, der den Videowürfel bedient, muss hellseherische Fähigkeiten haben, denn bevor
das Spiel, das in der Schlussphase mit offenem Visier (so Krefelds Sportleiter Franz Fritzmeier) über
die Bühne ging, fuhr auf diesem Kubus eine Katze gegen die Wand. Die Fabeltiere aus dem
Frankenland hatten nach anfänglichen Schwierigkeiten der Hausherren, die in der zweiten Hälfte der
Partie überwunden waren, nichts mehr zu bestellen und fuhren im übertragenen Sinne die
Tabellenführung tatsächlich an die Wand. Dabei hätten die Schützlinge von Bundestrainer Greg Poss
nur zwei mickrige Pünktchen benötigt, um an den Kölnern wieder vorbeizuziehen. Mickrig war auch
die Zeitdifferenz nach den jeweiligen Führungstreffern der Gäste, die die hellwachen Pinguine
jedesmal für den Ausgleich gebrauchten. 24 Sekunden dauerte es beim ersten Mal, ganze zwei
Sekunden mehr brauchten die Antarktisbewohner, um auch den zweiten Vorsprung der Favoriten
aus dem Süden zunichte zu machen. Und als dann auch noch Chris Herperger als Mann des Tages
dem diesmal recht indisponierten Adam Svoboda im Nürnberger Kasten die Scheibe von hinten an
die Schlittschuhe spielte und auf diese kuriose Art für das 3:2 sorgte, bekamen die Rheinländer
endllich Oberwasser. Der dritte Doppelschlag (diesmal allerdings einseitig) brachte die Entscheidung.
Innerhalb 43 Sekunden gelangen den Schwarz-Gelben zwei Überzahltore, der Rest war wildes
Bemühen der Nürnberger, doch noch einmal heranzukommen, und zähe Gegenwehr der Pinguine,
die den Vorsprung mit spitzen Schnäbeln verteidigten.
Mit dem an der Schulter verletzten Herbert Vasiljevs fehlte zwar ein Ex-Pinguin, doch ein Träger
eines anderen Krefelder Namens lief für den Gast auf: Nach dem fünften Treffer hatte nämlich
Svoboda die Nase voll und machte Platz für Lukas Lang, den 18-jährigen Filius der lebenden
Torwartlegende Karel Lang. Der Youngster kassierte nur noch einen Treffer, den ihm “natürlich”
Chris Herperger einschenkte. Doch da war schon alles gelaufen, und Greg Poss sprach in der
Pressekonferenz von einem “hochverdienten Sieg” und davon, dass die Pinguine “super gespielt”
hätten. Sein Kollege Bob Leslie: “Für uns war es ein sehr wichtiges Spiel.” Es war der dritte Sieg in
Reihenfolge der Krefelder gegen Mitfavoriten auf den Titel.
Tore: 0:1 (8;23) Stastny (Tallaire), 1:1 (8;47) Herperger (Seliwanow), 1:2 (30;12) Tapper (Leeb,
Tallaire), 2:2 (30;38) Guillet (Kunce, Brulé), 3:2 (37;03) Herperger, 4:2 (41;12) Seliwanow (Guillet,
Kurtz), 5:2 (41;55) Guillet (Wright, Brulé), 5:3 (45;53) Sekeras 6:3 (59;27) Herperger (Jan,
Seliwanow)
Zuschauer: 4.770. - Strafminuten: Krefeld 16 + 10 Preissing, Nürnberg 24. - Schiedsrichter: Schurr (Bad Wörishofen)