Müde Scorpions bezwingen zahme Wölfe
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeNachdem das Kellerderby in Iserlohn mit einer Blamage für die Hannover Scorpions
endete, während die Roosters nun von Sieg zu Sieg eilen, wollte man
sich gegen den eventuellen Playdown-Gegner Freiburg vor heimischer
Kulisse rehabilitieren. Das ist zwar vom Ergebnis geglückt, ein
mitreißendes Spiel bekamen die 4437 Zuschauer in der Preussag Arena
allerdings nicht zu sehen. Vor allem das erste Drittel war Eishockey zum
Abgewöhnen. Von Beginn an griff auch Schiedsrichter Aumüller in die
zerfahrene Partie ein, da er sehr kleinlich pfiff und somit beide Teams
mehr als genug Überzahlgelegenheiten bekamen. Das Powerplay beider
Mannschaften ließ aber wie so oft sehr zu wünschen übrig. So fiel das
1:0 zwar in einem Powerplay, jedoch war Freiburg das Team mit einem Mann
mehr auf dem Eis, während die Scorpions eine Breakchance durch Öberg
verwandeln konnten.
Im zweiten Drittel zogen die Scorpions durch Augusta
(25.), Nedved (30.) und Wilson auf 4:0 davon und das Spiel war
entschieden. Das dritte und vierte Scorpions-Tor fiel sogar unglaublicherweise
bei eigener Überzahl. Die Freiburger hatten aber dennoch etwas dagegen,
dass Ilpo Kauhanen einen Shut-out bekommt und erzielten in der 52. den
Ehrentreffer. Youngster Björn Bombis legte gegen seinen Ex-Club noch das 5:1 drauf und
setzte damit den Schlusspunkt auf eine trotz vieler Tore langweilige
Partie.
Bombis erzielte damit in seinem ersten DEL-Jahr bereits den siebten Treffer
für die Scorpions und ist damit die positive Überraschung der Saison. In
die Herzen der Fans hat er sich ohnehin längst gespielt, was die "Björn
Bombis"-Gesänge nach Spielende deutlich belegten. In die Sturmreihe von
Kapitän Lenny Soccio und Matthias Lööf vorzurücken, hat ihm sehr viel
gebracht, da er von den erfahrenen Cracks nicht nur viel lernt, sondern
auch bestens mit ihnen harmoniert, wie auch seine immer häufigeren Assists
zeigen. Bleibt zu hoffen, dass die Scorpions in der Liga bleiben und
frühzeitig Planungssicherheit haben, um Bombis langfristig an Hannover
zu binden, bevor ein anderer Verein ihn wegschnappt. Denn talentierte
junge deutsche Spieler wurden in den vergangenen Jahren nur selten in den Reihen der Hannover
Scorpions gesehen und die Konkurrenz schläft nicht. (S. Palaser)