Müller verlässt Schießbude als Erfolgsgarant
Nach sechs Wochen ist für Robert Müller die Zeit in der Schießbude der DEL vorbei, der Nationaltorwart wechselt zu den Kölner Haien. Und er verlässt die Füchse Duisburg mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz. Sechs Siege in zwölf Spielen stehen in Müllers Duisburger Intermezzo zu Buche. Beim 4:2 am Sonntag bei den DEG Metro Stars gelang dem Tabellenletzten mit dem erneut überragenden Rückhalt Müller gar der vierte Erfolg in Serie - eine Ausbeute, die ohne den 27-Jährigen völlig unmöglich gewesen wäre. "Ich hatte eine wunderschöne und erfolgreiche Zeit in Duisburg. Man braucht sich ja nur die Ergebnisse anzugucken. Die viele Einsatzzeit war mit Sicherheit ein Vorteil für mich", sagte Müller, der erst am 29. Oktober vom Titelverteidiger Adler Mannheim wegen seiner Rolle als Edelreservist ins Ruhrgebiet geflüchtet war.
Nun will der Oberbayer beim achtmaligen Champion in Köln einen
neuen Angriff auf die deutsche Meisterschaft wagen.
"Um den Titel zu kämpfen, ist immer das Ziel. Es war schon
immer mein Traum, für Köln zu spielen", erklärte Müller, dem vor gut
einem Jahr operativ ein Teil eines Hirntumors entfernt worden war.
Nun gehe es ihm aber "sehr, sehr gut". Er fühle sich
hundertprozentig gesund, auch wenn er es eigentlich wegen des
Resttumors nicht sei, meinte der Goalie.
Die Haie hatten Müller am Freitag mit einem Vertrag bis 2010
ausgestattet, nachdem ihr Stammgoalie Travis Scott den Verein
verlassen wird. Der Kanadier kehrt zu seinem Ex-Klub, dem
russischen Champion Metallurg Magnitogorsk, zurück. Beim 5:1-Sieg
der Kölner beim ERC Ingolstadt am Sonntag, bei dem
DEL-Rekordspieler Andreas Renz seinen 750. Liga-Einsatz bestritt,
stand noch Stefan Horneber im Kasten. Schon am kommenden Freitag
bei den Augsburger Panthern wird Müller das Tor hüten. Zuvor steht
aber am Mittwoch in Nürnberg noch ein Länderspiel gegen
die Schweiz an.
In Duisburg trauerten sie Müller nach. "Wir hatten
natürlich gehofft, dass er die Saison hier durchspielt. Aber wir
haben auch immer gewusst, dass das passieren kann", sagte der
Sportliche Leiter Franz Fritzmeier. Die Kölner hatten sich bei dem
Transfer direkt an die Mannheimer gewandt, weil Müllers Vertrag
beim DEL-Rekordmeister lediglich ruhte.
Füchse-Trainer Peter Draisaitl zog dennoch ein positives
Fazit: "Es war für beide Seiten ein Gewinn. Für uns sowieso, und
auch für Robert war es sicher besser, bei uns zu spielen, als in
Mannheim auf der Bank zu sitzen." An der Wedau müssen nun wieder Lukas Lang und Christian Rohde für Müller in die
Bresche springen.
Interesse am Nationaltorwart hatten auch die Düsseldorfer
angemeldet, eine Verpflichtung zerschlug sich jedoch. Ob der
Torhüter bei der DEG überhaupt um die Meisterschaft gespielt hätte,
ist zudem fraglich. Nach der fünften Niederlage aus den letzten
sechs Spielen bangen die Rheinländer um die Play-offs. "Ich habe
noch nie so viele Profis auf einem Haufen gesehen, die so
verunsichert sind", erklärte Trainer und Manager Lance Nethery nach
einer erneut erschreckend schwachen Vorstellung.
An der Ligaspitze festigten derweil die Eisbären Berlin mit
einem 7:2-Kantersieg gegen Mannheim die Tabellenführung. Einen
Rekorderfolg verbuchten die Nürnberg Ice Tigers. Das 9:0 gegen die
Iserlohn Roosters war der höchste Sieg der Franken in ihrer
DEL-Historie und der höchste Erfolg in der laufenden Saison
überhaupt. (DEL - Foto by City-Press)