Münchener Klasse bringt SiegStraubing - München 2:7

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Jedes andere Team hätte ohne Michi Wolf, Uli Maurer, Andy Wozniewski, Jeremy Dehner, Grant Lewis und Yannic Seidenberg einen deutlich schwereren Stand in einem Auswärtsspiel, doch die Truppe von Don Jackson ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wenn diese Mannschaft in Bestbesetzung aufläuft. Auch Straubings Verteidiger Sebastian Osterloh hat darauf kaum eine Antwort: „Das ist eine gute Frage, aber selbst die, die heute auf dem Eis waren, sind richtig gute Eishockeyspieler.“ Kritisch wurde es nur im Mitteldrittel, als die Tigers ein Tor dran waren und ihre beste Phase hatten, doch wie auf Bestellung machten die Gäste das nächste Tor. Als Fazit meint Osterloh: „Man hat gesehen, dass München von der Qualität her um einiges besser ist. Wir können solche Spiele nur durch Kampf und Glück entscheiden. Es ist nicht so, dass wir nicht versucht haben zu kämpfen, aber heute hat uns München eiskalt bestraft.“

Bernie Englbrecht sagt zur Spieleröffnung: „Wir haben am Anfang gleich zwei relativ leichte Fehler gemacht. Die Münchener sind da klasse und haben das ausgenützt.“ Noch ehe die letzten Besucher ihren Platz gefunden hatten, machte Alex Barta den ersten oberbayerischen Treffer. Straubing hatte noch nicht richtig durchgeschnauft, schon schepperte es wieder. „Es hilft natürlich immer, das erste Tor zu machen, besonders in einem Auswärtsspiel. Wir hatten gleich zu Beginn einige gute Wechsel, auch das ist wichtig und hilft“, erzählt Münchens Daniel Sparre. In der Folge hagelte es aber Strafen gegen München. Benedikt Brückner erinnert sich: „Ich denke, dass wir von Anfang an gut ins Spiel gekommen sind. Danach war es durch die Schiedsrichter komplett zerfahren.“ Ob die Strafen nun alle berechtigt waren, oder ob die Pfeife bei den Schiedsrichtern zu locker saß, kommentiert der beste Mann des Abends, Daniel Sparre, mit einem Augenzwinkern: „Ein bisschen von beidem.“ Straubing kam so jedoch besser ins Spiel. Zudem musste Benedikt Brückner vorübergehend in die Kabine. Nach dem Spiel hatte Brückner eine dicke und blutige Oberlippe. „Sturmi hat mir den Schläger ins Gesicht gehauen, nicht schlimm. Wenn man es sieht, kann man es pfeifen. Hat er nicht gesehen, zwei Stiche, fertig aus“, meinte Brückner dazu. Glück, dass er zurückkam für sein Team, denn wäre Brückner ausgefallen, wäre es mit dann nur noch fünf Verteidigern sicher etwas anstrengender geworden. Doch nach Münchner Beinstellen und Spielverzögerung nutzte Sacha Treille die doppelte Überzahl zum Anschluss. Drei Minuten vor der ersten Pause vollendete David Meckler sehenswert einen Konter und beendete damit vorzeitig den Arbeitstag von Straubings Jason Bacashihua.

Zu Beginn des Mitteldrittel wurde auch Backup Dustin Strahlmeier gleich unter Beschuss genommen. Auch was die Strafen anging, machte München zunächst dort weiter, wo sie aufhörten. Das konnte erneut Sacha Treille in doppelter Überzahl nutzen. Nun war im Stadion am Pulverturm die Hölle los, denn die Tigers waren drauf und dran, das Spiel auszugleichen. Osterloh empfand das ebenso: „Es stand 2:3 und man merkte `boa, hier geht was´, der Pulverturm hat gebrodelt. Da war wieder richtig Energie zu spüren. Dann haben wir leider das Gegentor bekommen.“ Brückner meint dazu: „Hätte, wenn und aber“. Mitten in der größten niederbayerischen Drangphase, gelang den Gästen der vierte Streich. Englbrecht kommentiert das: „Im zweiten Drittel haben wir noch etwas das Momentum bekommen und in Überzahl das 2:3 gemacht, aber dann auch wieder einen individuellen Fehler gemacht. Nach dem 2:4 war es schwer zurückzukommen.“ Ab nun blieben die Gäste auch von der Sünderbank und entschieden in der Folge das Spiel, denn Daniel Sparre legte zwei sehenswerte Tore für die Oberbayern nach.

Im Schlussdrittel passierte nicht mehr allzu viel. Zwar hatten die Hausherren sich noch nicht aufgegeben und nahmen Münchens Goalie Florian Hardy anfangs unter Feuer, doch mit dem Glück des Tüchtigen konnte er weitere Gegentore verhindern. Der Tabellenführer spielte es nun clever, geschickt und so kräfteschonend wie möglich herunter. Den Schlusspunkt setzte Richie Regehr.

Fünf-Punkte-Mann Daniel Sparre sagte zwischen Duschen und Abendessen „Es ist immer etwas Besonderes, hierher zurückzukommen und viele Kumpel wiederzusehen. Ich bin natürlich glücklich, die drei Punkte heute mitgenommen zu haben.“ Für ihn war der Unterschied heute: „Sicher die Special Teams. Wir haben viele Strafen unbeschadet überstanden, auch einige 5:3. Das gab uns Kraft und das Momentum.“ Dass er „Man of the Match“ war, nimmt er lächelnd an, gibt sich aber bescheiden: „Ich bin natürlich glücklich mit meiner Leistung, aber der Sieg ist wichtiger.“ Straubing spielte häufig in Überzahl, doch für die Tore mussten jeweils gleich zwei Münchner zusehen. Osterloh meint dazu: „Das Überzahl war ordentlich, aber nichts desto trotz haben wir zu lange mit der Scheibe rumgespielt, anstatt öfter aufs Tor zu schießen. München hat wirklich super Einzelspieler, aber im Endeffekt schießen die auch nur von der blauen Linie, gehen hart zum Tor und machen so ihre einfachen Tore. Das ist keine Magie. Wir müssen einfacher und geradliniger spielen.“

Tore: 0:1 (1.) Alex Barta (Thomas Holzmann, Dominik Kahun); 0:2 (6.PP) Jon DiSalvatore (Daniel Sparre, Garrett Roe); 1:2 (14.PP2) Sacha Treille (René Kramer, Nic Deschamps); 1:3 (18.) David Meckler (Richie Regehr); 2:3 (28.PP2) Sacha Treille (Nic Deschamps, Laurent Meunier); 2:4 (31.) Garrett Roe (Jon DiSalvatore, Daniel Sparre); 2:5 (37.PP) Daniel Sparre (Richard Regehr, Garrett Roe); 2:6 (40.) Daniel Sparre (Daryl Boyle, Matt Smaby); 2:7 (57.) Richie Regehr (Jon DiSalvatore, Daniel Sparre)

Schiedsrichter: Stephan Bauer, Marian Rohatsch; Linienrichter: Andreas Hofer, David Tschirner
Strafen: Straubing 14; München 20
Zuschauer: 4.310


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