Nach elf Jahren: Kölner Haie stehen im Play-off-FinaleOvertime-Sieg gegen den ERC Ingolstadt

Der ERC versuchte, schnell die Weichen auf Sieg zu stellen – und das zunächst auch mit Erfolg. Austing Keating (7.) und Wayne Simpson (10.) stellten bereits in der Anfangsphase auf 2:0 für Ingolstadt. Hätte dann noch Alex Breton das dritte Gästetor erzielt, hätte die Partie schnell gelaufen sein können. Doch Moritz Müller brachte den KEC mit dem 1:2 in der 15. Minute zurück ins Spiel.
Im zweiten Abschnitt agierten die Kölner in der Offensive bemüht, spielten aber oft zu kompliziert – und zu fehleranfällig. Während die Haie zu selten den Abschluss suchten, versuchten es die Panther aus vielen Winkeln, doch Haie-Torhüter Julius Hudacek verhinderte Schlimmeres für den KEC. Bitter für die Hausherren: In einem Überzahlspiel fünf Minuten vor der zweiten Pause unterliefen den Domstädtern zwei unnötige Fehler. Zudem ließen Alexandre Grenier (37.) und Veli-Matti Vittasmäki nur 13 Sekunden vor der Sirene zwei Großchancen auf Kölner Seite aus. Allerdings hätte auch Wayne Simpson bei einem Konter beinahe für Ingolstadt getroffen (38.).
Den dritten Abschnitt begannen die Haie offensiv, doch Parker Tuomie scheiterte nach 22 Sekunden an ERC-Goalie Christian Heljanko. Und wenn nichts anderes klappt, darf es natürlich auch mal eine schicke Einzelaktion sagen. Gerade als die Haie in der Defensive schwammen, schnappte sich Gregor MacLeod in der eigenen Zone den Puck, fuhr in aller Ruhe auf der rechten Seite nach vorne, zog nach innen und löffelte die Scheibe unter die Latte (2:2, 46.). Danach drängte der KEC auf den dritten Treffer, den vor allem Frederik Storm auf dem Schläger hatte, aber an Heljanko scheiterte (53.).
Kurz darauf schied Mo Müller auf Kölner Seite mit Schulterproblemen aus, als er nach einem Check in die Bande geprallt war. Zumindest schien es so. Nach mehreren Minuten mit starken Schmerzen sprang er wieder aufs Eis und wurde mit Applaus von den Fans begrüßt. In der 58. Minute hätte Ingolstadt wieder vorne liegen können, als Haie-Spieler Juhani Tyrväinen einen Pass von Daniel Pietta unterbinden wollte, den Puck aber abfälschte, der schließlich auf dem Kölner landete.
Die Verlängerung begann mit zwei Großchancen für den KEC – erst durch Frederik Storm (64.), ehe Justin Schütz die Latte traf (66.). Dann jedoch leisteten sich die Haie eine völlig unnötige Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis (67.) – die beste Chancen hatte allerdings Köln, als Maxi Kammerer bei einem Alleingang am Pfosten scheiterte. Justin Schütz machte dann aber den Sack zu. 3:2 in der 70. Minute! Die Haie stehen im Finale!
ERC-Kapitän Fabio Wagner sagte nach dem Spiel gegenüber Magenta-Sport: „Wir hätten das auch gewinnen können. Leider war das nun so. Wir haben eine geile Saison gespielt. Dass sie nun so endet, ist enttäuschend.“
Gegenüber den Fans sagte Haie-Goalie Julius Hudacek: „Nun machen wir auch den dritten Schritt und holen den Cup.“ Und Siegtorschütze Justin Schütz: „Ich dachte mir einfach, ich schieße ihm einfach durch die Beine. Das war mir scheißegal! Berlin weiß, dass wir schwer zu schlagen sind.“
Die Finaltermine: 17., 19., 21. 23., 25., 27. und 29. April.